Start Industrie So digitalisieren Unternehmen ihr Geschäftsmodell

So digitalisieren Unternehmen ihr Geschäftsmodell

Datenbasierte Geschäftsmodelle krempeln inzwischen auch traditionelle Branchen um. Sie bieten auch Mittelständlern Chancen. Dort sind allerdings die hauseigenen Ressourcen knapp. Einen Ausweg bietet externes IT-Consulting.

Quelle: zapp2photo | Adobe Stock

Erfolgsbeispiele: Junge Technologieunternehmen oder Start-ups machen es vor – Geschäftsmodelle auf Basis digitaler Daten. Auch Großkonzerne werten inzwischen ihre Datenbestände aus, um Prozesse und Produktionsketten zu optimieren, Trends zu erkennen, Produkte zu entwickeln oder zu verbessern. „Mittelständler könnten von diesen Optionen ebenfalls profitieren – tun es aber noch zu selten“, erläutert Niko Neskovic, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters NetComData. „Das Problem ist oft fehlendes Fachpersonal, oder die wenigen internen IT-Experten sind gänzlich mit anderen Kernaufgaben ausgelastet.“

Predictive Maintenance verbessern

Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell digitalisieren wollen, sollten laut Neskovic zunächst prüfen, welche Daten ihnen Optimierungsinformationen liefern können, und sich dann einen Anwendungsfall erarbeiten. Für Fertigungsunternehmen ist die vorausschauende Wartung von Maschinen ein idealer Startpunkt: „Schon mit kleinen Anpassungen an Maschinen von Produktions- oder Fördertechnik lassen sich unvorhersehbare Ausfälle reduzieren und trotzdem Verschleißteile bis zum zeitlichen Maximum nutzen, bevor die Leistung nachlässt oder die Komponente defekt wird“, erklärt Neskovic.


Anzeige | Beitrag zum kostenfreien Download | Trovarit CC MES

Artikel
Predictive Maintenance: Realitätscheck
Autor: Florian Defèr, FIR an der RWTH Aachen
Erschienen: 2020-04-07
Schlagworte: Industrie 4.0 Maturity Index (acatech), Predictive Maintenance, Roadmap
Viele Erwartungen an Predictive Maintenance werden durch clevere Werbebotschaften und die Hoffnung der Anwender befeuert. Störungen lassen sich auch nicht durch Power-Point-Folien oder – ehrlicherweise – durch ein paar schön gestaltete Seiten in einer Fachzeitschrif beheben. Was dieser Artikel jedoch kann, ist Ihnen eine weitere Perspektive aufzuzeigen, damit Sie Ihre Instandhaltung nachhaltig weiterentwickeln können.
Download


Im Idealfall wird das Wartungsarbeiten vereinfacht und das verringert Stillstände. Produktions- und Maschinenüberwachung per Smartphone aufgrund digitaler Analysen unterstütze zuständige Mitarbeiter dabei, Ressourcen nicht unnötig zu vergeuden: „Statt alle Maschinen physisch zu prüfen und im Bedarfsfall eventuell nicht unmittelbar zur Stelle sein zu können, optimiert es die Reaktionsmöglichkeiten, wenn ein Wartungscheck zunächst digital erfolgen kann. Zeigt das System ein Problem, kann ganz gezielt diejenige Komponente instandgesetzt werden, die tatsächlich Bedarf hat.“

Auch der Wunsch vieler Endverbraucher nach wechselnden Produkten, eigenen Konfigurationsmöglichkeiten und Individualisierung nimmt zu. Allerdings bedeuten Sonderwünsche, Produktindividualisierungen und Wandelbarkeit große Herausforderungen in den Produktionsprozessen. „Durch Themen wie Achtsamkeit, New Work und Nachhaltigkeit wächst die Anforderung nach Produkten und Dienstleistungen, die genau zum jeweiligen Kunden passen“, berichtet Neskovic. „Langfristig müssen sich Unternehmen und Dienstleister darauf einstellen, dass im Wettbewerb derjenige vorne liegt, der den Kundenanforderungen genau entspricht. Datenbasierte Informationen helfen dabei, neue Geschäftsmodelle erfolgsorientiert zu planen und umzusetzen. “

Mit kleinen Maßnahmen beginnen

Bereits die Analyse von Verkaufsdaten, geografischen Daten, aber auch von Materialbestellungen oder produktionsbedingten Fakten wie Temperaturen, Druck, Geschwindigkeiten, Stückzahlen und so weiter können Aufschluss geben und die Wertschöpfungskette innerhalb eines Unternehmens verbessern. Wichtig ist es laut Neskovic zu wissen, wie bestimmte Daten, Werte oder Informationen in Bezug zu setzen sind, um aussagekräftige Informationen und Trends zu erhalten. Genau hier liege allerdings oft das Problem: „Es gibt zwar digitale Informationen, die für digitale Geschäftsmodelle genutzt werden können, doch es fehlt intern an Ressourcen, diese auszuwerten.“

Im Kosten-Nutzen-Vergleich lohne es sich, auf externe Dienstleister zu setzen, denn die umgesetzten Optimierungen seien immer gewinnbringend: „Es kommt darauf an, im Rahmen der Prozessdigitalisierung passend zum Unternehmen anzusetzen. Erfahrene Consulter wissen, welche Fragen sie in Bezug auf Unternehmensausrichtung, Anforderungen und Wünsche stellen müssen, um daraus die passenden Maßnahmen für die Digitalisierung umzusetzen.“ Jürgen Frisch


Anzeige | Kostenloses Webinar der Trovarit-Academy