Nach dem großen Hype um generative Künstliche Intelligenz trennt sich jetzt nach und nach die Spreu vom Weizen. Unternehmen haben erste Anwendungen identifiziert, die ihnen echten Mehrwert bieten. Erste Implementierungen stehen an.
Realitätscheck: Die allgemeine Euphorie um generative KI in Unternehmen ist inzwischen abgeklungen, und der Blick darauf ist von Realismus geprägt. Unternehmen und öffentliche Verwaltungen haben sich intensiv informiert, mit dieser Technologie experimentiert, sich von so manchen falschen Vorstellungen verabschiedet und beginnen nun mit dem Implementieren konkreter Anwendungen. Dabei haben sich mehrere Lösungen herauskristallisiert, die den Nutzen generativer KI in Unternehmen wirklich zur Geltung bringen. IntraFind, Experte für intelligente Enterprise Search-Lösungen, erläutert sechs davon.
1. Zusammenfassungen erstellen
Viele Unternehmen nutzen ChatGPT&Co, um umfangreiche Berichte sowie lange Präsentationen zusammenzufassen. Generative Künstliche Intelligenz funktioniert dabei sprachunabhängig und erstellt beispielsweise aus englischen Texten deutsche Zusammenfassungen. Der Nutzen generativer KI in Unternehmen liegt hierbei bei der Zeitersparnis der Mitarbeiter, sie gewinnen dadurch Freiraum für kreative und wertschöpfende Aufgaben.
2. Organisatorische Fragen beantworten
Der Nutzen generativer KI in Unternehmen zeigt sich besonders bei organisatorischen Fragen: Wie beantrage ich Urlaub? Wie melde ich mich krank? Wie fülle ich meine Reisekostenabrechnung aus? Solche Fragen beantworten Question-Answering-Systeme im Intranet von Organisationen. Die Mitarbeiter stellen dabei gängige Fragen rund um ihren Arbeitsalltag in natürlicher Sprache und erhalten Antworten in natürlicher Sprache. Viele Anfragen an die Personalabteilung oder bei anderen administrativen Stellen werden überflüssig und das Onboarding neuer Mitarbeiter wird unterstützt.
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3. Den technischen Support unterstützen
Wenn Kunden beim technischen Support von Industrieunternehmen anrufen, erwarten sie eine schnelle Lösung ihres Problems. Diesen Wunsch erfüllen Unternehmen mit Question-Answering-Systemen für ihre Support-Mitarbeiter. Diese erschließen sich bei Kundenproblemen die Lösungen aus umfangreichen technischen Dokumentationen durch Zusammenfassungen und Nachfragen.
4. Wissen effizient weitergeben
Weil die Boomer-Generation in den kommenden Jahren in Rente geht, droht Unternehmen ein Know-how-Schwund und in der Folge ein Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Question-Answering-Systeme im Wissensmanagement machen das gesammelte Know-how des Unternehmens zugänglich. Ausscheidende Kollegen geben ihr Wissen an ihre Nachfolger weiter, neue Mitarbeiter und Quereinsteiger können sich einarbeiten.
5. Mit E-Akten in Dialog treten
Die öffentliche Verwaltung profitiert von Anwendungen unter dem Banner „Frag die E-Akte“. Dabei handelt es sich um Question-Answering-Systeme, die es Sachbearbeitern ermöglichen, mit Akten in einen Frage-Antwort-Dialog zu treten. Dadurch beschleunigen sich Verwaltungsprozesse und Bürger erhalten schnell Antworten auf ihre Anfragen.
6. Das Erstellen von Aktenvermerken beschleunigen
Ein Aktenvermerk-Assistent bringt Behörden ebenfalls großen Nutzen. Diese Anwendung nutzt generative Künstliche Intelligenz, um beim Erstellen von Aktenvermerken, Sachverhalte zusammenzufassen. Die abschließende Bewertung liegt weiterhin in der Verantwortung der Mitarbeiter.
„Die meisten sinnvollen Anwendungen generativer Künstlicher Intelligenz werden erst durch das Einbinden organisationseigener Daten möglich“, erklärt IntraFind-Vorstand Franz Kögl. „Als Königsweg für die Integration dieser Daten hat sich Enterprise Search im Zusammenspiel mit Retrieval Augmented Generation etabliert, die ChatGPT& Co mit Suchtechnologien kombiniert. Bei Anfragen durchsuchen diese Systeme die organisationseigenen Daten nach relevanten Informationen und stellen sie der generativen Künstlichen Intelligenz zum Erzeugen der Antworten zur Verfügung.“ Dadurch sinke das Risiko von Halluzinationen bei der Textgenerierung. Darüber hinaus beachtet die Lösung den Datenschutz. Die Anwender erhalten nämlich ausschließlich Informationen, die ihren Zugriffs- und Leserechten entsprechen. Jürgen Frisch
Der Experte
Franz Kögl ist Vorstand bei IntraFind.