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Sustainability-Reports brauchen gute Datenqualität

Noch sind Nachhaltigkeitsberichte nur selten gesetzlich vorgeschrieben. Unternehmen erstellen sie trotzdem, wie eine Studie von PAC zeigt. Hindernisse sind weit verstreute Daten in unterschiedlicher Qualität sowie fehlende Analyse-Tools.

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Quelle: ©anyaberkut | istockphoto.com

Unabhängig von regulatorischen Verpflichtungen erfasst die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen bereits Nachhaltigkeitsdaten. Doch das Sammeln, Aufbereiten und Auswerten ist oft eine Herausforderung: 68 Prozent der Unternehmen haben Probleme mit heterogenen Datenquellen, weniger als die Hälfte nutzt bislang Key Performance Indikatoren, um Nachhaltigkeit messbar zu machen. Vielen Betrieben fehlt es zudem an geeigneten Tools, wie der aktuelle IT & Sustainability – Reifegradindex 2023 zeigt. Für die Studie hat das Marktforschungsunternehmen PAC im Auftrag von Lufthansa Industry Solutions 150 IT- und Business-Entscheider aus der Automobilindustrie, dem produzierenden Gewerbe sowie dem Logistiksektor befragt.

Die Corporate Sustainability Reporting Directive der EU verpflichtet in den kommenden Jahren nahezu alle Unternehmen zu jährlichen Nachhaltigkeitsberichten, in denen sie über die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Mensch und Umwelt berichten müssen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels wird es branchenübergreifend wichtig, das Vertrauen von Kunden und Investoren zu gewinnen, indem auch nichtfinanzielle Kennzahlen transparent gemacht werden. Lufthansa Industry Solutions ist der Frage nach dem Reifegrad der Unternehmen im Hinblick auf das Sammeln, Aufbereiten und Auswerten der dafür notwendigen Daten nachgegangen. Für die Studie hat der IT-Dienstleister einen Teilindex für den Bereich „Monitoring, Controlling & Reporting“ erstellt. Auf einer Skala von „0“ (unreif) bis „10“ (reif) erreichen die Werte in diesem Jahr 6,7.

Die Hälfte der Unternehmen erstellt nach eigener Aussage bereits heute einen Nachhaltigkeitsbericht, teilweise auch ohne regulatorischen Druck. Ein weiteres Viertel plant dies aufgrund der künftigen Berichtspflicht. Zwei Drittel (67 Prozent) führen zudem eine Risikobewertung hinsichtlich der Nachhaltigkeit ihrer Zulieferer durch. „Dieses Engagement zeigt, wie wichtig den Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit und dessen Relevanz für Kunden, Investoren und Mitarbeitende ist“, berichtet Stephanie Hackenholt, Product Owner Customer Sustainability bei Lufthansa Industry Solutions.

Schlüsselkennzahlen machen Nachhaltigkeit messbar

Aktuell stehen die Unternehmen beim Nachhaltigkeits-Reporting vor zahlreichen Herausforderungen: Vier von fünf Unternehmen (80 Prozent) bemängeln die Datenqualität, der Hälfte fehlt die geeignete Datenbasis und zwei von drei Unternehmen sorgen sich um die Datensouveränität. Für mehr als zwei Drittel (68 Prozent) ist zudem das Zusammenführen heterogener Daten ein Problem. „Erst durch harmonisierte Daten aus unterschiedlichen Quellen wird Nachhaltigkeit anhand geeigneter Schlüsselkennzahlen messbar“, erläutert Sustainability-Expertin Hackenholt und verweist auf CO2-Emissionen, Energieeffizienz, Ressourceneffizienz oder Recyclingquoten.

Bisher nutzen knapp 43 Prozent der Unternehmen derartige Kennzahlen. Damit betrachten Sie das Thema Nachhaltigkeit strategisch. „Die Kennzahlen ermöglichen es, Nachhaltigkeit mit finanziellen Faktoren zu verknüpfen“, erklärt Hackenholt. „So lassen sich zum Beispiel Investitionen bewerten, Lieferanten auswählen und neue Produkte entwickeln.“ Das manuelle Sammeln und Auswerten der Informationen sei überaus personal- und zeitintensiv. „Um den Anforderungen gerecht zu werden, ist der Einsatz von Tools und ein möglichst hoher Automatisierungsgrad bei der Erfassung und Aufbereitung der Daten unerlässlich.“ Für vier von zehn Unternehmen (41 Prozent) sind nach eigener Aussage fehlende Tools ein Problem. Jürgen Frisch


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Quelle: Михаил Руденко | www.istockphoto.com
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Autor: Jost Enderle, Alex Ron | Trovarit AG
Erschienen: 2022-09-22
Schlagworte: Datenanalyse, Datenbereinigung, Datenmanagement, Datenmigration, Datenqualität, Stammdatenanalyse, Stammdatenmanagement
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