Die Hannover Messe (HMI) öffnet vom 24. bis 28. April 2017 ihre Tore. Die internationale Leitmesse für integrierte Prozesse und IT-Lösungen gibt Antworten auf Softwarefragen entlang der industriellen Prozesskette. Tipps für den Messebesuch erleichtern die Planung.

DIE VERNETZUNG von Produkten, Maschinen oder Anlagen schreitet mit großen Schritten voran. IDC prognostiziert, dass sich die weltweit derzeit 14,9 Milliarden verbundenen „Dinge“ bis zum Jahr 2020 verdoppeln werden. Aber auch wenn 72 Prozent der Befragten das Internet of Things (IoT) als sehr oder extrem wichtig für ihr Unternehmen einordnen, befindet sich der Großteil der Organisationen noch immer in der Evaluierungs- und Planungsphase von IoT-Initiativen. „Unternehmen haben bislang noch nicht ausreichend erkannt, dass sie durch IoT ihre digitale Transformation vorantreiben können“, bewertet Laura Hopp, Consultant bei IDC, die Studieergebnisse. „Organisationen müssen eine schnelle Umsetzung forcieren, wollen sie nicht von innovativeren und schnelleren Wettbewerbern überholt und abgehängt werden.“

Maturity-Index ermittelt Industrie-4.0-Status

Wie das geht, zeigt auch dieses Jahr das Gipfeltreffen der Industrial IT, die Hannover Messe (HMI).  Zum Beispiel stellt die Trovarit AG (Halle 7, Stand B20) gemeinsam mit dem FIR e.V., Mitglied im Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus, den „Industrie 4.0 Maturity Index“ vor. Er zeigt Unternehmen auf, wo sie im Rahmen der digitalen Transformation stehen und welche Schritte nötig sind, um ihre Industrie-4.0-Fähigkeit zu verbessern.

Geführte Rundgänge verschaffen Überblick

Auf der Hannover Messe bietet die Trovarit AG auch geführte Messerundgänge zum Thema MES / Fertigungssteuerung an. Innerhalb von 1,5 Stunden zeigen drei unterschiedliche Software-Anbieter aus diesem Segment nacheinander Ihre Lösung. Der Clou dabei ist, dass sie sich in ihrer Präsentation alle auf eine einheitliche Aufgabenstellung vorbereiten, sodass die verschiedenen Lösungsansätze und Kompetenzschwerpunkte der einzelnen Systeme beziehungsweise Anbieter gut miteinander vergleichbar sind. Gleichzeitig profitieren Teilnehmer von der Marktkenntnis und dem Know-how der Tour-Guides. Die Teilnahme ist für Messebesucher, nur Anwenderunternehmen, kostenlos. Der Startpunkt befindet sich am Stand der Trovarit AG (Halle 7, B 20). Zu den Rundgängen anmelden können sich Interessierte unter diesem Link. Spontannmeldungen vor Ort sind ebenfalls möglich.

Besucher der Hannover Messe sind auch eingeladen, sich am Stand der Trovarit (Halle 7, B20) zeigen zu lassen, wie sie mit deren Unterstützung eine effiziente und sichere Konzeption, Auswahl, Einführung und Einsatzoptimierung von MES erreichen können.

Predictive Maintenance sagt Maschinenausfälle und Produktionsengpässe voraus

Maschinen-Ausfallzeiten kommen Fertigungsunternehmen teuer zu stehen. Eine vorausschauende Wartung spielt für viele Maschinennutzer daher eine immer wichtigere Rolle. Denn mit Predictive-Maintenance-Technologie lassen sich unvorhergesehene Ausfälle vermeiden und Produktionsengpässe reduzieren oder sogar ganz ausschließen. „Instandhaltungs- und Servicekosten sinken, Fertigungsqualität und Planungssicherheit steigen. Im Ergebnis fallen auch die Gesamtbetriebskosten“, erläutert Peter-Michael Synek, Projektleiter Predictive Maintenance und stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbandes Fluidtechnik im VDMA. Die Sonderschau Predictive Maintenance (Halle 19, Stand A60) zeigt Lösungen, wie vorausschauende Wartung mithilfe intelligenter Datenanalyse funktioniert.

Der SAP MES- und IoT-Spezialist Trebing + Himstedt  (Halle 7, Stand B12) führt eine Live-Demo der SAP IoT-Lösung Predictive Maintenance & Services (PdMS) durch. Die SAP-Lösung für vorausschauende Wartung könnten Unternehmen sowohl in der Cloud, basierend auf der SAP Cloud Platform, als auch im Unternehmen (on Premise) einsetzen.

IT-Spezialisten präsentieren ihre Innovationen für Fertigungsunternehmen

Zahlreiche IT-Hersteller zeigen darüberhinaus in Hannover ihre Innovationen für Fertigungsunternehmen. Das PSI-Tochterunternehmen PSI Automotive & Industry GmbH (Halle 7, Stand A24) demonstriert beispielsweise ein integriertes Fertigungsszenario. Dieses zeige eine dynamische Produktionsplanung und -steuerung, die auf der Basis von PSI-Produkten aus unterschiedlichen Bereichen entwickelt worden sei.

Das Messeszenario setzt sich aus unterschiedlichen PSI-Softwaremodulen zusammen, die Prozesse und Anforderungen in Echtzeit steuern. Es ist auf die Fertigungsanforderungen von „Engineer-to-Order“ (ETO), „Make-to-Order“ (MTO) sowie Serienfertigung abgestimmt und berücksichtige auch kurzfristige Kundenanforderungen mit einem hohen Maß an Individualisierung der Aufträge und einer hohen Produktvielfalt. Die Lösung ermögliche eine KPI-optimierte Produktionsplanung und -sequenzierung, mit der die Flexibilität und Autonomie zukünftiger Produktionssysteme wie der Schwarmfertigung bei vorgegebenen Prozessen gewährleistet ist.

Anhand eines Praxisbeispiels stellt die PSI zudem den Einsatz von IoT- und RFID-Technologien vor. Der 1966 gegründete Hersteller von Umreifungsmaschinen und PSI-Kunde Mosca GmbH zeigt mit dem Exponat SoniXs TR-6 Pro exemplarisch am Messestand, wie die Verwendung von RFID-Tags im Zusammenspiel mit PSI-Software Bestellverfahren und Lagerhaltung von Umreifungsbändern vereinfacht. Daneben gibt PSI Einblick in optimierende Decision-Support-Lösungen sowie Fertigungssteuerungen und Prozessautomatisierungen auch im MES-Umfeld mit der Optimierungssoftware Qualicision. Mit Qualicision lassen sich den Angaben zufolge unter anderem Hauptaufgaben von Planungs- und Steuerungsprozessen in der Automobilindustrie lösen. Simulationen und Optimierungen in der Produktionsplanung, in strategischen Budget- und Kapazitätsplanungen sowie in operativen Personaleinsatzplanungen sind Beispiele weiterer Anwendungsfelder. Qualicision sei als Optimierungslogik in vielen PSI-Softwaretools integraler Bestandteil.

COSMO CONSULT digitalisiert industrielle Wertschöpfungskette

Der Microsoft-Partner COSMO CONSULT zeigt auf dem Microsoft Stand in (Halle 7 / Stand C40) der Digital Factory anhand mehrerer Anwendungsbeispiele den Nutzen von Industrie 4.0 und wie mittelständische Unternehmen davon profitieren können. Mittelständische Fertigungsbetriebe sollen dort an konkreten Beispielen erfahren, wie sie bereits heute die Digitalisierung einsetzen können. Inhaltlich konzentriere sich die Präsentation auf unterschiedliche digitalisierte Prozesse in den Bereichen Security, Smart Factory, Smart Logistics und Predictive Maintenance.

Außerdem demonstriert COSMO CONSULT anhand mit entsprechender Sensorik vernetzter Produkte das Optimierungspotenzial durch Microsoft-Technologie. Ein wichtiger Aspekt sei dabei Augmented Reality. Das Beispielszenario: Der Kieler Pumpenhersteller EDUR erhält den Auftrag zur Herstellung einer Pumpe, die über eingebaute Sensoren Status-Meldungen liefert. Ein Objekt-Tracker übernimmt die laufende Statusverfolgung. Nach der Montage informieren die Sensoren den Pumpenhersteller über eine drohende Funktionsstörung. Die Störung lässt sich durch vorausschauende Wartung verhindern. Vor Ort nutzt der Mechaniker die Augmented Reality-Brille Microsoft-HoloLens, um die defekten oder verschlissenen Teile darzustellen.

COSMO CONSULT stellt weitere Referenzinstallationen aus laufenden Kundenprojekten sowie Lösungen vor, die bereits marktreif seien und sich den Angaben zufolge im Echtbetrieb befinden. Diese sind unter anderem auf dem Stand des VDMA (Halle 7/, D 28) und der EDUR Pumpenfabrik (Halle 15, G 43) zu sehen.

ams.Solution zeigt Integration von Betriebsdatenanalyse und Auftragsdokumentation

Das Beratungs- und Softwarehaus ams.Solution AG (Halle 7, D28), ein Unternehmen der ams.group, zeigt auf der diesjährigen Hannover Messe, wie Industrieausrüster ihr Servicegeschäft per Echtzeit-kommunikation optimieren können. Ausgangsbasis dabei bildet die Business-Software ams.erp. Mit Hilfe der Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Suite können Investitionsgüterproduzenten ihre Wertschöpfungskette planen, steuern und überwachen. Die dokumentationspflichtigen Informationen der ausgelieferten Industriegüter erschließt ams.erp den Angaben zufolge über die technische Auftragsdokumentation. Via ams.mobile sei dieses Wissen auf beliebigen mobilen Endgeräten weltweit abrufbar.
Gleichzeitig überwache ams.erp die Betriebsdaten der zu wartenden Anlagen und führt laut dem Anbieter die Informationen in Echtzeit in einem geschützten Serviceportal zusammen. Zeichnen sich Anomalien ab, schlägt ams.erp gemäß dem Hersteller Präventivmaßnahmen vor, um Produktionsstillstände zu vermeiden. Kommt es dabei zum Einsatz von Servicetechnikern, so steuere ams.erp den Workflow. Die Prozessunterstützung reicht den Angaben zufolge von der Personaleinsatzplanung und Ersatzteilbeschaffung bis zur Dokumentation der Einsätze und ihrer Abrechnung.

Wie ams.erp den Betrieb ausgelieferter Industriegüter überwacht und Serviceeinsätze steuert, erfahren die Messebesucher am Beispiel eines Nietautomaten. Hierbei erfolge die Echtzeit-Analyse der Betriebsdaten über gesicherte Internetleitungen. Zeichnen sich kritische Betriebszustände ab, legt das ERP-System laut dem Anbieter im Serviceportal einen entsprechenden Serviceauftrag an. Die Servicetechniker erhalten die Auftragsinformationen per Web-Browser oder App. Über mobile Endgeräte könnten sie auf die Anlagen- und Auftragsinformationen zu greifen, die ams.erp ihnen für ihre Einsätze zur Verfügung stellt. Über ihre mobilen Clients können Servicetechniker Arbeitszeiten und Ersatzteilentnahmen an die Zentrale zurückmelden. So lassen sich die abgeschlossenen Serviceeinsätze ohne Zeitverzug einbuchen und abrechnen.

Führen die Einsätze zu Umbaumaßnahmen oder zum Austausch von Bauteilen oder -gruppen, so ziehe ams.erp die neuen Revisionsstände in der technischen Auftragsdokumentation nach. Als Ausgangspunkt dienen dafür die Tätigkeitsberichte der Servicetechniker. Falls die vorgenommenen Änderungen die Bausituation einer Anlage verändern, passe die Konstruktion die Zeichnungen entsprechend an. Sobald die Änderungen freigegeben sind, bringt das ERP-System ams.erp die technische Auftragsdokumentation auf den neusten Stand und stellt sie laut dem Anbieter über das Webportal allen zugriffsberechtigten Anwendern wieder bereit.

Mesonic zeichnet Entwicklung vom Industriebetrieb zur Smart Factory nach

Fünf Fachhandelspartner des Business Software-Spezialisten mesonic informieren kleine und mittelständische Industrieunternehmen über die Möglichkeiten und Vorteile digitalisierter Abläufe in ihrem Betrieb. Ihre Lösungen und Beispiele aus der Praxis für die integrierte mesonic WinLine PPS-/ERP-/CRM-Software präsentieren die mesonic-Partner BORS IT GmbH, NETplus GmbH, Togrund GmbH, BT-IT GmbH sowie S&S Software und Service GmbH in der Digital Factory in Halle 17/D84. „Flexibilität, Individualität und Anpassungsfähigkeit werden künftig über die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen bestimmen. Ganze Fertigungsprozesse und Betriebsabläufe werden sich verändern und eröffnen große Chancen. Diese Möglichkeiten zeigen wir unseren Besuchern auf der Hannover Messe auf“ beschreibt Peter Behrens, Partnerbetreuer bei mesonic Deutschland, den Messeauftritt des ERP-Herstellers. hei


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