Ein abgesichertes Datenökosystem für die Automobilindustrie, das Hersteller und Zulieferer zu durchgängigen Wertschöpfungsketten vernetzt – dieses Ziel verfolgt Catena-X. Die Plattform ist ein Leuchtturmprojekt der europäischen Gaia-X-Initiative, die auf Datensouveränität zielt.
Kollaborationsplattform: Catena-X ist das größte Beispiel für ein souveränes Ökosystem, das Automobilhersteller und Zulieferer gemeinsam betreiben. Die Plattform arbeitet nach den Richtlinien der europäischen Initiative Gaia-X zum Aufbau einer vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur. Um diesen Rahmen entsprechend allen Richtlinien zu gewährleisten, sieht Gaia-X eine neutrale Clearingstelle vor, die ein verifizierter Partner betreibt. Als staatlich akkreditierter Zertifikatsanbieter für diese digitale Clearingstelle haben die Betreiber T-Systems ausgewählt. Die Telekom-Tochter wird künftig die Legitimation der teilnehmenden Unternehmen innerhalb des Catena-X-Datenökosystems verifizieren.
Nach der Prüfung von Identität und Steuernummer stellt T-Systems ein Zertifikat für das teilnehmende Unternehmen aus. Mit diesem Nachweis erhält das Unternehmen einen Berechtigungsnachweis für das Datenökosystem Catena-X. Dieser Dienst nennt sich Gaia-X Digital Clearing House und wird im ersten Quartal 2023 verfügbar sein. „Die Telekom und T-Systems sind in Europa die erste Wahl, wenn es um den vertrauenswürdigen Umgang mit Daten geht“, sagte Adel Al-Saleh, Mitglied des Vorstands der Deutschen Telekom und CEO von T-Systems. „Wir glauben an die Digitalisierung ‘Made in Germany‘.“
Ein Leuchtturmprojekt der Gaia-X-Initiative
Das Datenökosystem Catena-X ist eines der Leuchtturmprojekte der europäischen Initiative Gaia-X. Es versteht sich als schnell skalierbares Ökosystem, an dem alle Akteure der automobilen Wertschöpfungskette beteiligt sind. Das Ziel ist eine Umgebung für den Aufbau, den Betrieb und die kollaborative Nutzung von durchgängigen Datenketten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das Autobranchennetz Catena-X wird die teilnehmenden Unternehmen entsprechend ihrem Betriebsmodell sowie ihren Standards und mit Unterstützung externer Bewertungsstellen zertifizieren.
In der Initiative Gaia-X arbeiten Vertreter von Unternehmen, Behörden und Hochschulen aus der ganzen Welt zusammen, um eine sichere Dateninfrastruktur zu schaffen. Unternehmen und Bürger sollen Informationen auf eine Weise sammeln und austauschen, die sicherstellt, dass sie stets die Hoheit über ihre Daten behalten. Die Architektur von Gaia-X basiert auf dem Prinzip der Dezentralisierung. Sie ist die Basis für eine Dateninfrastruktur, die auf den europäischen Werten Offenheit, Transparenz und Vertrauen beruht. T-Systems stellt für Gaia-X einen der ersten Digital-Clearing-House-Knoten in Europa zur Verfügung. Diese Verifizierungsstelle steht auch allen anderen Gaia-X-Projekten offen.
Eine Online-Plattform mit 176 Cloud-Services
Die französische Initiative Gaia-X Federated Services, die an einer souveränen digitalen Infrastruktur für Europa arbeitet, hat gerade eine Online-Plattform mit 176 Cloud-Services vorgestellt, die den gemeinsamen Regeln von Gaia-X entsprechen. Der Katalog soll einen Überblick über Services geben, die europäische Werte respektieren und so Transparenz, Vertrauen und Qualität bei Cloud-Diensten schaffen. Zu den Anforderungen der Services zählen beispielsweise die Datenlokalisierung in Europa, Sicherheitszertifizierungen, Datenportabilität und die Verpflichtung, den ökologischen Fußabtritt ihrer Cloud-Dienste zu begrenzen. Jürgen Frisch