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In SAP-Systemen kooperieren intelligente Agenten

Künstliche Intelligenz dominiert erneut die SAP-Entwicklermesse TechEd in Berlin. Intelligente Agenten beantworten Fragen, lösen Aufgaben und arbeiten zusammen. Den Entwicklern versprechen die Walldorfer Produktivitätssteigerungen durch smarte Werkzeuge.

„Wir geben Entwicklern smarte Werkzeuge an die Hand, durch die sie mit weniger Arbeitsaufwand mehr erreichen“, verspricht Muhammad Alam, Mitglied des Vorstands bei SAP SE. (Quelle: Jürgen Frisch)

SAP Joule Agenten wohin das Auge reicht: 20 intelligente IT-Agenten und 300 integrierte Szenarien für Fachabteilungen präsentiert die SAP auf der Entwicklerkonferenz TechEd, zu der sich in Berlin 2800 Teilnehmer eingefunden haben. Bis zum Ende dieses Jahres soll sich die Zahl der Agenten auf 40 verdoppeln.

Entwickler werden dabei wichtiger denn je, wie Muhammad Alam, Mitglied des Vorstands bei SAP SE ausführt: „Künstliche Intelligenz wird die Entwickler keinesfalls ersetzen, sondern ihre Fähigkeiten erweitern. Wir geben ihnen smarte Werkzeuge an die Hand, durch die sie mit weniger Arbeitsaufwand mehr erreichen.“

Mit intelligenten Funktionen in der Low-Code-Plattform SAP Build sowie einem wachsenden Ökosystem und leistungsstarken Joule-Agenten sollen Entwickler ihre Ideen schneller als bisher in die Realität umsetzen. Die Entwicklungsplattform SAP Build bietet Developern künftig die Freiheit, agentenbasierte Designlösungen wie Cursor, Claude Code Cline oder Windsurf zusammen mit lokalen Model Context Protocol-Servern von SAP zu nutzen. Visual-Studio-Code-Nutzer können SAP Build per Erweiterung integrieren. So greifen sie direkt in der Entwicklungsumgebung auf alle Funktionen zu.

In der SAP-Welt lassen sich in Joule Studio einsatzfähige Agenten erstellen, die den Geschäftskontext verstehen und sich eigenständig an geänderte Bedingungen anpassen. Darüber hinaus haben SAP und n8n Pläne für eine Integration angekündigt, so dass künftig Agenten von Joule Studio mit Agenten der Open-Source-Plattform n8n zusammenarbeiten können.

Snowflake erweitert SAPs Business Data Cloud

Ausgangsbasis einer jeden intelligenten Anwendung sind vertrauensvolle Daten. Eine Partnerschaft mit Snowflake erweitert künftig die Möglichkeiten für Entwickler, Informationen in SAPs Business Data Cloud zu nutzen. Durch die Lösungserweiterung SAP Snowflake for SAP Business Data Cloud greifen SAP-Kunden künftig direkt auf die aufbereiteten Daten und die Analysefunktionen von Snowflake zu. So können sie jedem Workload die passenden Rechen- und Speicherressourcen zuweisen. Governance, Interoperabilität und Geschäftskontext bleiben dabei erhalten.

Mit Data Product Studio in der SAP Business Data Cloud wandeln Entwickler Rohdaten in nutzbare Ressourcen. Diese unterstützen Analysen und die Anwendungsentwicklung. Eine erweiterte Funktion in der SAP HANA Cloud Knowledge Graph Engine erzeugt automatisch Knowledge Graphen. Ein Knowledge Graph stellt Wissen in einer strukturierten Form dar, so dass Algorithmen semantische Zusammenhänge zwischen Informationen verstehen. SAP zeigt damit Zusammenhänge zwischen Tabellen, Spalten und Modellen – und warum bestimmte Informationen miteinander verknüpft sind. Systemarchitekten erkennen dabei, wie Daten über Systeme hinweg miteinander verknüpft sind.

Prognosen sagen Business-Ergebnisse vorher

Damit Entwickler Künstliche Intelligenz künftig enger als bisher mit dem Business verknüpfen können, hat SAP ein Relational Foundation Model namens SAP-RPT-1 entwickelt (Relational Pretrained Transformer). Dieses Modell erstellt Prognosen für Geschäftsszenarien wie Lieferverzögerungen, Zahlungsausfälle oder den wahrscheinlichsten Abschluss von Kundenaufträgen. In einer kostenlosen Demo-Umgebung können Entwickler SAP-RPT-1 testen.

Um die Automatisierung voranzutreiben, koordinieren Assistenten in Joule die Agenten über Workflows, Abteilungen und Anwendungen hinweg. Die Assistenten planen, initiieren und erledigen beispielsweise Aufgaben im Finanzwesen, in der Lieferkette und im Personalwesen. Sie helfen beim Optimieren von Geschäftsprozessen, indem sie ineffiziente Prozesse erkennen und Möglichkeiten vorschlagen, diese zu optimieren.

Sobald diese intelligenten Assistenten autonom arbeiten, laufen Unternehmen Gefahr, einer Halluzination dieser Technologie zum Opfer zu fallen. Um dieses Risiko auszuschalten, halten die Walldorfer nach wie vor strikt fest am Prinzip „Human in the Loop“, wie Philipp Herzig erklärt, Chief Technology Officer and Chief AI Officer bei SAP: „Bei all unseren Anwendungen behält stets der Mensch die Kontrolle. Werden die Anwendungen reif und vertrauenswürdig, können sie perspektivisch eigenständig und ohne menschliches Eingreifen arbeiten. So weit sind wir aber noch lange nicht.“

SAP-Kunden stecken in Migrationsprojekten fest

Bis die intelligenten Agenten von SAP auf breiter Front in der Praxis ankommen, dürfte es noch dauern. Aktuell sind die Unternehmen nämlich damit beschäftigt, ihre SAP-Systeme auf S/4HANA zu migrieren. Das lastet sie aus, berichtet eine Studie der Managementberatung Horváth unter weltweit 200 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 200 Millionen Euro, die aktuell ihre Geschäftsprozesse umstellen. Demnach stecken sechs von zehn der Organisationen noch in der Transformationsphase. „Eigentlich eine gute Ausgangsbasis, um die Integration von KI-Tools direkt einzuplanen und umzusetzen“, berichtet Stefan Maus, SAP-Experte und Partner Horváth. Doch kommt dieser Aspekt in der Umstellung meistens zu kurz beziehungsweise zeigen sich die Organisationen nicht agil, leistungsfähig und flexibel genug, um das Thema ganzheitlich und fundiert zu integrieren.“ Jürgen Frisch


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