Start Software und Technologie Studie: Datensilos bremsen Zusammenarbeit aus

Studie: Datensilos bremsen Zusammenarbeit aus

In drei von vier Unternehmen behindern Datensilos die Zusammenarbeit. Obwohl die Betriebe seit Jahren daran arbeiten, konnten lediglich zehn Prozent den Zugang zu Informationen verbessern. Dies zeigt eine Branchenstudie des Integrations-Spezialisten XPLM.

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Quelle: zapp2photo | Adobe Stock

Bremsklotz: „Eine fehlende Datensynchronisation über verschiedene Systeme und Anwendungen hinweg hemmt die Innovationskraft“, berichtet Charly Wachtel, Geschäftsführer beim Technologiehaus XPLM und verantwortlich für das Datenverknüpfungstool XSPHERE. „Nur, wenn alle Beteiligten – von der Produktentwicklung über die Fertigung bis hin zu Einkauf und Vertrieb – relevante Informationen einsehen und teilen, lassen sich Potenziale für neue Geschäftsmodelle sowie Effizienzsteigerungen heben.“

Wie gravierend das Problem ist, zeigt die von XPLM in Auftrag gegebene Industrie-Studie 2023 – Erfolgsfaktor Daten: Für die Ende 2022 durchgeführte Studie wurden 126 Führungskräfte aus der Industrie befragt. Die Umfrageteilnehmer arbeiten in Unternehmen mit einem Mindestumsatz von 40 Millionen Euro in den Branchen Maschinenbau, Automotive, Elektroindustrie, Chemie, Pharma, Lebensmittel, Medizintechnik und Energie. 76 Prozent der Befragten räumen ein, dass Datensilos den abteilungsübergreifenden Austausch behindern. 74 Prozent erkennen darin einen Wettbewerbsnachteil. „Die Unternehmen wissen um diese Defizite, bekommen das Problem aber nicht in den Griff“, so Datenexperte Wachtel.

Fehlende Schnittstellen und eine falsche Kultur

Bei der Auflösung von Datensilos stehen die Unternehmen vor einer Reihe von Herausforderungen: Zwei von drei Befragten geben an, dass die Unternehmenskultur die Entstehung von Datensilos begünstigt, 71 Prozent sehen das Problem in den Abteilungen selbst: Diese wollen ihr Wissen nicht teilen. Auf der technischen Seite sind es fehlende Schnittstellen, die 71 Prozent der Unternehmen daran hindern, Datensilos zu verbinden.

Der stockende Datenaustausch kostet die Unternehmen viel Zeit und Energie, wie Wachtel erläutert: „Für jedes Projekt findet eine Vielzahl von Meetings statt, um Informationen zwischen den verschiedenen Abteilungen auszutauschen. Dabei fallen die Ergebnisse dieser zeitintensiven Treffen oft dürftig aus, der Informationsaustausch ist gering.“

Flexible Integration sticht die zentrale Speicherung aus

Angesichts der großen Herausforderungen wünschen sich viele Unternehmen einen zentralen Datenpool. Davon rät Wachtel ab: „Das Implementieren einer zentralisierten Lösung ist sehr aufwändig, zudem lassen sich moderne Cloud- und Web-Technologien nur schlecht integrieren. Sinnvoller ist es, bestehende Systeme zu optimieren und eine flexible Integrationslösung für den reibungslosen Datenaustausch anzudocken. Ein Rechtemanagement trägt dem Sicherheitsbedürfnis der Unternehmen Rechnung.“

Die praktikable Lösung liegt nach Ansicht des IT-Fachmanns also nicht in organisatorischen Umstellungen oder technischen Neustrukturierungen, sondern in einer schlanken IT-Integration, die eine Vielzahl von Systemen eng miteinander verbindet. Ist die technische Basis erst einmal optimiert, entsteht Spielraum für eine anschließende kulturelle Transformation. Jürgen Frisch

 


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