EU-Gesetze verlangen ausführliche Berichte über Soziales, Umwelt und Governance. Da das manuelle Zusammenführen der Informationen enormen Aufwand bringt, empfehlen sich automatisierte Lösungen. Der IT-Dienstleister CGI nennt vier unverzichtbare Kernfunktionen dafür.
Compliance-Reporting (Environmental, Social and Governance/ESG) wird mit Ausnahme von Kleinstunternehmen für alle Firmen zur Pflicht. Diese Aufgabe kann sich schnell zu einer Hürde entwickeln. Besonders für Unternehmen mit mehreren Standorten und Zulieferern wird der Environmental-Bereich mit seinen gewaltigen Datenmengen zu einer großen Herausforderung. Um alle benötigten Informationen zu erheben, zentral zu sammeln und für den Bericht aufzuarbeiten, empfiehlt sich eine automatisierte Lösung. Das vermeidet Fehler, entlastet Mitarbeiter und schützt sensible Daten. IT-Berater CGI nennt vier zentrale Funktionen, die eine solche Lösung haben sollte.
1. Flexibilität
Unternehmen können nach verschiedenen Standards berichten – nach welchen ist in vielen Fällen noch unklar: Etliche Regularien sind noch nicht ausgearbeitet oder werden sich je nach Branche noch verändern. Eine Software-Lösung zum Erstellen von Compliance-Reports muss daher flexibel für individuelle Anpassungen sein und jeden Standard verarbeiten können. Dabei hilft ein Low-Code-Ansatz, mit dem Unternehmen die Lösung selbstständig konfigurieren und neue Standards oder Attribute hinzufügen können.
2. Automatisierung
Um Daten effektiv und ohne manuelle Arbeit zu sammeln, sind Schnittstellen zu intelligenten Geräten, etwa Strom- oder Wasserzähler nötig. Das setzt den Aufbau einer Infrastruktur mit Sensoren aus dem Internet der Dinge voraus. Einmal implementiert, sollte die Software-Lösung in der Lage sein, Informationen automatisiert zu beziehen und die menschliche Interaktion zu minimieren.
3. Auditierbarkeit
Das Compliance-Reporting besteht aus mehr als simplen Angaben von Werten. Um die ermittelten Zahlen nachvollziehbar zu machen, muss die Zusammensetzung aller Daten für die Prüfer ersichtlich sein – vom eingetragenen Endwert bis zur Quelle. Darüber hinaus ist ein Rollenmodell wichtig, dass die Dateneingabe nur berechtigten Personen erlaubt, alle Änderungen nachverfolgbar macht und auch eine Unveränderbarkeit gewährleistet.
4. Transparenz
Das Zusammentragen von Daten über Soziales, Umwelt und Governance ist mehr als nur eine lästige Pflicht. Die Berichte können interne Schwachstellen aufdecken – etwa Heizkosten in unbenutzten Büroräumen. Neben Kostensenkungen haben die Daten auch Auswirkungen auf die generelle Marktaufstellung eines Unternehmens. Mit einer ökologischen Ausrichtung eröffnen sich nicht nur neue Geschäftsmodelle, sondern auch Partnerschaften oder Käufergruppen, die Unternehmen anhand des Compliance-Rankings auswählen. Software-Lösungen, die nachvollziehbare Daten zur Verfügung stellen, tragen dazu bei, ungenutzte Potenziale aufzudecken.
„Compliance Berichte haben das Rüstzeug dazu, Unternehmen nach innen und außen zu optimieren – vorausgesetzt, sie enden nicht in mühseliger Handarbeit, die Ressourcen bindet und falsche Daten liefert”, erklärt Frank Sent, Director Consulting Expert bei CGI. „Um der Komplexität der Prozesse Rechnung zu tragen, sind automatisierte, sichere Lösungen alternativlos. Je nach Größe des Unternehmens kann die dafür nötige Systemintegration allerdings viel Zeit in Anspruch nehmen. Frühzeitiges Handeln und externes Fachwissen helfen dabei, zum Beginn der Berichtspflicht startklar zu sein.“ Jürgen Frisch
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