Start Ratgeber Im Low-Code-Ansatz wird die Digitalisierung schnell

Im Low-Code-Ansatz wird die Digitalisierung schnell

Um Business-Lösungen schnell auszurollen, werden 2021 laut Forrester 75 Prozent der Entwickler den Low-Code-Ansatz nutzen. Der Plattform-Spezialist Mendix leitet daraus acht Prognosen für das IT-Business ab.

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Der modellbasierte Entwicklungsansatz von Low-Code ermöglichte den Unternehmen während der Pandemie, Anwendungen schnell anzupassen, um die Kontinuität des Geschäftsbetriebs zu gewährleisten. „Mit dem Low-Code-Ansatz haben Entwickler oft innerhalb von Tagen und manchmal sogar über Nacht neue Anwendungen für Unternehmen bereitgestellt“, berichtet Nick Ford, Vice President of Product and Solutions Marketing bei der Siemens-Tochter Mendix. „Diese Erfolgsgeschichten setzen nun einen Maßstab dafür, wie die künftige Technologielandschaft aussehen wird.“ Für das kommende Jahr prognostizieren die Führungskräfte von Mendix acht Schlüsseltrends.

1. Low-Code-Plattformen dominieren die IT-Entwicklung

Die Analysten von Gartner und Forrester stimmen überein, dass bald 75 Prozent aller Software-Entwicklung auf Low-Code-Plattformen basieren wird. Best-of-Breed-Angebote werden solche sein, die All-in-One-Funktionen bieten und die Kernprinzipien von Low-Code – Abstraktion, Automatisierung und nahtlose Konnektivität – auf angrenzende Technologien und Services ausweiten. „Die aufkommenden Low-Code-Ökosysteme werden die Geschäftsinnovation unterstützen“, prognostiziert Johan den Haan, CTO von Mendix. „Der Technologie-Stack wird sich horizontal erweitern, um eine integrierte Entwicklererfahrung mit einfacher Drag-and-Drop-Funktion für Datenintegration, Data Science Insights, den Aufbau intelligenter Lösungen sowie Multi-Experience zu ermöglichen.“

2. Rechenleistung verlagert sich zum Edge

Edge Computing, bei dem die Rechenleistung so nah wie möglich an den Punkt der Datenerfassung wandert, dürfte in diesem Jahr weiter zulegen. Schon jetzt setzt mehr als die Hälfte der Unternehmen bei neuen IT-Infrastrukturen auf Edge Computing als Alternative zu zentralisierten Rechenzentren. Gefragt ist Edge Computing insbesondere bei proprietären Daten oder in Situationen zum Beispiel im Transport- oder Verteidigungswesen, in denen Entscheidungen in Echtzeit getroffen werden müssen und man sich keine durch Roundtrips in die Cloud entstehenden Verzögerungen leisten kann. 34 Prozent der weltweiten Hersteller wollen in diesem Jahr Technologie zum Internet der Dinge in ihre Prozesse und in ihre Produkte integrieren. „Die Low-Code-Softwareentwicklung nutzt dieses Ökosystem, um Komplexität zu reduzieren“, berichtet den Haan. „Apps können in dieser Umgebung die verwertbaren Daten extrahieren, wobei Business Intelligence insbesondere Industrieunternehmen stärkt. Aber auch jedes andere Unternehmen mit vernetzten physischen Anlagen kann mit Low-Code-Apps alle Arten von Abläufen optimieren und neue Möglichkeiten für Innovationen erschließen.“

3. Multi-Experience geht über Web und Mobile hinaus

In der nächsten Iteration von Multi-Experience werden Entwickler das kohärente Nutzererlebnis über Geräte und Touchpoints hinweg mit Daten aus Back-End-Systemen für eine einheitliche Erfahrung auf dem Smartphone, der Web-App oder über Chatbots erweitern. „Im Jahr 2021 entwickelt sich Multi-Experience zu einem Gesamterlebnis, das Informationen, Integration und Effizienz nutzt, um Kundenbindung und Loyalität zu erzeugen“, prognostiziert Gordon Van Huizen, Vice President of Platform Strategy bei Mendix. „Um sowohl das Kunden- als auch das Mitarbeitererlebnis zu optimieren, müssen Unternehmen Silos aufbrechen, Abläufe funktionsübergreifend automatisieren und abteilungsübergreifend auf jedem Gerät kommunizieren. Die Verantwortlichen sollten dabei ganzheitlich über Automatisierung als Grundlage der Arbeitsabläufe nachdenken, und darüber, wie dies mit einer exzellenten Nutzererfahrung zusammenhängt.“

4. Augmented Reality gehört zum Alltag

Von NASA-Simulationen in den 60er Jahren bis hin zu Wearable Tech, die durch Google Glass, Microsoft HoloLens und Oculus Quest populär wurde, war Augmented Reality bislang von der Suche nach leichten, benutzerfreundlichen Geräten mit genügend Rechenleistung geprägt, um ein einzigartiges Erlebnis zu bieten. In diesem Jahr dürfte eine weitere Fähigkeit von Augmented Reality in den Blick geraten: die Technologie kann Informationen visualisieren, ermöglicht Schulungen und Beratungen und erleichtert Remote Work in Form eines „digitalen Zwillings“. Das dürfte das Live-Entertainment und auch Retail-Erlebnisse verändern.

„Not macht erfinderisch“, erläutert Nick Ford. „Angesichts des Anstiegs von Entlassungen, leeren Kinos, Einkaufszentren und Schaufenstern erwarten wir, dass vorausschauende Immobilienverwalter, Einzelhandelskonsortien und Live-Veranstalter ungenutzte physische Standorte zu digitalen Erlebnisräumen umwandeln. Mit Low-Code-Entwicklung können die Unternehmen auf Augmented Reality umsteigen, um ihre physischen Vermögenswerte zu digitalisieren und diese Erlebnisse sicher zu den Kunden zu bringen, wo auch immer diese sind.“

5. Algorithmen lernen mit weniger Daten

Sobald das OpenAI-Konsortium aus San Francisco sein Sprachmodell API GTP-3 (Generative Pretrained Transformer 3) allgemein verfügbar macht, erwarten Marktbeobachter einen Durchbruch bei Anwendungen der Künstlichen Intelligenz. Mit diesem leistungsstarken Allzweck-Sprachmodell entfällt die Notwendigkeit, Algorithmen auf riesigen Datensätzen und teurer Computerhardware zu trainieren. Das Non-Profit-Konsortium ahmt damit ein Kernprinzip von Low-Code-Plattformen nach: Abstraktion und Automatisierung beschleunigen das Training von künstlichen neuronalen Netzen. „Wir erwarten, dass Forscher in diesem Jahr neue Anwendungen für Künstliche Intelligenz entwickeln, die sich mit viel kleineren Datenmengen als bisher trainieren und anpassen lassen“, erklärt den Haan. „Dies wird die Kosten senken, Hemmschwellen beseitigen und die Innovation vorantreiben.“

Bereits jetzt wird Künstliche Intelligenz in vielen Branchen eingesetzt, darunter Finanzen, Gesundheitswesen, Verteidigung, Transport, Strafjustiz, Smart Cities und Stadtplanung. „Wir erwarten ein exponentielles Wachstum bei eingebetteter Künstlicher Intelligenz zur Produktivitätssteigerung sowie für Analysen und Empfehlungen“, berichtet den Haan. „Die Öffentlichkeit ist sich vielleicht gar nicht bewusst, wie und wo Entscheidungen bereits heute auf Basis Künstlicher Intelligenz getroffen werden. Die Beispiele reichen von der Beantragung eines Kredits, über den Erhalt eines Strafzettels bis hin zur Umleitung von Straßen in der Stadt, um Platz für Einsatzfahrzeuge der Rettungsdienste zu schaffen.“

6. Composable Enterprise lässt Innovationen skalieren

2020 hat Gartner das Wachstum von vorgefertigten digitalisierten Geschäftsfunktionen prognostiziert. In diesem Jahr dürften Marktplätze für Komponenten entstehen, die branchenspezifische Daten und Erkenntnisse nutzen, Funktionen wiederverwenden und neu kombinieren. „Der wirtschaftliche Druck, die Digitalisierung schnell voranzutreiben, ist für IT-Führungskräfte zu groß, um Lösungen von Grund auf neu zu entwickeln“, sagt Van Huizen. „Das Potenzial von Composable Enterprise liegt in der Fähigkeit, automatisierte, geprüfte Funktionalitäten wiederzuverwenden, um die Kosten und die Zeit bis zur Wertschöpfung drastisch zu senken.“

7. Integration und Entwicklung werden zu Synonymen

Das Wachstum kognitiver Dienste und digitaler Hubs, die es dem gesamten Spektrum an Entwicklertalenten ermöglichen, Daten zu entdecken und für eigens entwickelte Anwendungen zu nutzen, dürfte in diesem Jahr zu einer Verschmelzung der Softwarekategorien ‚Platform als Service (PaaS) und ‚Integration Platform als Service (iPaaS) führen. „Die Fähigkeit, Unternehmensdaten zu entdecken und zu nutzen, ist die Grundlage jeder erfolgreichen Software-Initiative“, erläutert Van Huizen. „Auf Basis von Unternehmensdaten für nicht-technische Geschäftsexperten können Citizen Developer relativ schnell intelligente Verbesserungen in den Bereichen zusammenstellen, in denen sie sich am besten auskennen. Die Kombination dieser Tools in einer kollaborativen Entwicklerumgebung ermöglicht es Unternehmen, diese Qualität zu skalieren.“

8. Low-Code-Anwendungen automatisieren Workflows

Business Experten werden bei der Entwicklung von Prozesslösungen eine aktive Rolle übernehmen, indem sie Workflow-Editoren sowie Drag-and-Drop-Integration nutzen, um die Automatisierung voranzutreiben. „Die Notwendigkeit, Aufgaben in einer bestimmten Reihenfolge durch Mitarbeiter im gesamten Unternehmen zu automatisieren, wurde schon immer von den Bedürfnissen der einzelnen Abteilungen bestimmt“, berichtet Nick Ford. „Diese Funktionalität sollte nicht außerhalb des Portfolios von Unternehmenssoftware liegen. In diesem Jahr erwarten wir, dass Low-Code-Entwickler viele maßgeschneiderte Anwendungen Workflow-fähig gestalten.“ jf


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