Start Ratgeber ERP, MES & Co: So wird Business Software zum ESG-Erfolgsfaktor

ERP, MES & Co: So wird Business Software zum ESG-Erfolgsfaktor

Klimaschutz wird Pflicht – und Chance zugleich. Die CSRD zwingt Unternehmen zum Umdenken, aber auch zum Handeln. Wer jetzt die richtigen Weichen stellt, kann regulatorische Hürden in Wettbewerbsvorteile verwandeln – mit Daten, die bereits heute zur Verfügung stehen.

Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Business Software
©anyaberkut, istockphoto.com

Denn viele der nötigen Informationen stecken längst in der vorhandenen Business Software – man muss sie nur gezielt sichtbar machen. ERP-, MES-, PLM- und CRM-Systeme erfassen im Tagesgeschäft enorme Datenmengen, die nicht nur für die Steuerung betrieblicher Prozesse, sondern auch für die Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Business Software von entscheidender Bedeutung sind. Wer diese Potenziale gezielt nutzt, erfüllt regulatorische Vorgaben – und bringt gleichzeitig den Klimaschutz voran.

Daten, die den Unterschied machen

Ein wirksames CO₂-Management beginnt mit Transparenz: Wo entstehen Emissionen, in welchem Umfang und auf welcher Grundlage? Die Antwort darauf liefern die sogenannten Scopes des Greenhouse Gas Protocol: Scope 1 umfasst direkte Emissionen etwa aus dem Fuhrpark oder der Produktion, Scope 2 betrifft eingekaufte Energie und Scope 3 bildet die gesamte vorgelagerte und nachgelagerte Wertschöpfung ab. Besonders Scope 3 stellt hohe Anforderungen, da hier viele externe Faktoren – wie Zulieferer, Transport oder Produktnutzung – eine Rolle spielen.

Gerade hier zeigt sich der Mehrwert integrierter Softwarelösungen: ERP-Systeme bilden den Materialfluss im Unternehmen ab, dokumentieren Prozessschritte, Buchungsdaten, Transportwege und eingesetzte Materialien. Daraus lassen sich bereits erste Emissionsabschätzungen ableiten – etwa zur Herkunft von Rohstoffen oder zur Emissionsintensität einzelner Produktionsschritte.

MES-Systeme (Manufacturing Execution Systems) ermöglichen darüber hinaus eine präzise Zuordnung von Energieverbräuchen und Materialeinsätzen zu einzelnen Produktionsaufträgen. Diese Granularität ist essenziell für eine verursachergerechte Ermittlung des Product Carbon Footprints (PCF). So lässt sich nicht nur der CO₂-Ausstoß eines gesamten Werkes erfassen, sondern auch der Fußabdruck eines konkreten Produkts – eine wichtige Voraussetzung für transparente Kommunikation in Richtung Kunden und Partner.

PLM-Systeme (Product Lifecycle Management) wiederum spielen ihre Stärken in der nachhaltigen Produktentwicklung aus. Sie ermöglichen die Auswahl umweltfreundlicher Materialien, die Analyse von Produktlebenszyklen und die Dokumentation von Wiederverwertbarkeit oder Recyclinganteilen. Auch die Auswirkungen von Designentscheidungen auf spätere Emissionen können hier systematisch bewertet werden.

Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Business Software: Aus Daten wird Verantwortung

Ein zentraler Erfolgsfaktor für das CO₂-Management ist die Integration der Systeme. Nur wenn Informationen aus ERP, MES, PLM und CRM miteinander verknüpft werden, entsteht ein ganzheitliches Bild der unternehmerischen Umweltauswirkungen. Die Zusammenführung dieser Daten ermöglicht es, Emissionsquellen genau zu identifizieren, Hotspots zu lokalisieren und gezielte Reduktionsmaßnahmen abzuleiten.

Wichtig ist dabei nicht nur die technische Vernetzung, sondern auch die semantische Konsistenz: Nur wenn Prozesse und Begriffe einheitlich definiert sind, lassen sich die Informationen verlässlich auswerten. Hier helfen sogenannte ESG-Softwarelösungen, die vorhandene Daten strukturiert aufnehmen, konsolidieren und für Bilanzierung, Reporting und Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Business Software nutzbar machen.

Nachhaltigkeit wird zur Querschnittsaufgabe

Die Digitalisierung macht es möglich, Nachhaltigkeit nicht als isoliertes Projekt, sondern als durchgängiges Managementthema zu verstehen. Die relevanten Daten entstehen bereits im Tagesgeschäft – man muss sie nur erkennen und systematisch nutzen. Wer seine ERP-, MES- und PLM-Systeme intelligent verknüpft und durch spezialisierte Nachhaltigkeitslösungen ergänzt, kann die Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) nicht nur erfüllen, sondern sogar zum Wettbewerbsvorteil machen.

Besonders in industriellen Wertschöpfungsketten werden genaue, belastbare CO₂-Daten zunehmend zur Voraussetzung für die Marktteilnahme. Unternehmen, die ihre Emissionen auf Produktebene transparent machen können, bieten ihren Kunden echten Mehrwert – und sichern sich selbst eine stabile Position in einer zunehmend nachhaltigkeitsorientierten Wirtschaft, in der Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Business Software zur strategischen Kernaufgabe wird.

Dies ist ein Auzug aus unserem Fachbeitrag: Nachhaltigkeit beginnt im System – Wie Business Software den Wandel zu klimafreundlichem Wirtschaften unterstützt. Mehr dazu – inklusive Anwendungsbeispielen – lesen Sie im vollständigen Beitrag. Jetzt kostenlos auf unserer Website herunterladen und Nachhaltigkeit systematisch managen!


Der Autor

Dr. Karsten Sontow ist Mitgründer und Vorstandsvorsitzender des auf Digitalisierungsprojekten spezialisierten Consultinghauses Trovarit AG.