Die Welt des Personalwesens befindet sich in einem stetigen Wandel. Von der Verwaltung einfacher Gehaltsabrechnungen bis hin zu komplexen Talentmanagement-Systemen hat sich die Rolle der HR-Abteilungen in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert. So erleichtert HR-Software heute nicht nur die Arbeit durch zahlreiche Automatisierungsfunktionen, sie liefert auch Tools, die beispielsweise das Engagement und die Gesundheit der Mitarbeiter fördern. Die Auswahl und Implementierung solcher Lösungen sollte allerdings mit Bedacht angegangen werden.
HR-Software ist die zentrale Plattform für die Verwaltung von HR-Prozessen
Human Resources ist das Rückgrat jedes Unternehmens und umfasst alle Aktivitäten rund um das Personalwesen, darunter die Personalbeschaffung, -verwaltung, -entwicklung und -die Personalabrechnung. HR-Software, oft auch als Human Capital Management (HCM) oder Personalinformationssysteme (PIS) bezeichnet, bietet eine zentrale Plattform zur Verwaltung sämtlicher HR-Prozesse. Diese Systeme ermöglichen die Automatisierung routinemäßiger Aufgaben, wodurch HR-Teams mehr Zeit für strategische Tätigkeiten gewinnen. Darüber hinaus verbessern sie die Datenintegrität und -sicherheit. Das bietet in Zeiten strenger Datenschutzbestimmungen enorme Vorteile.
Fachkräftemangel – eine Herausforderung im Personalwesen
Die Geschäftswelt steht vor diversen Herausforderungen, die auch das Personalwesen betreffen. Ein zentrales Problem ist der Fachkräftemangel. Der Wettbewerb um talentierte Mitarbeiter ist intensiver denn je, weshalb Unternehmen innovative Wege finden müssen, um die besten Talente anzuziehen und zu halten. Zudem hat die COVID-19-Pandemie die Notwendigkeit flexibler Arbeitsmodelle hervorgehoben. Dies zieht die Forderung an Unternehmen nach sich, Strategien zu entwickeln, um Remote-Teams effektiv zu verwalten und zu unterstützen. Darüber hinaus ist die Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) zu einem zentralen Thema geworden. Unternehmen müssen in der Folge Maßnahmen ergreifen, um eine inklusive Kultur zu schaffen und Diskriminierung zu verhindern. Schließlich sind die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter entscheidend für ihre Produktivität und Bindung an das Unternehmen. Das Engagement der Mitarbeiter zu fördern und dabei gleichzeitig ihre Gesundheit im Blick zu behalten, müssen daher Ziele in HR-Abteilungen sein.
Lösungsansätze durch HR-Software
Moderne HR-Software bietet umfassende Funktionen für das Talentmanagement, einschließlich Bewerber-Tracking, Onboarding, Leistungsbeurteilungen und Karriereentwicklung. Diese Funktionen helfen Unternehmen, den gesamten Lebenszyklus eines Mitarbeiters effektiv zu verwalten und Talente zu fördern. Weiterhin unterstützen HR-Softwarelösungen die Verwaltung von Remote- und hybriden Arbeitsmodellen durch Funktionen wie Zeiterfassung, Projektmanagement und virtuelle Zusammenarbeitstools. Diese Lösungen ermöglichen es Unternehmen, die Produktivität und das Engagement ihrer Mitarbeiter zu maximieren, unabhängig von deren Standort. HR-Software kann auch bei der Umsetzung von DEI-Initiativen unterstützen, indem sie Daten zur Belegschaftsstruktur bereitstellt und Tools zur Förderung einer inklusiven Kultur bietet. Dazu gehören Funktionen zur Überwachung von Diversitätskennzahlen, Schulungen zur Sensibilisierung und Maßnahmen zur Förderung der Gleichberechtigung. Darüber hinaus kann HR-Software das Engagement und Wohlbefinden der Mitarbeiter durch Funktionen wie Mitarbeiterumfragen, Feedback-Tools und Programme zur Gesundheitsförderung unterstützen. Solche Tools helfen Unternehmen, die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter besser zu verstehen und gezielte Maßnahmen zur Steigerung der Zufriedenheit zu ergreifen.
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Auswahl einer HR-Software bitte nicht im Schnellverfahren
Die Auswahl der richtigen HR-Software ist ein komplexer Prozess, der mit Bedacht und Weitsicht angegangen werden sollte. Zunächst ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen des Unternehmens klar zu definieren. Dazu gehören zwingend erforderliche Funktionen wie Gehaltsabrechnung, Talentmanagement oder Personalentwicklung. Von daher ist eine umfassende Bedarfsanalyse der erste Schritt zur Auswahl der passenden Software. Zudem sollte die gewählte HR-Software mit dem Unternehmen wachsen können, sie sollte also möglichst skalierbar sein. Eine benutzerfreundliche Oberfläche und intuitive Navigation sind entscheidend für die Akzeptanz der Software durch die Mitarbeiter. Schulungen sowie Support sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Die Fähigkeit der HR-Software, sich nahtlos in bestehende IT-Systeme zu integrieren, ist ein weiterer entscheidender Faktor, um redundante Daten zu vermeiden und einen reibungslosen Informationsfluss zwischen verschiedenen Abteilungen zu gewährleisten. Neben den Anschaffungskosten sollten auch die laufenden Kosten wie Wartung, Updates und Schulungen berücksichtigt werden. Ein transparentes Preismodell hilft dabei, unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Da HR-Software sensible Mitarbeiterdaten verarbeitet, ist ein hohes Maß an Datenschutz und Datensicherheit unerlässlich. Und schließlich sollte die Software mit den geltenden Datenschutzbestimmungen vertraut sein sowie robuste Sicherheitsmechanismen bieten.
Erfolgreiche Implementierung will geplant sein
Die erfolgreiche Implementierung einer HR-Software erfordert eine sorgfältige Planung. Ein detaillierter Projektplan, der alle Phasen der Implementierung abdeckt, ist unerlässlich und umfasst die Zeitplanung, die Zuweisung von Verantwortlichkeiten und die Definition von Meilensteinen. Die Einbindung aller relevanten Stakeholder, einschließlich der HR-Abteilung, der IT-Abteilung und der Geschäftsleitung, ist entscheidend für den Erfolg des Projekts. Eine offene Kommunikation und regelmäßige Meetings tragen dazu bei, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind. Die Migration von bestehenden Daten in die neue HR-Software ist ein kritischer Schritt, bei dem sichergestellt werden muss, dass die Daten korrekt und vollständig übertragen werden. Dies kann durch gründliche Tests und Validierungen erreicht werden. Um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter die neue Software effektiv nutzen können, sind daneben umfassende Schulungen notwendig. Zusätzlich sollte ein Support-Team bereitstehen, um bei Fragen und Problemen zu helfen. Vor dem vollständigen Rollout ist ein gründliches Testing der Software zu empfehlen, um mögliche Probleme frühzeitig zu identifizieren und zu beheben. Der eigentliche Start der Software sollte sorgfältig überwacht werden. Nach dem Go-Live ist eine Nachbereitung wichtig, um sicherzustellen, dass die Software wie geplant funktioniert und die Anwender zufrieden sind.
Fazit
Die Auswahl und Implementierung einer HR-Software ist ein komplexer Prozess, der eine gründliche Planung und sorgfältige Überlegung erfordert. Durch eine klare Bedarfsanalyse, die Auswahl einer skalierbaren und benutzerfreundlichen Lösung sowie eine sorgfältige Implementierung kann jedoch sichergestellt werden, dass die HR-Software einen erheblichen Mehrwert für das Unternehmen bietet. Geeignete HR-Software kann helfen, aktuelle Herausforderungen im Bereich Human Resources zu meistern und die HR-Prozesse nachhaltig zu verbessern. Entscheider und Projektleiter sollten sich daher ausreichend Zeit nehmen, um alle Aspekte sorgfältig zu prüfen, um zu einer fundierten Entscheidung zu kommen. So kann die HR-Software effektiv dazu beitragen, die Unternehmensziele zu erreichen und die HR-Prozesse nachhaltig verbessern.
Die Autorin
Nathalie Weng ist Managing Consultant bei der Trovarit AG.