Immer mehr Unternehmen treiben den Weg in die Cloud und die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in ihre ERP-Systeme voran, um Effizienz zu steigern, Prozesse zu automatisieren und datengetriebene Entscheidungen zu ermöglichen. Software-Anbieter und Branchenexperten teilen ihre Einschätzungen zu den dominierenden ERP-Trends 2025 und zeigen auf, wie Cloud-Technologien, KI und die E-Rechnung die Digitalisierung nachhaltig prägen.
Der unumkehrbare Weg in die Cloud
„Im ERP-Umfeld zeichnet sich ein deutlicher Trend in Richtung Cloud ab. Neben geopolitischen und wirtschaftlichen Faktoren ist vor allem die Notwendigkeit der Anwendungsmodernisierung ein zentraler Treiber. Unternehmen müssen auf die damit verbundenen Veränderungen und Herausforderungen flexibel reagieren können.
Besonders in Branchen, die von schnellen Veränderungen geprägt sind, zeigt sich der Drang zur Cloud. Hier steht der Wunsch nach mehr Standardisierung im Vordergrund, um ERP-Architekturen schnell und automatisiert an neue Geschäftssituationen anzupassen und Innovationen unmittelbar nutzen zu können. ‚Der Weg in die Cloud ist unumkehrbar‘.“ Horst Lambauer, Senior Vice President Cloud ERP, All for One
ERP als Herzstück der Digitalisierung: Integration, KI und Effizienz im Fokus
„Als unternehmensweite Datendrehscheibe steht ERP-Software mehr denn je im Zentrum sämtlicher Digitalisierungsmaßnahmen. Dafür muss sie neben ausreichend vorhandener Branchenfunktionalität im Standard eine flexible Systemarchitektur mitbringen, die für die nahtlose Integration aller erforderlichen Systeme sorgt: unternehmensinterne und -externe Anwendungen, lokal installierte und Cloud-Applikationen sowie verschiedene Devices und Maschinen. Denn nur eine möglichst breite Basis an historischen und Echtzeitdaten gestattet zielgerichtete betriebswirtschaftliche Entscheidungen.
Zudem erlaubt allein dieser integrative Ansatz den effektiven Einsatz von IoT-Szenarien und von Künstlicher Intelligenz. Im Zusammenspiel mit dem ERP-System bietet KI immenses Potenzial insbesondere bei der Analyse und Automatisierung von Prozessen, die zu reduzierten Herstellungskosten und besserer Ressourcennutzung und damit zu einer höheren Rendite führen. Obendrein wächst die Kundenzufriedenheit, weil dank optimierter Produktionsplanung und -steuerung die Liefertermintreue steigt und die Produkte infolge KI-gestützter Qualitätssicherungsverfahren an Güte gewinnen.“ Nikas Schröder, Vorstand Produkt, Entwicklung und IT bei ams.Solution AG
Effizienzsteigerung in Produktion und Qualitätssicherung
„Künstliche Intelligenz wird auch 2025 die Entwicklung moderner ERP-Systeme weiter vorantreiben. Besonders wichtig wird dabei die tiefere Integration von MES und CAQ in ERP-Systeme, wodurch die nahtlose Vernetzung aller relevanten Unternehmensbereiche ermöglicht und der Plattformgedanke nachhaltig unterstützt wird. KI wird nicht nur einfache, repetitive und regelbasierte Prozesse automatisieren, sondern auch komplexe Datenmuster aus der Produktion und Qualitätssicherung analysieren, um fundierte Entscheidungen in Echtzeit zu ermöglichen.
Unternehmen, die diese Technologien frühzeitig in ihre ERP-Strategien integrieren, sichern sich langfristige Wettbewerbsvorteile und können ihre Betriebseffizienz auf ein neues Niveau heben. In diesem Zusammenhang wird die durchgängige Vernetzung der Systeme ein entscheidender Faktor sein, um mit der Geschwindigkeit der digitalen Transformation Schritt zu halten.“ Dr. Andreas Britsche, Director Sales, Aptean Germany GmbH
KI in ERP-Systemen: Vom Trend zur Praxis
„Die Integration von Künstlicher Intelligenz in ERP-Software ist der ERP-Trend 2025. Während KI zunächst vor allem von ERP-Anbietern vorangetrieben wurde, hat sich dies 2024 durch Tools wie ChatGPT, Co-Pilot und Joule verändert: Immer mehr ERP-Anwender sehen erhebliches Potenzial beim Einsatz von KI im ERP-Umfeld. So stufen derzeit mit ca. 30% aller Unternehmen rund doppelt so viele ERP-Anwender KI als relevantes Thema im ERP-Umfeld ein wie noch vor zwei Jahren.
Mit dem Schwenk vom „Angebots-Push“ zum „Nachfrage-Pull“ entstehen sicherlich gute Rahmenbedingungen für eine schnelle Verbreitung von KI-Lösungen im ERP-Kontext. Dabei verlagert sich die Frage vom „ob?“ immer mehr zum „wofür?“ und „wie?“: Anwender machen sich auf die Suche nach konkreten Anwendungsfällen und starten immer mehr Piloteinsätze. Relevante Einsatzfelder sehen sie u.a. im Datenmanagement (z.B. die automatische Korrektur, Aktualisierung der auch Ergänzung von Kundenstammdaten), in der Verbesserung und Dynamisierung der Disposition, in der automatischen Übersetzung von Artikelbeschreibungen, Angebotstexten oder auch in chatbasierten Hilfe- und Bedien-Konzepten. Die Relevanz von KI in den Unternehmen wird sicherlich mit der Zahl erfolgreich bestrittener Pilotprojekte weiter zunehmen.“ Dr. Karsten Sontow, Vorstand Trovarit AG
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Zusammenarbeit von Mensch und System als Schlüssel zur Zukunft
„Der prägende Trend für die ERP-Branche wird aus meiner Sicht ganz klar die KI sein. Sie birgt das Potenzial, die Art und Weise, wie wir unsere täglichen Aufgaben erledigen, grundlegend zu verändern. Schon bald werden wir eine Arbeitswelt sehen, in der Anwender und IT-Systeme gemeinsam an Geschäftsprozessen arbeiten. Die KI kümmert sich um die Routineaspekte einer Aufgabe, während der Mensch den Prozess koordiniert, Informationen beisteuert und relevante Entscheidungen trifft. So werden Produktivitätsfortschritte möglich, die wir uns vor einigen Jahren noch nicht einmal vorstellen konnten. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz wird im ERP-Kontext zum entscheidenden Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen werden: Nur wer dieses erkennt, wird in der intelligenten Zukunft bestehen können.“ Ralf Bachthaler, Mitglied des Vorstands von Asseco Solutions AG
Technologie als Werttreiber
„Der zentrale ERP-Trend für 2025 ist die gezielte Nutzung von Technologien zur Wertsteigerung: KI-gestützte Automatisierung und weiterhin datengesteuerte Entscheidungsprozesse fördern Effizienz und Marktdurchdringung. Vernetzte Ökosysteme auf Lieferanten- und Kundenseite ermöglichen es, Echtzeitdaten für die Optimierung von Prozessen und die Erschließung neuer Geschäftsfelder zu nutzen. Besonders gefragt sind pragmatische Ansätze, sogenannte Low-Hanging Fruits, die direkte Wettbewerbsvorteile und Profitabilität bieten. Flexibilität und Skalierbarkeit werden durch die Verlagerung in die Cloud gefördert, während intuitive Benutzeroberflächen die Akzeptanz und Produktivität der Systeme steigern. Ein konsequentes Fokussieren auf Lösungen mit klar erkennbarem ROI wird 2025 entscheidend sein, um nicht nur Kosten zu optimieren, sondern aktiv neue Ertragsquellen zu erschließen. Technologie bleibt dabei Mittel zum Zweck – ihr Erfolg misst sich ausschließlich an ihrem Beitrag zur Unternehmensperformance.“ Knut Mertens, Mitglied der Geschäftsleitung dynasoft GmbH
Strategische Vorteile durch datengetriebene Entscheidungen
„Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in ERP-Systeme bleibt auch 2025 ein zentraler Trend. KI ermöglicht es so Unternehmen, automatisierte und vorausschauende Entscheidungen auf Basis umfassender Datenanalysen zu treffen. Historische und aktuelle Daten werden genutzt, um zukünftige Marktanforderungen präzise vorherzusehen und zentrale Geschäftsprozesse wie Bestandsplanung und Preisgestaltung dynamisch anzupassen.
Diese Fortschritte erfordern jedoch eine gut gepflegte und zuverlässige Stammdatenbasis, um die Qualität der Analysen und Entscheidungen sicherzustellen. Unternehmen, die ihre ERP-Systeme konsequent mit KI-Technologien erweitern, verschaffen sich einen Wettbewerbsvorteil durch mehr Effizienz und proaktive Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen. So bauen ERP-Systeme stetig ihre Positionen zu einem strategischen Werkzeug aus, das datengetriebenes Handeln auf höchstem Niveau ermöglicht.“ Steffen Heetfeld, Leiter Marketing e.bootis ag
Nachhaltigkeit als Muss: ERP-Systeme als Schlüssel für verantwortungsbewusstes Wirtschaften
„Nachhaltigkeit wird 2025 ein zentraler Treiber für die Weiterentwicklung von ERP-Systemen sein. Unternehmen fordern zunehmend transparente und integrierte Tools, um ihre Umwelt- und Sozialverantwortung in den gesamten Geschäftsprozessen abzubilden. Von der Analyse des CO₂-Fußabdrucks über optimierte Ressourcennutzung bis hin zu nachhaltiger Lieferkettensteuerung – moderne ERP-Lösungen werden zu Enablern für nachhaltiges Wirtschaften. Besonders gefragt sind flexible Systeme, die sich an individuelle Anforderungen anpassen lassen und gleichzeitig gesetzliche Vorgaben einhalten, die Qualität sichern und die Prozess- und Produktions-Effizienz der Unternehmen steigern. Nachhaltigkeit ist längst kein Trend mehr, sondern ein Muss – und ERP-Systeme spielen dabei eine Schlüsselrolle.“ Cornelia Juds, Sales Manager Industrial Application Software GmbH
Industrie 5.0 läutet eine produktive und nachhaltige Zukunft ein
„2025 werden wir einen großen Schritt auf dem Weg zur Industrie 5.0 beobachten, mit dem die Fertigungsbranche neue Maßstäbe in Sachen Effizienz, Produktivität und Umweltschutz setzen wird. Künstliche Intelligenz ist auch hier der zentrale Treiber, aber es geht um weit mehr als nur einzelne Anwendungsfälle wie die Prozessautomatisierung – nämlich die hürdenlose Zusammenarbeit von Mensch und Maschine mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit.
Industrie 5.0 verkörpert die Harmonisierung dieser Aspekte, mit der das produzierende Gewerbe eine Antwort auf den technologischen Fortschritt, den demografischen Wandel und die steigenden Anforderungen an nachhaltiges Handeln erhält. Das Konzept Industrie 5.0 ist ein noch größeres Toolset an dringend benötigten Technologien, Strategien und Maßnahmen, mit dem Unternehmen nicht nur ihre ESG-Ziele erreichen, sondern auch ihre Marktrelevanz und Wettbewerbsfähigkeit sichern werden.“ Von Stefan Issing, Presales Director DACH bei IFS Deutschland GmbH
KI als Treiber für Innovation und strategische Zusammenarbeit
„Der Blick auf 2025 erzeugt ein wenig ein Déja-vu zum zumindest hauptausgesprochenen Trend 2024, denn die Künstliche Intelligenz wird weiter zum Kernbestandteil moderner ERP-Systeme. Von Vorhersage-Analysen über automatisierte Entscheidungsfindung bis hin zu intelligenten Chatbots revolutioniert KI stetig wie Unternehmen ihre Geschäftsprozesse steuern.
ERP-Systeme entwickeln sich so immer weiter zu zentralen Datenhubs, die es Unternehmen ermöglichen, aus Rohdaten handlungsrelevante Insights zu gewinnen sowie datengetriebene Geschäftsmodelle aufzubauen.
In diesem Zusammenhang verschwimmen auch die Grenzen zwischen ERP, CRM, BI und anderen Unternehmenslösungen immer mehr. Kollaborative ERP-Systeme fördern so eine unternehmensweite Zusammenarbeit und integrieren externe Partner, Lieferanten und Kunden. Diese Trends zeigen, dass ERP-Systeme 2025 nicht nur Werkzeuge der Effizienz sind, sondern strategische Partner für Wachstum und Innovation.“ Patrick Siegmund, Geschäftsführer mesonic software gmbh
Plattformlösungen, KI und Security im Fokus
„Die ERP-Trends 2025 zeigen deutlich, dass Unternehmen verstärkt auf Plattformlösungen setzen, mit welchen die zentralen Geschäftsprozesse gestaltet werden können. Besonders die Microsoft Platform bietet hier durch ihre Integrationsfähigkeit und Skalierbarkeit gepaart mit branchenspezifischem Know-how von Systemintegratoren einen wesentlichen Vorteil. Gleichzeitig wird Künstliche Intelligenz (KI) eine Schlüsselrolle spielen, um datengetriebene Entscheidungen zu fördern und Prozessoptimierungen voranzutreiben.
Doch mit der wachsenden Bedeutung von Cloud-Technologien und KI steigen auch die Anforderungen an Security und Compliance – ein Bereich, der zwingend in jedes Digitalisierungskonzept integriert werden muss. Unternehmen, die diese Herausforderungen strategisch angehen, können nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern auch die Grundlage für nachhaltige Innovation schaffen. Dies macht sie wettbewerbsfähiger und als Arbeitgeber attraktiver. Entscheidend ist dabei, dass Technologie, Sicherheitsaspekte und eine prozessorientierte Denkweise Hand in Hand gehen.“ Bernhard Alsdorf Geschäftsführer MODUS Consult GmbH
AI als Gamechanger
„AI wird 2025 der dominierende Trend in der ERP-Welt sein – insbesondere, wenn es darum geht, mittelständische Unternehmen bei ihrer Transformation zu unterstützen. Mit unserer Proalpha Industrial AI Platform zeigen wir, wie AI nicht nur Theorie bleibt, sondern in der Praxis spürbare Mehrwerte liefert. Die über 30 sofort einsatzbereiten AI Apps ermöglichen es Unternehmen, konkrete Herausforderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu lösen – von der Optimierung von Lagerbeständen bis hin zur Verbesserung der Kundenservice-Prozesse.
AI erfüllt aber keinen Selbstzweck. Entscheidend ist, dass AI gezielt und praxisnah in den Fachabteilungen eingesetzt wird, die diese dann Schritt für Schritt in ihr alltägliches Arbeiten einbetten können. Unsere Plattform hilft Unternehmen zudem, den Übergang von Daten zu Wissen zu schaffen, indem auch unstrukturierte Informationen in Handlungsempfehlungen und automatisierte Prozesse überführt werden. So wird AI im Mittelstand zum Game Changer und ebnet den Weg für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit.“ Christoph Kull, President Business Applications, proALPHA GmbH
E-Rechnung als Treiber für Automatisierung und Effizienz im ERP-Umfeld
„Auch 2025 werden die Mega-Themen der letzten Jahre, wie Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Technologien, den ERP-Sektor prägen. Zudem erwarten wir eine neue Digitalisierungswelle, angestoßen durch die Einführung der E-Rechnung. Diese ermöglicht es, Prozesse hochgradig zu automatisieren und fördert somit Transparenz, Effizienz sowie Benutzerfreundlichkeit. Die E-Rechnung ist für uns also der Anfang für einen Trend, der sich auf Geschäftsprozesse zwischen Unternehmen kontinuierlich ausweiten wird.
Die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Maschinen- und Anlagenbau machen deutlich, dass neben technologischen Innovationen und reiner Software grundlegende Werte, wie Ehrlichkeit und Transparenz an Bedeutung gewinnen. In einer zunehmend komplexen Welt gelten sie als unverzichtbare Basis für nachhaltigen Erfolg. Diese Prinzipien sind keine vorübergehende Entwicklung, sondern entscheidende Faktoren für die Zukunftsfähigkeit – ein klarer Trend für 2025 und darüber hinaus.“ Martin Hetzel, Leiter Produkt- und Innovationsmanagement, schrempp edv GmbH
