Homeoffice, hybride Arbeitsmodelle und die Arbeit von nahezu jedem Ort aus: Das ist der Schlüssel zum Arbeitsplatz der Zukunft, braucht aber kritische und kooperative Begleitung durch die Unternehmen. Das betont Digital-Workspace Anbieter Matrix42 angesichts einer aktuellen Studie.
New Work unter der Lupe: 4.000 Führungskräfte, IT-Professionals und Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den USA hat das Institut YouGov im Auftrag von Matrix42 befragt. Es zeigt sich eine große Zustimmung für hybride New-Work-Modelle, unter anderem aufgrund einer besseren Work-Life-Balance. Demnach berichten rund 47 Prozent der Befragten von einer besseren Vereinbarkeit zwischen Arbeit und Freizeit. Rund 77 Prozent der Teilnehmer in Deutschland freuen sich über weniger Arbeitswege. Dem IT-Support in Remote-Work-Szenarien stellt der Großteil der Befragten ein gutes Zeugnis aus. Lediglich 9 Prozent zeigen sich hier unzufrieden.
Die hohe Zustimmung hat allerdings auch eine Kehrseite: Wenngleich die Hälfte der Befragten die Vorteile von Homeoffice, Remote Work und Co. nicht mehr missen möchte, sehen die Studienteilnehmer bei neuen Arbeitsmodellen durchaus auch Gefahren. Zum Beispiel in möglicher Mehrarbeit (52 Prozent der IT-Fachkräfte), im Verschwimmen von Beruflichem und Privatem (67 Prozent) oder in einem mangelnden Kontakt zu Kollegen (50 Prozent der Befragten aus Deutschland).
„Total Experience“ als ganzheitliches Konzept
Hybride Arbeitsmodelle brauchen also eine Begleitung seitens der Unternehmen. Laut Fabian Henzler, VP Products bei Matrix42, geht es deshalb vor allem darum, New-Work-Technologien und ein entsprechendes Mindset „vom C-Level bis in die Fachabteilungen“ zusammenzubringen. „Das Konzept der Total Experience kombiniert Employee Experience und Customer Experience. Schließlich sorgen nur zufriedene Mitarbeiter auch für zufriedene Kunden.“
Eine Voraussetzung für Total Experience sei es, die Mitarbeiter an jedem Ort und unabhängig vom Arbeitsmodell handlungsfähig zu machen, so dass sie ihre optimale Arbeitsumgebung im gemanagten Rahmen selbst gestalten können. Moderne und sichere IT-Ausstattung sei dafür ebenso wichtig wie die digital gestützte Entlastung von manuellen und fehleranfälligen Prozessen, die viele Ressourcen kosten. Exemplarisch seien hier das Ausfüllen von Tabellen auf Papier, manuelle Datentransfers oder das repetitive Geben von Standard-Auskünften.
Machine Learning automatisiert manuelle Prozesse
„Die Idee der Hyperautomation versteht sich als nächster Schritt zur klassischen isolierten Automation einzelner Teilprozesse“, erläutert Henzler. Anspruchsvolle Anwendungen könnten dazu auf leistungsstarken Engines für Maschinelles Lernen fußen und zum Beispiel Datenanalyse, Chatbot-Funktionen und Robotik Process Automation zusammenführen. Das schaffe Raum für kreative, innovative Aufgaben, die Mitarbeiter gern machen, und die deren Zufriedenheit und Motivation fördern. „Im Wettbewerb um die besten Talente steht Employee Experience und damit Hyperautomation ganz oben, wenn es darum geht, lähmende Routine, innere Kündigung oder letztlich sogar Burn-out zu vermeiden“, so Henzler. Jürgen Frisch