Start Software und Technologie DevOps-Kultur ist der Katalysator für Kubernetes

DevOps-Kultur ist der Katalysator für Kubernetes

Die Einführung von Kubernetes bringt wenig, wenn Entwicklung und IT-Betrieb nicht darauf vorbereitet sind. Auch die Containerisierung braucht einen kulturellen Wandel. Der IT-Dienstleister ConSol zeigt, welche vier Schritte Unternehmen auf dem Weg dorthin gehen müssen.

geschaeftsprozesse_trovarit
Quelle: Fotomanufaktur JL | Adobe Stock

Wer seine IT-Infrastruktur ins Container-Zeitalter führen will, kommt um die Orchestrierungs-Plattform Kubernetes kaum herum. Deren Einsatz bedeutet allerdings einen Bruch mit dem klassischen manuellen Arbeitsmodell, das Entwickler (Devs) und der IT-Betrieb (Operations) gewohnt sind: Händische Software-Deployments sowie Anwendungsstarts und -stopps gehören mit Kubernetes etwa der Vergangenheit an. Diese Plattform fördert Automatisierung nicht nur, sie forciert sie sogar. Für den IT-Betrieb bedeutet Kubernetes eine ungewohnt Code-lastige Arbeitsweise. Bei der Arbeit mit dieser Plattform müssen Nutzer nämlich viele Arbeitsschritte initial als Code entwickeln und ausrollen.

Der größte Wandel ergibt sich aus den veränderten Verantwortlichkeiten der Abteilungen durch das DevOps-Betriebsmodell, das sich bei der Umstellung auf Kubernetes empfiehlt. Der IT-Dienstleister ConSol hat dafür einen Vier-Schritte-Plan definiert.

1. Basiswissen vermitteln und Feedback einholen

Gerade zu Projektbeginn haben Mitarbeiter aus der IT-Abteilung oft Ressentiments gegenüber dem DevOps-Modell und den damit einhergehenden Technologien. Unternehmen sollten daher die zugrunde liegenden Konzepte erklären. Für die Vermittlung dieses Basiswissens eignen sich Schulungen und Open Spaces, in deren Rahmen Entwickler und IT-Betrieb die Kernaspekte von DevOps, Containern und Automatisierung mit Experten eingehend besprechen können. Das Prinzip unveränderlicher Infrastrukturen, in denen Komponenten niemals aktualisiert, sondern neu gebaut und ausgetauscht werden, ist selbst für IT-Profis nicht alltäglich. Das Management muss in dieser Phase offensiv Feedback einholen und Ausschau nach besonders interessierten Mitarbeitern aus der IT-Abteilung halten. Letzteres wird in den folgenden Schritten eine entscheidende Rolle spielen.


Anzeige | Kostenloses Webinar der Trovarit-Academy


2. Ein Pilotprojekt starten

Das beste Argument für die neue Arbeitsweise und die Einführung der neuen Technologie ist ein erfolgreiches Pilotprojekt. Dafür sollten die Verantwortlichen ein Team aus Ops und Devs zusammenstellen, die sich bis dahin durch ihr Interesse an modernen Plattformen wie Kubernetes hervorgetan haben. Idealerweise sind diese Mitarbeiter durch die Initiativen des ersten Schrittes bereits mit dem Grundgedanken von DevOps vertraut und haben erste Erfahrungen mit Containern sowie Kubernetes gemacht. Gemeinsam erproben sie dann in enger Zusammenarbeit die neuen Konzepte und evaluieren, wie sie sich mit der existierenden Kultur im Unternehmen vertragen. Im Kern bedeutet das, dass Ops sich im Wesentlichen mit dem Aufbau der Plattform beschäftigt, während Dev auf dieser Plattform einen kompletten Release-Prozess aufsetzt und verantwortet. Mit Wohlwollen und Erfolgswillen bewältigen Devs und Ops so erste Konflikte und erweitern ihren Erfahrungsschatz für spätere Projekte.

3. Das eigene Center of Excellence einrichten

Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt hat sich die Einrichtung eines sogenannten „Center of Excellence“ bewährt, das als zentrale Stelle für weitere Planungen dient. Das Ziel des Expertengremiums sollte die Konzeption einer auf Kubernetes basierenden Plattform sein, deren Ressourcen und Prozesse weitere Projekte nutzen können. Dazu müssen sich die Mitglieder einen Überblick über die zu erwartenden Use Cases verschaffen und die Art und Weise definieren, in der Devs und Ops zukünftig zusammenarbeiten sollen. Teil dieser Erwägungen ist unter anderem, wie Entwickler ihre Services eigenverantwortlich betreiben.

4. DevOps Engineers etablieren

Der finale Schritt besteht darin, die Schnittstelle zwischen Dev und Ops zu stärken. Dazu bilden Unternehmen dedizierte DevOps Engineers aus dem Mitarbeiter-Pool des Center of Excellence aus oder heuern bereits erfahrene Fachkräfte an. Die Spezialisten verwalten in DevOps-Teams die Kubernetes-Plattform und stehen den Teammitgliedern für die Optimierung der Zusammenarbeit mit Rat und Tat zur Seite. Unternehmen sollten unbedingt darauf achten, dass sie entsprechend ihres Projektaufkommens genügend DevOps Engineers ausbilden beziehungsweise engagieren.

„Die Containerisierung betrifft keineswegs ausschließlich die Operations-Abteilung“, erläutert Oliver Weise, Principal Software Engineer bei ConSol. „Vielmehr setzt diese Technologie ein Umdenken auf allen Verantwortungsebenen voraus. Daher müssen Unternehmen nicht nur die Einführung von Tools wie Kubernetes vorantreiben, sondern begleitend dazu eine DevOps-Kultur schaffen. Nur so können sie die Vorteile einer auf Containern basierenden IT-Infrastruktur vollständig nutzen.“ Jürgen Frisch