Eine bereits schnelle Inventur weiter verkürzen – das hat der Abgas-Spezialist Centrotherm mit der Kombination aus der Lösung Remira Statcontrol Cloud und einer Zähl-App auf Tablets erreicht. Der Ausfall im Lager ist auf ein Viertel gesunken, der Zählaufwand auf 1 Prozent.
Die komplette Inventur in nur einer Schicht abschließen: Das Unternehmen Centrotherm aus Brilon, bekannt als Entwickler, Hersteller und Händler von Abgassystemen für Brennwertgeräte, setzt schon länger auf die Stichprobeninventur. Das spart Zeit. Mit Remira ließ sich der Zählaufwand noch weiter senken. Deren Software-as-a-Service-Lösung Statcontrol Cloud sorgt in Verbindung mit einer Zähl-App nun für stark verkürzte Lagerschließzeiten.
Die Centrotherm Systemtechnik GmbH aus Brilon entwickelt, fertigt und vertreibt Kunststoff- und Abgassysteme für die Brennwerttechnik sowie Lösungen für die Lüftungs- und Automobilindustrie. Mit Tochtergesellschaften ist das Unternehmen in allen EU-Kernländern sowie in den USA und China vertreten. Am Hauptsitz in Brilon arbeiten rund 230 Beschäftigte.
Die alte Inventur blockierte das Lager vier Tage
Centrotherm nutzt bereits seit einigen Jahren ein Stichprobeninventursystem, musste dennoch bei jeder Inventur die Lager für vier Tage schließen. Aufgrund der guten Erfahrungen mit der Stichprobeninventur in einem Lagerteil sollte dieses Verfahren auf einen Lagerneubau ausgeweitet werden. Für die Umsetzung wandte sich Centrotherm an den aus früheren Projekten bekannten Softwareanbieter Remira. In einem gemeinsamen Workshop erarbeiteten Mitarbeitende von Centrotherm und Remira das Optimierungspotenzial bei der Inventur und entwickelten eine Umsetzungsstrategie. „Am Hauptsitz in Brilon haben wir die Inventur in allen Lagern auf den Prüfstand gestellt“, erinnert sich Dr. Raino Rieseler, Geschäftsführer der Centrotherm.
Remira hat neben der Lösung Statcontrol Cloud auch die dazu passende Zähl-App vorgestellt. „Die Testinventuren haben sehr gute Ergebnisse gebracht, weswegen wir uns dann für Statcontrol Cloud entschieden und unsere Inventur hierauf in Kombination mit der dazugehörigen Zähl-App ausgelegt haben“, erläutert Rieseler. Sein Kollege, Frank Engelbracht, Leiter Finanzwesen, lobt die gute Zusammenarbeit: „Um uns einen Überblick zu verschaffen, hatten wir zunächst mehrere Dienstleister angeschrieben. Von Beginn an waren die erhaltenen Rückinfos sowie die Abstimmungen mit Remira sehr professionell.“
Zählaufwand im Schmalganglager sinkt auf 1 Prozent
Zwei Monate nach dem Test startete die Live-Inventur in Brilon. Mithilfe der Remira-Lösung und der Zähl-App auf Tablets wurde der Bestand in drei Lagern geprüft. Trotz der bereits vorher bestehenden Stichprobeninventur im Hauptlager, konnte der Aufwand um nochmal 90 Prozent gesenkt werden. Eines der mit Statcontrol Cloud überprüften Lager, ein Schmalganglager, war erst kürzlich fertiggestellt worden. Hier mussten von 3.225 Positionen lediglich 39 von der Software ermittelte Stichproben gezählt werden. Das entspricht einem Zählaufwand von 1 Prozent.
Für Centrotherm war der Umstieg auf Statcontrol Cloud eine enorme Erleichterung. Sehr hohe Produktionsanforderungen erfordern eine maximale Auslastung der Maschinen – vier Tage Lagerschließung für die Inventur war bisher ein enormer Rückschlag. Zudem waren viele Mitarbeitende in den Zählprozess eingebunden und fehlten in der Produktion. „Wir haben uns alle Lagerteile angeschaut und überlegt, welche Verfahren wir wo anwenden, um den Produktionsausfall zu reduzieren“, erinnert sich Rieseler. „Heute sind wir bei nur noch einem Tag Produktionsausfall. Wir haben unser Ziel übererreicht.“
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Mobile Zähl-App und Cloud-Lösung bringen Tempo
Für die Software-as-a-Service Lösung von Remira ist weder eine Implementierung noch Consulting notwendig. Durch die selbst durchgeführte erste Registrierung und die Einrichtung der notwendigen User ist das System grundsätzlich in nur zehn Minuten startbereit. Danach werden die Anwender Schritt für Schritt durch die Applikation geführt. In Verbindung mit der Zähl-App, die auf mobilen Endgeräten läuft, sinken der Zeitaufwand und die Fehlerquote weiter.
Finanzleiter Engelbracht empfindet die Flexibilität der neuen Lösung sowie die verschiedenen Inventurverfahren als große Pluspunkte: So wurde im Hauptlager ein Hochrechenverfahren und im neuen halbautomatischen Lager ein Sequentialtest durchgeführt. „Durch den Einsatz der Zähl-App konnten wir einen Großteil des Papierkrams vermeiden. Auch die Eingabe von Zähllisten haben wir auf ein Minimum reduziert.“ In der Vergangenheit waren jeweils zwei Mitarbeitende je Schicht mit der Eingabe von Zähllisten beschäftigt. Dies entfällt nun, weil alles über die bestehenden Schnittstellen abgewickelt wird.
Weniger Mitarbeitende und kürzere Schichten
Auch die Nutzerführung in der Statcontrol Cloud und der Zähl-App sowie die freie Parametrisierung bei den Einstellungsmöglichkeiten lobt Engelbracht: „Alle Informationen sowie den aktuellen Stand der Abweichungen haben unsere Mitarbeiter während der gesamten Inventur im Blick. Die Nachzählungen bei Abweichungen gestalten sich über die dazugehörige App einfach.“
Aufgrund der Neuerungen hatte Centrotherm zur Sicherheit zusätzliche Mitarbeitende für die Inventur eingeplant. Das erwies sich als unnötig. Die bisherige Mannschaft hat alle Abläufe problemlos abgearbeitet. „Für die nächste Inventur planen wir deutlich weniger Mitarbeitende ein und verkürzen außerdem diese Schicht von bisher acht auf sechs Stunden“, berichtet Engelbracht. Jürgen Frisch
