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5 Tipps machen Rechenzentren nachhaltig

Beim Energiesparen achten Unternehmen auf den Stromverbrauch einzelner Geräte. Sie tauschen dann einen drei Jahre alten Server aus, weil das neue Gerät sparsamer ist. Das ist nicht immer sinnvoll, argumentiert FNT, Hersteller einer Dokumentationslösung.

Rechenzentrum nachhaltig
Quelle: FNT

Geht es um Nachhaltigkeit, ist der Austausch gut laufender Geräte oft kontraproduktiv.  Berechnet man nämlich den Ressourcenverbrauch zur Produktion eines Servers und das Recycling des Altgeräts mit ein, belastet der Austausch die Umwelt mehr, als die Stromersparnis nutzt.

Es macht also Sinn, einen Schritt zurückzutreten und mehr auf das große Ganze zu schauen, um Nachhaltigkeit in der IT ganzheitlich zu sehen. Schnell wird dann klar, dass es für viele Ideen Daten braucht, die erfasst werden müssen. Gut aufgestellt sind Unternehmen, die über eine aktuelle, gepflegte und umfangreiche Dokumentation ihrer IT-Infrastruktur verfügen, welche die wichtigsten Daten vorhält.

Die nachfolgenden Tipps zeigen auf, wie Unternehmen den Ressourcenverbrauch ihres Rechenzentrums mit einfachen Maßnahmen senken.

1. Geister-Systeme finden

Ein Quick-Win mit großem Potenzial: Unternehmen sollten gezielt nach Systemen suchen, die zwar in Betrieb sind, von denen aber niemand weiß, was darauf eigentlich noch läuft oder wer das System noch benötigt. Ein laufender, aber nutzloser Server kann übers Jahr viele hundert Watt verbrauchen und mehr als 1000 Euro Stromkosten verursachen. Hinzu kommt die Kühlleistung der Klimaanlage.

2. IT-Systeme verdichten

Stärkere Virtualisierung der Server, aber auch der Netzwerk-Hardware sowie der Ersatz von Kupferkabel durch Glasfaser führt zu einer Verdichtung von IT-Hardware. Damit sinkt die Anzahl der eingesetzten Geräte und der Raum, den es zu kühlen gilt. Um Systeme abschalten zu können, suchen die Verantwortlichen wenig ausgelastete IT-Hardware und verteilen deren Anwendungslast auf andere Systeme. So senken sie direkte Stromverbräuche der IT-Hardware und entlasten gleichzeitig das Kühlsystem.

Eine Verdichtung der IT-Systeme beugt auch Neubauten vor, da mehr Leistung in den Bestandsbauten untergebracht werden kann. Damit lassen sich viele Tonnen CO2 sparen, die sonst bei der Produktion von Beton entstehen. Wichtig bei der Verdichtung ist eine IT-Dokumentation, welche die digitale Transformation im Detail vorplant und die Umsetzung begleitet. Das senkt die psychologische Hürde, ein solches Projekt anzugehen und begrenzt Ausfallzeiten auf ein Minimum.


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3. Kühlungs-Hotspots vermeiden

Der begrenzende Faktor beim Kühlen eines Rechenzentrums sind diejenigen Geräte, welche die geringste Temperatur vorgeben, bei der sie noch einwandfrei funktionieren. Gibt es mehrere Objekte, die nah beieinander stehen und viel Hitze erzeugen, kann es nötig sein, die Kühlung hochzufahren, um die Raumtemperatur unter diesem Grenzwert zu halten. Mit der Verteilung der Hitzespitzen produzierenden IT-Hardware über das Rechenzentrum oder über mehrere Räume lässt sich die Raumtemperatur moderat anheben und die Kühlleistung senken, ohne dass empfindliche Geräte beeinträchtigt werden. Das senkt die Gesamtkühlleistung und die Umweltlast insgesamt.

4. Einsatzplanung und Einsätze bündeln

Einsatzfahrten von Technikteams sind aus mehreren Gründen nicht nachhaltig: Sie kosten Treibstoff, Ressourcen sowie viel Zeit und damit Geld. Auf Flughäfen beispielweise kann ein einziger Service-Einsatz 90 Minuten dauern, nur weil der Mitarbeiter um den halben Flughafen und durch diverse Sicherheitsbereiche fahren muss. Wer Service-Einsätze bündelt, Routen optimiert und dafür sorgt, dass alles für den Einsatz Notwendige im Service-Fahrzeug liegt, der kann den Ressourcenverbrauch um bis zu 90 Prozent senken. Eine Planungssoftware, die auf einer aktuellen IT-Dokumentation aufsetzt, unterstützt die Einsatzplaner dabei, keine Teile zu vergessen und sich vorab ein genaues Bild des Einsatzorts zu machen. Nützlich sind dabei 3D-Ansichten der Räumlichkeiten und Racks.

Rechenzentrum
Moderne Dokumentationstools verfügen über 3D-Funktionen und ermöglichen einen virtuellen Rundgang durch ein Rechenzentrum. Per Zoom lassen sich einzelne Racks und Server ansteuern, um den Serviceeinsatz vorzubereiten. (Quelle: FNT)

5. Kapazität zurückgewinnen und verteilen

Müssen IT-Komponenten ausgetauscht werden, weil sie nicht mehr die benötigte Leistung bringen, sollten Unternehmen sich fragen, ob und wie sie die ausgemusterten Geräte noch sinnvoll einsetzen können. Durch Virtualisierung lassen sich Lasten neu verteilen und damit auch ältere Geräte weiter einsetzen. Im Übrigen verbrauchen PCs und Server, die am Anschlag laufen, überproportional viel Strom. Eine Senkung der Maximalfrequenzen bei CPUs kann den Stromverbrauch deutlich vermindern.

Wichtig hierbei ist größtmögliche Transparenz über alle eingesetzten Systeme sowie die Anwendungen und Services, die auf ihnen laufen. Nur dann lassen sich Zusammenhänge und Nutzungspotenziale sichtbar machen und besser verteilen.

Wie die Tipps zeigen, lässt sich die Nachhaltigkeit durch einfache, aber gezielte Maßnahmen verbessern, die oft nur geringe Investitionen erfordern. Basis der Transformationen sind Transparenz und Datenerfassung: Wer nicht weiß, wo was läuft und wieviel verbraucht wird, tut sich schwer, die Stellen zu finden, wo eine Optimierung sinnvoll ist.

Eine detaillierte IT-Dokumentation liefert die notwendigen Daten und unterstützt auch die Planung der Transformation. Zusammen mit einem erfahrenen Partner, der die „Blind Spots“ jeder Infrastruktur und jedes Rechenzentrums erkennt, erreichen Unternehmen ihr Nachhaltigkeitsziel. jf


Der Autor

Rechenzentrum
Quelle: FNT

Oliver Lindner ist Director of Product Management bei der Ellwanger FNT GmbH. Er verfügt über rund 30 Jahre Erfahrung in der IT und im Management von IT-Infrastrukturen mit Schwerpunkt auf Rechenzentren.