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Wohngemeinschaft im Rechenzentrum

Die Data Center in deutschen Unternehmen befinden sich im Umbruch. Einige Unternehmen rüsten die internen Rechenzentren auf, um Kosten, IT-Sicherheit und Compliance in den Griff zu bekommen, wie eine IDC-Studie zeigt. Andere nutzen verstärkt externe IT-Ressourcen.

Quelle: Telehouse Deutschland GmbH

Die IT-Infrastruktur muss agiler und flexibler werden, damit Unternehmen in wechselhaften Zeiten handlungs- und konkurrenzfähig bleiben. Das zeigen die Ergebnisse der Studie Data Center in Deutschland 2022 von IDC, bei der der Rechenzentrumsbetreiber Datacenter One als Partner beteiligt war. Für die Studie waren im August 2022 branchenübergreifend 150 Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt worden.

Laut Studie befinden sich die meisten IT-Entscheider im Spannungsfeld zwischen IT-Investitionen für das klassische Data Center und der Diversifizierung der IT-Ressourcen in Public Cloud Services, Co-Location, klassischem Outsourcing oder Edge Computing. Dabei gilt es, einerseits getätigte Investitionen zu schützen und andererseits ausreichende Mittel für die Modernisierung der IT-Ressourcen einzuwerben. Das gelingt der Mehrheit der Befragten, aber häufig setzen Kosten, Neupositionierungen der Unternehmen oder Personalknappheit Grenzen.

Edge Computing verringert Latenzzeiten

Bewegung ist in den Bereichen Co-Location und Edge Computing. So planen 31 Prozent der Befragten, mehr Co-Location-Ressourcen zu nutzen als bisher. Für Datacenter One ein klares Zeichen, dass die Vorteile – einfache Skalierbarkeit, ein hoher Zertifizierungsstandard nach modernsten Vorgaben sowie Kosteneffizienz und Entlastung des eigenen IT-Personals – im Markt zunehmend geschätzt werden. 46 Prozent der Befragten halten die Beschaffung neuer Fläche für den Aufbau oder die Anmietung von Rechenzentrumsressourcen zur Unterstützung von Edge Computing für wichtig. Beim Edge Computing werden die Rechenkapazitäten dorthin verlagert, wo Daten entstehen. Das hat auch zur Folge, dass zentrale Datenknotenpunkte entlastet und Latenzzeiten verringert werden können.

„Die strategische Position des Data Centers im Unternehmen verschiebt sich“, berichtet Matthias Zacher, Senior Consulting Manager bei IDC und Projektleiter der Studie. „Unsere Studie belegt, dass Agilität, Sicherheit, Datenhoheit, Nachhaltigkeit und Kostenflexibilität nur mit einer Kombination aus verschiedenen IT-Infrastruktur-Ressourcen sichergestellt werden kann“.

IT-Sicherheit entscheidet über den Business-Erfolg

Die Relevanz der IT für den Geschäftserfolg steigt kontinuierlich. An erster Stelle der Business-Herausforderungen sehen die IT-Entscheider die Gewährleistung von IT-Sicherheit und Compliance (32 Prozent). Beide Themen sind direkt businessrelevant. Zur Abwehr der permanent wachsenden Cyberattacken muss die IT-Infrastruktur robust und resilient sein.

Die erforderliche Modernisierung (29 Prozent) kann im Data Center sowohl mit dem Austausch der baulichen Anlagen als auch mit neuer IT erreicht werden. Das Problem besteht für viele Entscheider in der Erreichung sofort erzielbarer Kosteneffekte im Data Center als auch in der langfristigen Positionierung des Data Centers als eine Quelle der digitalen Infrastruktur des Unternehmens. Sicher ein Grund, warum viele Unternehmen bei externen Datacentern den Standort Deutschland bevorzugen.

Höhere Produktivität mit weniger Energie

Ein weiterer viel diskutierter Punkt sind Kosten und Produktivität (29 Prozent). So sehen knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) die Senkung des Stromverbrauchs im Bereich IT-Facilities als eine der Top-Prioritäten der nächsten Zeit, dicht gefolgt von dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit (41 Prozent). Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Die steigenden Energiepreise zwingen die Verantwortlichen im Data Center zum sofortigen Handeln. „Dieses Ergebnis spiegelt auch unsere Erfahrung aus Kundengesprächen wider“, berichtet Wolfgang Kaufmann, CEO von Datacenter One. „Die sehr gute Energieeffizienz unserer Rechenzentren ist ein wichtiges Argument für Unternehmen, sich für unser Angebot zu entscheiden.“ Jürgen Frisch