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SCM-Software: Bunter Markt für Supply Chain Management

Jenseits einer allgemeinen Einordnung als „Supply Chain Management“ stellt sich der Markt für SCM-Softwarelösungen sehr heterogen dar, was die Auswahl eines passenden Produkts und Anbieters für Unternehmen nicht gerade vereinfacht. Eine aktuelle Studie untersucht die aktuell auf dem Markt angebotenen Lösungen.

Supply Chain Management-Lösungen: Bunter Markt
© B4LLS | istockphoto.com

Heutige Unternehmen sehen sich fortwährend verschärften Marktanforderungen ausgesetzt. Als Schlüssel zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit erweist sich neben der Entwicklung neuer Produkte oder dem Einsatz innovativer Fertigungstechnologien insbesondere die Kooperation mit Kunden und Lieferanten, also die Bildung von Unternehmensnetzwerken entlang der Wertschöpfungskette. Unter dem Begriff Supply Chain Management (SCM) werden Software-Lösungen gehandelt, die Unternehmen bei der Gestaltung, Planung und Steuerung dieser Netzwerke unterstützen.

Herausforderung SCM-Auswahl

Unternehmen, die sich konkret mit dem Thema SCM beschäftigen, werden allerdings schnell feststellen, dass sich der SCM-Markt jenseits dieser allgemeinen Einordnung als sehr unübersichtlich darstellt: Die angebotenen Lösungen unterscheiden sich teils deutlich sowohl in ihren Funktionsumfängen wie auch in ihren Lösungsansätzen.

SCM-Funktionen: Netzwerkbezogene Logistikplanung
Abbildung 1: Abdeckungsgrad ausgewählter SCM-Funktionen: Netzwerkbezogene Logistikplanung
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Diese Heterogenität wurde auch bei einer aktuellen Marktstudie deutlich, die gut 120 SCM-Lösungen hinsichtlich des unterstützten Funktionsspektrums, Technologie und etwaigen Branchenschwerpunkten untersucht. Im Hinblick auf die netzwerkbezogene Logistikplanung geben beispielsweise ca. 35 % der SCM-Anbieter an, mit ihrem Software-Produkt „Verteilte Lager- und Distributionsstrukturen“ abbilden zu können. Abbildung 1 zeigt die Abdeckung ausgewählter Detailfunktionen. Diese Betrachtung (z. B. „Lieferplan-Abstimmung“ oder „Bestandsoptimierung auf Netzwerkebene“) offenbart aber deutlich geringere Abdeckungsgrade. So bilden die „Bestands­optimierer“ verteilte Lager- und Distributionsstrukturen ab und optimieren die verteilten Bestände auf Netzwerkebene. Die „Transportoptimierer“ bieten wiederum eher Funktionen zur „strategischen Transport- und Tourenplanung“ sowie der „Netzwerkoptimierung“ an.

Dieses Beispiel verdeutlicht die Heterogenität der SCM-Systeme. Grundsätzlich lassen sich hierfür zwei Gründe erkennen: Zum einen ist der Markt insbesondere im Vergleich zum ERP-Markt jünger. Betrachtet man die Funktionsentwicklung über mehrere Jahre, ist eine Ausweitung der Funktionsunterstützung bei einigen Anbietern erkennbar. Zum anderen verfolgen viele Anbieter Nischenstrategien und konzentrieren sich auf ausgewählte Funktionsblöcke bzw. Branchen. Sie ergänzen also eher eine bestehende Softwarelandschaft, statt alle SCM-typischen Funktionen abzudecken.

Im Vergleich zum ERP-Markt stellt dies die Anwender vor die Herausforderung einer sorgfältigen Anforderungsanalyse mit einer anschließenden gründlichen Betrachtung der angebotenen Funktionen und der Lösungsansätze.


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Herausgeber: FIR e.V., Aachen; Fraunhofer IPA Stuttgart; Trovarit AG, Aachen. Neben einem redaktionellen Teil, in dem u.a. die Aufgaben und Funktionen von SCM im betrieblichen Kontext beschrieben werden, enthält der Marktspiegel aktuelle Marktanalysen und Informationen zu SCM Software-Produkten und -Anbietern.
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Die Autoren

Jokim Janßen, FIR an der RWTH Aachen, AachenJokim Janßen

Stellvertretender Bereichsleiter Produktionsmanagement
Leiter Fachgruppe Supply-Chain-Management im Bereich Produktionsmanagement
Forschungsinstitut für Rationalisierung e.V. an der RWTH Aachen


Dr. Hans-Hermann Wiendahl, Fraunhofer IPA, StuttgartDr. Hans-Hermann Wiendahl

Gruppenleiter Produktionsplanung und -steuerung
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Abteilung Fabrikplanung und Produktionsmanagement