Werkzeug und Material in der Produktion detailgenau orten – das ermöglicht ein Indoor-Ortungssystem, das Trumpf zusammen mit der Deutschen Telekom entwickelt hat. Es basiert auf dem 5G-Edge-Netzwerk und bindet Endgeräte von Drittherstellern ein.
Suchhilfe: Ob Werkzeuge, Maschinen oder Materialnachschub: Die Indoor-Lokalisierungslösung des Technologieunternehmens Trumpf ermittelt in Echtzeit die Position von Objekten in Produktions- und Lagerhallen. Da so zeitaufwändige Suchen entfallen, lassen sich Fertigungs- und Logistikprozesse effizienter planen. Entwickelt wurde diese Lösung zusammen mit der Deutschen Telekom im 5G Campus-Netz in der Testumgebung des Center Connected Industry der RWTH Aachen. Künftig können Unternehmen die 5G-gestützten Ultrabreitband-Technologie flexibel an ihre Fertigung anpassen. Im kommenden Jahr wollen die Entwicklungspartner das Produkt gemeinsam vermarkten.
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„Der Industriestandort Deutschland nimmt im Maschinen- und Anlagenbau weltweit eine Führungsposition ein“, berichtet Peter Leibinger, Chief Technology Officer und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung bei Trumpf. „Als Leitanwender und Anbieter für digital vernetzte Lösungen bauen wir diese Rolle weiter aus. Starke, branchenübergreifende Partnerschaften sind der Schlüssel dazu.“
Bewegliche Gegenstände bekommen Funk-Tags
Für die Echtzeit-Ortung von Objekten in einer Fabrikhalle werden bewegliche Gegenstände wie Paletten oder Flurförderfahrzeuge mit Tags versehen, die Ultrabreitband-Funkwellen aussenden. Die Empfänger, auch Satelliten genannt, orten durch diese Funkwellen die Position bis auf 10 bis 30 Zentimeter genau. Die Technologie basiert auf dem Omlox-Standard. Omlox steht für „Open Location Standard“ und ist ein interoperables Datenformat für industrielle Ortungslösungen. Dier Omlox-Standard ermöglicht das Lokalisieren von Gabelstaplern, Drohnen, fahrerlosen Transportsystemen oder Werkzeugen verschiedener Hersteller mit nur einer Infrastruktur. Dank der Positionsdaten können Anwender auch innerhalb von Gebäuden Geräte hochgenau ausfindig machen. Endgeräte von verschiedenen Herstellern lassen sich über Omlox miteinander koppeln. Die Ortungslösung eignet sich daher auch für den anspruchsvollen Einsatz in der Industrie.
Sender und Empfänger lassen sich flexibel positionieren
In früheren Projekten wurden die Daten der Omlox-Satelliten über eine feste Verkabelung übermittelt. Eine flexible Produktion, insbesondere bei Kleinserien- und Prototypenfertigung, erfordert jedoch regelmäßige Änderungen in der Montage. Dementsprechend muss auch die IT-Infrastruktur inklusive des Lokalisierungssystems flexibel angepasst werden können. Die feste Verkabelung hat bisher kurzfristige Anpassungen behindert. Die nun von Telekom und Trumpf entwickelte Lösung nutzt statt des Kabels ein 5G Campus-Netz zur Datenübertragung an die Satelliten – bei gleich guter Leistung. Damit lässt sich die Lokalisierungs-Infrastruktur innerhalb einer Werkshalle mit geringem Aufwand und niedrigen Kosten einbauen und immer wieder neu positionieren.
Aus dem 5G Campus-Netzwerk fließen die Daten an einen Edge-Cloud-Service von T-Systems. In dieser lokalen Cloud wird mittels Edge Computing die Position des Senders berechnet, beispielsweise in einer Produktionshalle. Die Position erhalten die Kunden-Anwendungen über die standardisierte Omlox-Schnittstelle. Möglich ist damit die Visualisierung auf einer Karte oder die digitale 3D-Nachbildung einer Produktionshalle.
„Die Kooperation zwischen Trumpf und Deutscher Telekom zeigt, welche Synergien entstehen, wenn innovative Unternehmen zusammenarbeiten“, erläutert Claudia Nemat, Vorstand Technologie und Innovation bei der Deutschen Telekom. „Unsere 5G Campus-Netze in Kombination mit digitalen Industrie-Anwendungen bergen enormes Potenzial für Effizienzsteigerungen in der Industrie. Die Lokalisierungs-Lösung ist erst der Anfang unserer gemeinsamen Zusammenarbeit“ Jürgen Frisch
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