Start Ratgeber Für ChatGPT & Co sind klare Richtlinien nötig

Für ChatGPT & Co sind klare Richtlinien nötig

Ein IT-System, das in natürlicher Sprache mit dem Anwender kommuniziert und Fragen beantwortet: So präsentiert sich ChatGPT. Vorsicht ist angesagt: Dieses Werkzeug ist nicht nur eine Wundertüte, sondern birgt auch Gefahren, warnt der Datenspezialist Adverity.

ChatGPT
Quelle: ©Bussarin Rinchumrus | istockphoto.com

Viele IT-Tools werden schnell als bahnbrechend bezeichnet. ChatGPT hat diesen Titel wirklich verdient. Das Wunderwerk der Künstlichen Intelligenz hat viel Begeisterung ausgelöst und sorgt dafür, dass branchenübergreifend diverse Versuche mit dem Tool stattfinden. Dabei sind allerdings zahlreiche Probleme ans Tageslicht gekommen.

Die größten geschäftlichen Bedenken beziehen sich auf die langfristige Bedrohung der menschlichen Arbeitsplätze. Die unmittelbaren Befürchtungen beziehen sich auf die Folgen einer zu schnellen und zu weitreichenden Einführung von Künstlicher Intelligenz. Kritiker befürchten eine ernsthafte Gefährdung des Datenschutzes. Auch aus diesem Grund hat im vergangenen Jahr ein Team aus Forschern den Automatisierungs-Risiko-Index ins Leben gerufen. Dieser soll verdeutlichen, welche Berufsbilder in näherer Zukunft am wahrscheinlichsten das Zeitliche segnen – Kassierer:innen, Tellerwäscher:innen und auch Taxifahrer:innen müssen demzufolge am ehesten um ihre Jobs bangen.

Das ist noch nicht alles, denn Künstliche Intelligenz stellt auch ein Sicherheitsrisiko dar. So gaben Mitarbeitende von Samsung beispielsweise bei der Eingabe von Daten in ChatGPT unwissentlich hochsensible Unternehmensinformationen preis. Die Software nutzt nämlich alle Eingaben zur eigenen Weiterentwicklung. Die Mitarbeitenden wollten über ChatGPT aufwändige Chiptests durchführen, um beim Erstellen von Präsentationen Zeit zu sparen. Sie hatten dabei nicht bedacht, dass die sensiblen Daten durch ihre Eingaben in dieses System künftig für andere Nutzer zugänglich sein würden. Da Werkzeuge wie ChatGPT in Zukunft wohl häufig zum Einsatz kommen, sind starke Sicherheitsvorkehrungen für eine verantwortungsvolle Nutzung dieser Technologie unerlässlich.


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Auch intelligente Technik braucht Verantwortung

Um sicherzustellen, dass die Tools einen angemessenen Schutz für personenbezogene und nicht öffentliche Daten bieten, müssen die Anwender stets die Rechts- und Security-Teams in die Nutzung dieser Werkzeuge mit einbeziehen. Nur mit klaren Richtlinien lässt sich ein geregelter und verantwortungsvoller Umgang mit Künstlicher Intelligenz sicherstellen. Diese Richtlinien sollten nicht nur die Tools und ihre Funktionsweise definieren, sondern auch auf mögliche Risiken hinweisen. Zusätzlich ist es hilfreich, relevante Abschnitte in bestehenden Richtlinien besonders zu markieren, um Mitarbeitenden eine schnelle Einarbeitung in die Grundlagen zu ermöglichen und bewährte Verfahren anzuwenden. Spezifische Richtlinien können einen angemessenen Schutz gewährleisten und ein umfassendes Wissen für die optimale Nutzung vermitteln.
Darüber hinaus sollten Unternehmen klare Grenzen für einen sinnvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz setzen. Durch Maßnahmen im Bereich Informationssicherheit lassen sich die Herausforderungen beim Implementieren von Technologien wie ChatGPT effizient bewältigen. Nur so ist es möglich, die zahlreichen Vorteile der Technologie zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren. jf


Der Autor

Quelle: ©Adverity

Andreas Niederbacher ist Chief Security Officer bei Adverity, Anbieter einer integrierten Datenplattform Automatisierung der Datenanbindung, -transformation und -verwaltung.