Das Modul SAP Document and Reporting Compliance erstellt elektronische Rechnungen und Umsatzsteuermeldungen direkt aus SAP S/4HANA. Die Anwendervereinigung DSAG lobt die Funktionalität und fordert eine klare Roadmap sowie ein einfacheres Lizenzmodell ein.
Gesetzliche Anforderungen und Besonderheiten stellen Unternehmen immer wieder vor große Herausforderungen. Zum einen, weil sie meist mit einer kurzen Vorlaufzeit durch die Regierung verabschiedet werden. Zum anderen, weil sie entsprechend kurzfristig in einem SAP bereitgestellt und implementiert werden müssen. Mit SAP Document and Reporting Compliance hat SAP eine Standardlösung für E-Invoicing, Echtzeit-Reporting und das legale Reporting an die Steuerbehörden entwickelt, inklusive der Anbindung an die SAP Business Technology Platform.
Legal Reporting direkt aus dem SAP-Standard
Ein zentraler Vorteil von SAP Document and Reporting Compliance besteht darin, dass Unternehmen direkt aus dem SAP-Standard heraus zahlreiche Reportings wie Umsatzsteuermeldungen oder elektronische Rechnungen erstellen können, ohne zusätzliche Komponenten in den Backend-Systemen integrieren zu müssen. In SAP S/4HANA entsteht ein zentrales Cockpit, um die legale Compliance in allen Ländern zu monitoren, sei es mit periodischen Berichten oder mittels Echtzeit-Reporting. „Unternehmen, die ihr SAP-System aktuell halten, spielen die gesetzlichen Anforderungen mit einem niedrigeren Aufwand ein, als er beim Einsatz von Drittlösungen anfallen würde“, erläutert Colin Blöcher, Sprecher des Arbeitskreises Electronic Invoicing & Real-time Reporting der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG).
Einheitliche Plattform deckt alle Länder ab
Die Anwendervereinigung hat an der Entwicklung der Lösung mitgewirkt. Für die DSAG war es wichtig, dass eine Lösung, die für die legalen Anforderungen proaktiv und zeitnah bereitgestellt wird, ausgereift und hinreichend getestet sowie stabil zu betreiben sein muss. „Dokumentationen sowie Anleitungen und Trainings sollen auf einer einheitlichen Plattform verfügbar sein“, erläutert Jan Schuback, Sprecher des DSAG-Arbeitskreises Globalization. Aus Sicht der DSAG ist eine einheitliche Plattform für die Realisierung ähnlich gelagerter Anforderungen besser als eine individuelle Lösung für jedes Land. Die landesspezifischen Prozesse sollen Unternehmen über ein entsprechendes Customizing einstellen können. SAP hat das Feedback aufgenommen und umgesetzt.
Nun kommt es aus Sicht der DSAG darauf an, dass SAP auch die zukünftige Entwicklung klar kommuniziert. „Die Anwender wünschen sich eindeutige Roadmaps, und dass SAP Hinweise auf legale Änderungen proaktiv liefert“, erläutert Natascha Kopperschmidt, stellvertretende Sprecherin des Arbeitskreises Globalization. „Die Updates sollten sämtliche Anforderungen in den Ländern abdecken, in denen SAP eine Länderversion hat.“
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Das Lizenzmodell steht in der Kritik
Für änderungswürdig hält die DSAG die derzeitige Lizenzsituation. „Zur Komplettnutzung der Lösung in mehreren Ländern sind noch zu viele Lizenzen nötig“, berichtet Heike Weinlich, stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Electronic Invoicing & Real-time Reporting. „Hier bedarf es zudem mehr Transparenz seitens der SAP.“ Die beiden DSAG-Gremien arbeiten aktuell eng mit dem Arbeitskreis Lizenzen und SAP zusammen, um gemeinsam eine für alle Beteiligten optimale Lösung zu finden. Jürgen Frisch