Die Zukunft von Dynamics NAV sieht Microsoft in der Cloud. Um Anwender der bisherigen Inhouse-Versionen zur Migration zu bewegen, haben die Redmonder eine Rabattaktion ins Leben gerufen. Bei der Anwendervereinigung mbuf kommt das Angebot gut an.
Lockruf: Bisher waren die Anwender von Dynamics NAV eher zögerlich, ihre Systeme in die Cloud zu migrieren. Mit einer Rabattaktion will Microsoft das ändern. „Das Promotion-Angebot von Microsoft räumt praktisch alle Kritikpunkte aus, die bislang nach unserer Ansicht eine Migration von Dynamics NAV in die Cloud behindert haben.“ So beschreibt Michael Horn, Leiter der Arbeitsgruppe Dynamics NAV der Anwendervereinigung Microsoft Business User Forum (mbuf), die Bridge to the Cloud Promotion, die Microsoft-Patin Klara Borgmann am 26 August in einer Sitzung der Arbeitsgruppe vorgestellt hat.
Das Angebot umfasst drei Punkte: Lizenziert ein Unternehmen User für Dynamics 365 Business Central, die dem Wert seines aktuellen Dynamics NAV-Systems entsprechen, sinkt der Preis für die Business-Central-Anwender bis zum 30. Juni des kommenden Jahres um 60 Prozent. Darüber hinaus bekommt der Käufer sogenannte Dual Access Rights. Er kann die Lizenzen während der Übergangsphase nicht nur für Business Central nutzen, sondern auch für Dynamics NAV. Dieses Recht gilt zunächst ein Jahr lang und lässt sich dreimal um jeweils ein weiteres Jahr verlängern.
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60 Prozent Nachlass auf User-Lizenzen und Dual Use Rights
„Der letztgenannte Punkt ist für meinen Arbeitgeber Voith extrem wichtig“, erläutert Horn (Michael Horn, Voith Antriebstechnik, im Audiointerview im Rahmen der „Future and Innovation – Impulse für das digitale Business der Zukunft“ zum Thema „Aftermarket Business Datenbank“ | Dauer 03:44 Min.). „Wir betreiben weltweit 44 Dynamics-NAV-Instanzen, und die können wir nicht alle innerhalb eines Jahres in die Cloud migrieren. Nun haben wir vier Jahre Zeit und können währenddessen die Lizenzen sowohl für die bisherigen als auch für die neuen Systeme nutzen.“
Wird ein Dynamics-NAV-System in Richtung Dynamics 365 Business Central migriert, müssen sämtliche individuellen Code-Anpassungen neu erstellt werden. Das liegt daran, dass Microsoft die Art und Weise dieser Anpassungen geändert hat. Direkte Eingriffe ins Coding sind nicht mehr möglich, stattdessen müssen alle Individualisierungen als Extensions über Apps gestaltet werden.
Die Ressentiments gegen eine Cloud-Migration sind in vielen Unternehmen laut Horn inzwischen weitgehend abgeflaut: „Dass Microsoft Rechenzentren billiger betreiben kann als die Unternehmen selbst, das bezweifelt niemand. Bisher haben wir uns am geringen Speicherplatz gestört, der zu einer Lizenz gehört. Diesen hat Microsoft erhöht. Nun bekommen wir ein Jahr lang 60 Prozent Rabatt auf den User-Preis und können die Lizenzen vier Jahre lang parallel für alte und neue Systeme nutzen. Damit entfallen die größten Hürden.“
Mit vielen Sofortkäufen der Cloud-Lizenzen rechnet der Arbeitsgruppenleiter dennoch nicht: „Wir kommen gerade erst aus der Sommerpause. Wer sich jetzt einen Umstieg überlegt, muss erstmal seine Geschäftsführung überzeugen, dass sie das Budget dafür bereitstellt. Immerhin ändert sich bei Cloud-Lizenzen die bisher jährliche Zahlungsweise zu monatlich fälligen Gebühren.“ Jürgen Frisch
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