Start Ratgeber Spezial-Tools erleichtern Nachhaltigkeits-Reports

Spezial-Tools erleichtern Nachhaltigkeits-Reports

Bei Nachhaltigkeits-Reports sind heterogene Datenquellen, mangelnde Datenqualität und regulatorische Anforderungen hohe Hürden, die sich nur mit Automatisierung nehmen lassen. Laut einer Studie von Lufthansa Industry Solutions setzen viele Unternehmen bisher auf die Bordmittel ihrer Software.

Nachhaltigkeits-Reports
Quelle: ©champpixs | istockphoto.com

Analyse-Zwang: „Um die regulatorischen Anforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erfüllen, müssen Unternehmen viele Daten sammeln, analysieren und aufbereiten“, berichtet Moritz Röder, Associate Director Supply Chain Management & Sustainability bei Lufthansa Industry Solutions. „Diese Aufgaben manuell zu bewältigen, ist nicht nur zu zeit- und personalintensiv, sondern auch sehr fehleranfällig.“

Für den „IT & Sustainability – Reifegradindex 2023“ hat Lufthansa Industry Solutions einen Teilindex für den Bereich ‚Tooling‘ erstellt. Dieser Index zeigt, ob Unternehmen ihren Nachhaltigkeitsbericht toolgestützt und automatisiert erstellen, ob sie eine Risikobewertung ihrer Lieferanten durchführen und welche Tools sie dafür einsetzen. Auf einer Skala von ‚0‘ (unreif) bis ‚10‘ (reif) erreicht der Teilindex einen Wert von 6,4.

Gesetzliche Vorgaben sowie die Hoffnung auf Wettbewerbsvorteile durch einen optimierten Ressourceneinsatz und ein positives Bild in der Öffentlichkeit sind laut dem IT & Sustainability – Reifegradindex 2023 die größten Treiber für Invesitionen in Nachhaltigkeit.
Quelle: ©Lufthansa Industry Solutions

Nachhaltigkeit ist ein etabliertes Thema

„Der Index zeigt, dass sich die Unternehmen bereits intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit und den dafür notwendigen Tools auseinandersetzen“, so Sustainability-Experte Röder. Für die Studie hat das Marktforschungsunternehmen PAC im Auftrag von Lufthansa Industry Solutions 150 IT- und Business-Entscheider aus der Automobilindustrie, dem produzierenden Gewerbe sowie dem Logistiksektor befragt.

Die zentrale Frage der Studie war, was ein Tool aus Sicht der Unternehmen leisten muss. Neben der Berechnung des CO2-Fußabdrucks (93 Prozent) wünschen sich 82 Prozent der Befragten Unterstützung bei nachhaltigen Kaufentscheidungen und 78 Prozent, dass das komplette Nachhaltigkeits-Reporting erstellt wird. Für 70 Prozent ist die Erfassung des Status quo wichtig, um die Nachhaltigkeit verbessern zu können und 61 Prozent erwarten eine ganzheitliche Betrachtung von finanziellen und nicht-finanziellen Nachhaltigkeitskennzahlen.

Automatisiertes Reporting ist bisher selten

Aktuell erstellt jedes zweite für die Studie befragte Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht. Vier von zehn dieser Unternehmen erledigen dies noch manuell und lassen sich dabei in unterschiedlicher Ausprägung durch ein Reporting-Tool unterstützen. 44 Prozent erstellen ihren Bericht zumindest teilweise automatisiert. Zum Einsatz kommen dabei Tools für das Nachhaltigkeitsmonitoring, die als Teil des Portfolios von großen Software- oder Cloudanbietern im Unternehmen etabliert sind. Erst in 15 Prozent der Unternehmen erfolgt auch die Berichtserstellung bereits weitgehend automatisiert. „Anders als der Teilindex auf den ersten Blick vermuten lässt, besteht hier also noch erhebliches Optimierungspotenzial“, erläutert Röder:

Ähnliches gilt auch bei der Risikobewertung von Lieferanten. Zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Unternehmen führen heute eine Risikobewertung zur Nachhaltigkeit ihrer Lieferanten durch, weitere 26 Prozent haben diese in Planung. Weniger als ein Drittel dieser Unternehmen hat diesen Prozess bisher automatisiert. Im Gegensatz zum Nachhaltigkeitsmonitoring werden für die Bewertung der Lieferketten in der Regel spezialisierte Tools eingesetzt. „Um den eigenen Reifegrad zu verbessern und die Automatisierung voranzutreiben, benötigen die Unternehmen keinen Strauß verschiedener Tools, sondern eine Single Source of Data Truth“, erläutert Röder.“ Ein Tool, das sie Schritt für Schritt durch das Reporting führt und gleichzeitig für die Transparenz in der Lieferkette sorgt.“


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Guidelines leiten die Software-Auswahl

Damit bei der Implementierung des Werkzeugs keine unangenehmen Überraschungen auftauchen, sollten Unternehmen bei der Auswahl darauf achten, dass sich dieses in Einklang mit der Process Governance sowie den Reporting Guidelines befindet und sich sowohl an die Anforderungen des Finanzbereichs als auch an künftige Organisationsstrukturen anpassen lässt. „Sind diese Voraussetzungen erfüllt, ermöglicht ein solches Tool ein datenbasiertes Nachhaltigkeitsmanagement, das Unternehmen benötigen, um ihre Klimaziele zu erreichen“, so Röder.
Lufthansa Industry Solutions hat für das Nachhaltigkeitsmanagement die Cloud-Lösung EPACTO (ESG Performance Accounting Tool) entwickelt. EPACTO führt die relevanten Daten zusammen, kalkuliert daraus die Nachhaltigkeitsperformance des Unternehmens und zeigt einen Entwicklungspfad in Richtung planetarer Belastungsgrenzen auf. Jürgen Frisch