Die cloud-native Lösung SAP Edge Integration Cell ersetzt ab 2027 die bisherigen Integrationsplattformen SAP Process Integration und SAP Process Orchestration. In Kombination mit Kubernetes entsteht so eine Brücke zwischen lokal betriebenen, benutzerdefinierten Anwendungen und den SAP-Modulen in der Cloud.

Die Migration zur SAP Edge Integration Cell will sorgfältig geplant sein. Schließlich hat jedes Unternehmen seine Besonderheiten. Die gute Nachricht: SAP stellt im Rahmen der Integration Suite Tools bereit, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre bestehende IT-Landschaft im Detail zu analysieren. Dabei erkennen sie Verbindungen zwischen Anwendungen und Systemen, von deren Existenz sie nichts wussten oder solche, die sie in Zukunft vielleicht nicht mehr benötigen. Es ist wichtig, sich die Integrationswerkzeuge anzusehen und zu verstehen, wo Integrationspunkte liegen sollten.
Wie sich in zahlreichen Migrationsprojekten gezeigt hat, sind für die erfolgreiche Implementierung von SAP Edge Integration Cell vier Aspekte besonders wichtig.
1. Die Deadline beachten
Bis zum Jahr 2027 ist es nicht mehr lang hin. Es ist daher wichtig, dass Unternehmen schnell vorankommen, sobald sie mit der Umsetzung des Plans vertraut sind. Schließlich werden die Zeitpläne immer enger, weil die Unternehmen alle neuen Funktionen dieser SAP-Bereitstellung möglichst schnell nutzen möchten. Zudem verändert sich das Geschäftsumfeld rasant. Die Kombination der Enterprise-Kubernetes-Plattform Red Hat OpenShift, die in vielen Unternehmen bereits für andere Funktionen zum Einsatz kommt, bietet eine gute Basis für die Integration der Workloads der SAP Edge Integration Cell. Die Plattform bietet alle benötigten Komponenten für den sicheren Betrieb unternehmenskritischer SAP-Anwendungen. Auch und gerade für die SAP Edge Integration Cell, die oft sehr hohe Service-Level erfüllen muss.
2. Pilotprojekt starten
Aufbauend auf einer Integrationsbewertung, die Erkenntnisse liefert, welche Komponenten in welcher Form verbunden werden müssen, kann ein Pilotprojekt starten. Hier erkennen Unternehmen, wie sie die SAP Edge Integration Cell mithilfe des SAP-Edge-Lebenszyklusmanagements und aus SAP heraus bereitstellen. Idealerweise beginnen sie mit der Migration von Workloads in einer Nicht-Produktionsumgebung. Dadurch bekommen sie ein Gefühl dafür, wie das System funktioniert und wie die Komponenten interagieren und zusammenarbeiten. Sie erhalten eine Art Betriebsplan, mit dem sie die Migration zur SAP Edge Integration Cell in großem Umfang ausrollen.
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3. Fachliche Anforderungen abklären
Die technischen Herausforderungen sind inzwischen hinreichend bekannt und dokumentiert. Sie betreffen etwa das Sizing und Deployment. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, dass die Unternehmen verstehen, wo sie stehen, wo sie hinwollen und wie sie die notwendige Transformation reibungslos gestalten. Wie bei jedem größeren IT-Projekt ist auch hier damit zu rechnen, dass die verschiedenen Stakeholder zusätzliche Wünsche äußern. Dabei kann es etwa darum gehen, mit SAP Edge Integration Cell Datenströme zu nutzen, die bislang nicht in den SAP-Kernsystemen verfügbar sind. Der frühzeitige Überblick über solche fachlichen Anforderungen sollte somit neben den technischen Gesichtspunkten im Vordergrund stehen.
4. On-premises und Cloud kombinieren
Die Cloud-native SAP Edge Integration Cell und die Cloud-basierte SAP Business Technology Platform sind zwar eng miteinander verzahnt, aber SAP Edge Integration Cell unterstützt Integrationsszenarien auch on-premises. Ein Beispiel verdeutlicht das Potenzial: Wenn Unternehmen eine Produktionslinie betreiben und synchronen Zugriff auf bestimmte SAP-Schnittstellen benötigen oder eine Ground-to-Ground-Integration statt einer Ground-to-Air-Integration durchführen müssen, geht die Ground-to-Air-Verbindung verloren. Die Fabrik steht still. Daher muss die SAP-Nutzlast an einem Ort außerhalb der SAP Cloud ausgeführt werden. Hier bietet sich ein offener Standard wie Kubernetes an, der die erforderliche Portabilität liefert. Die Enterprise Kubernetes-Plattform Red Hat OpenShift bringt eine Kubernetes-Plattform mit den Anforderungen von SAP zusammen, um die Workloads beim Nutzer auszuführen und gleichzeitig die Verbindung zur SAP-Cloud aufrechtzuerhalten.
Durch die Kombination von Red Hat OpenShift mit SAP Edge Integration Cell schlagen SAP-Anwender die Brücke zwischen ihren benutzerdefinierten Anwendungen, die sie vor Ort hosten, und den SAP-Anwendungen, die nur über die Cloud verfügbar sind. Sie erweitern damit den Wert der SAP-Lösungen über den Kern der SAP-Cloud-Services hinaus bis hin zu Cloud-nativen Anwendungen aus dem Edge. Unternehmen, die bereits Red Hat OpenShift einsetzen, können diese Plattform nutzen, um SAP Edge Integration Cell ohne zusätzliche IT-Komplexität zu betreiben. jf
Der Autor

Justin Hibbard ist Global Ecosystem Technology Strategist bei Red Hat.