Weltweit hat sich die Roboterdichte in sechs Jahren verdoppelt. Für Deutschland verzeichnet der World Robotics Bericht des vergangenen Jahres 415 Roboter pro 10.000 Arbeitnehmer. Im internationalen Vergleich kommt die hiesige Industrie damit auf Platz drei.
Deutschland zählt zu den am stärksten automatisierten Volkswirtschaften weltweit: Die Roboterdichte im verarbeitenden Gewerbe stieg auf 415 installierte Industrie-Roboter pro 10.000 Arbeitnehmer. Damit rangiert die deutsche Wirtschaft auf Platz drei hinter Südkorea (1.012 Einheiten) und Singapur (730 Einheiten). Diese Ergebnisse zeigt der World Robotics Bericht 2023 der International Federation of Robotics.
„Die Roboterdichte ist eine wichtige Kennzahl, um den aktuellen Stand der Automatisierung nach Regionen und Länden zu vergleichen“, berichtet Marina Bill, Präsidentin der International Federation of Robotics. „Das Tempo der Automatisierung ist beeindruckend: Mit 151 Robotern pro 10.000 Beschäftigte hat die durchschnittliche Roboterdichte weltweit einen historischen Höchststand erreicht und sich in den vergangenen sechs Jahren mehr als verdoppelt.“
In Asien ist die Roboterdichte am höchsten
Asien verzeichnet in der verarbeitenden Industrie eine Roboterdichte von 168 Einheiten pro 10.000 Beschäftigte. Aus der Region zählen die Volkswirtschaften von Südkorea, Singapur, Japan, Festlandchina, Hongkong und Taiwan zu den Top-10 der automatisierten Länder weltweit. Die Europäische Union weist eine Roboterdichte von 208 Einheiten pro 10.000 Beschäftigte auf, wobei Deutschland, Schweden und die Schweiz zum Top-10-Spitzenfeld zählen. In Nordamerika liegt die Roboterdichte bei 188 Einheiten pro 10.000 Beschäftigte. Die Vereinigten Staaten auf Platz zehn gehören ebenfalls zu den vergleichsweise starken Roboteranwendern in der Fertigungsindustrie.
China und die USA belegen die Plätze 9 und 10
Die Republik Korea belegt den Spitzenplatz bei der Nutzung von Industrie-Robotern. Die koreanische Wirtschaft profitiert von zwei großen Anwenderbranchen – einer starken Elektronikindustrie und einer ausgeprägten Automobilindustrie.
Singapur folgt auf Rang zwei mit 730 Robotern pro 10.000 Beschäftigten – hat aber insgesamt eine vergleichsweise geringe Anzahl von Arbeitnehmern in der verarbeitenden Industrie.
Deutschland (415 Roboter pro 10.000 Beschäftigte) liegt weltweit an dritter Stelle. Die Roboterdichte Europas größter Volkswirtschaft ist seit 2017 um durchschnittlich 5 % pro Jahr gestiegen.
Japan folgt auf Rang vier (397 Einheiten). Die Roboterdichte des größten Herstellerlandes von Industrie-Robotern stieg im Durchschnitt jedes Jahr um 7 % (2017-2022).
China ist vor zwei Jahren auf den fünften Platz vorgerückt und kann diese Position 2022 halten. Die massiven Investitionen des Landes in die Automatisierungstechnik führen zu einer hohen Roboterdichte von 392 Robotern pro 10.000 Beschäftigte – trotz einer riesigen Zahl von rund 38 Millionen Beschäftigten in der Fertigungsindustrie.
In den Vereinigten Staaten stieg die Roboterdichte von 274 Einheiten im Jahr 2021 auf 285 im Jahr 2022. Das Land steht damit weltweit an zehnter Stelle.
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Weltweiter Automatisierungs-Vergleich
Die Statistikabteilung der International Federation of Robotics stellt Branchendaten für zwei Jahrbücher bereit: Der Bericht World Robotics – Industrieroboter liefert weltweite Statistiken über Industrie-Roboter in einheitlichen Tabellen. Er enthält statistische Daten aus circa 40 Ländern, aufgeschlüsselt nach Anwendungsbereichen, Industriesektoren, Roboterarten und anderen technischen und wirtschaftlichen Aspekten. Für ausgewählte Länder sind Produktions-, Export- und Importdaten aufgeführt. Mit der Roboterdichte, d.h. der Anzahl von Robotern je 10.000 Beschäftigten, wird zudem ein Maß für den Automationsgrad angeboten.
Der Bericht World Robotics – Serviceroboter beschreibt marktfähige Produkte, Aufgaben, Herausforderungen und neue Entwicklungen zu Servicerobotern. Enthalten darin sind die Ergebnisse der jährlichen Serviceroboter-Erhebung zum weltweiten Absatz von professionell und privat genutzten Servicerobotern sowie eine Branchenstrukturanalyse mit einer Liste aller Hersteller von Servicerobotern. Die Studie wird gemeinsam mit den Robotik-Experten des Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA erstellt. Jürgen Frisch