Start Hannover Messe GreenBotAI macht Roboter flexibel und sparsam

GreenBotAI macht Roboter flexibel und sparsam

Kleine Losgrößen, komplexe Produktionslinien und stabile Lieferketten: das deutsch-französische Forschungsprojekt GreenBotAI nimmt sich der Robotik an. Projektziele sind eine unterbrechungsfreie Produktion, hohe Automatisierung und ein niedriger Energieverbrauch der Anwendungen.

Robotik
Quelle: ©Possessed Photography | unsplash.com

Intelligente und flexible Robotik ist das Ziel des Projekts GreenBotAI. Der Schwerpunkt liegt auf einem agilen Ansatz für den Umgang mit Materialien und Werkstücken. Algorithmen sollen der Fertigung mehr Flexibilität verleihen und die Produktion beschleunigen. Die Roboter sollen auch komplexe Aufgaben spontan erledigen können. Innovative Hardware, Deep-Learning-Methoden zur Überwachung sowie Verbesserungen bei Datenverarbeitung und Fehlerkontrolle sollen einen Generationenwechsel in der Robotik einläuten.

Projektpartner in GreenBotAI sind neben dem Konsortialführer Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU die Hochschule München (Fakultät für angewandte Naturwissenschaften und Mechatronik), der Softwareentwickler INBOLT SAS sowie die École Nationale Supérieure d‘Arts et Métiers (ENSAM LISPEN). Fördermittelgeber auf deutscher Seite ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Der Greifarm plant seine Bewegung in Echtzeit

Technisch setzt GreenBotAI bei den Reaktions- und Latenzzeiten von Industrierobotern an, also bei einer optimierten Bahnplanung sowie der Ausführung bestimmter Aufgaben noch während der Roboterbewegung. Ohne Zwischenstopp ist dann beispielsweise die Aufnahme von 2D-Bildern zur Objekterkennung für die gewünschte Handlings- oder Montageaufgabe möglich.

Um den Energieverbrauch um bis zu 25 Prozent zu senken, arbeitet GreenBotAI an mehreren Stellhebeln. Dazu zählen datenreduzierte Algorithmen, eine verringerte Rechenleistung und beschleunigte Greifbewegungen.

Auf der Hannover Messe vom 22. – 26. April 2024 zeigen die Projektpartner auf dem Gemeinschaftsstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in Halle 2, Stand A18, wie weit sie gekommen sind. Der bisher erzielte Projektfortschritt ist am Messestand erstmals live erlebbar. Ein in 2D aufgenommenes Einzelbild eines Bauteils und ein wenig Rechenleistung genügen, damit ein Roboter dieses Bauteil aufnehmen, überprüfen und in die gewünschte Position bringen kann.


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Algorithmen imitieren den menschlichen Tastsinn

Gäste am Messestand können die Roboter testen: Sie legen dazu ein Zahnrad an beliebiger Stelle auf einem Tisch im Arbeitsraum eines kollaborativen Roboters ab. Auf Basis der Bildinformation ermittelt die Software die Positionen aller Objekte relativ zum Roboter, berechnet die Roboterbahn und bestimmt die Griffposition. Der Roboter greift nun das Zahnrad, dann kontrolliert die am Fraunhofer IWU entwickelte Software Xeidana anhand der Bildinformationen, ob der Greifarm das richtige Bauteil aufgenommen hat. Anschließend gibt die echtzeitfähige Auswertung von Kraftdaten dem Roboter vor, wie er das aufgenommene Zahnrad in ein zweites Zahnrad einpassen soll. Künstliche Intelligenz imitiert hierbei den Tastsinn des Menschen.

Sämtliche Aktionen des Roboters werden zusätzlich über einen Digitalen Zwilling visualisiert. Die Montage sowie die Anwendung zur integrierten Qualitätskontrolle können Interessenten ebenfalls live erleben. Jürgen Frisch