Angesichts rückläufiger Buchungen stellt sich die Deutsche Messe neu auf: Die CEBIT entfällt und ihr Vorstand Oliver Frese nimmt seinen Hut. Industrienahe Digitalthemen wandern in die Hannover Messe, die übrigen Themen sollen Entscheider ausgewählter Branchen ansprechen.
Aus der Traum: „Wir werden die CEBIT einstellen und die industrienahen IT-Themen in die Hannover Messe überführen“, erläutert Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG. „In den nächsten Wochen prüfen wir zudem, welche Themen Potenzial für fokussierte Fachmessen aufweisen.“
Die technologische Entwicklung der vergangenen Jahre habe gezeigt, dass eine Horizontalmesse wie die CEBIT auf rückläufige Nachfrage stößt. Da die Innovationsschritte durch die Digitalisierung vor allem in den Anwendungsbranchen greifen, sei Digitalisierung bei nahezu allen Branchenfachmessen das beherrschende Thema. Das 2018 neu eingeführte CEBIT-Konzept eines Dreiklangs aus Messe, Konferenz und Festival habe den Abwärtstrend der Besucherzahlen nicht stoppen können.
CEBIT-Vorstand Oliver Frese nimmt seinen Hut
Oliver Frese, Vorstand der Deutsche Messe AG, verlässt das Unternehmen zum 31. Dezember 2018. „Es ist sehr bedauerlich, einen so erfahrenen Messemacher zu verlieren“, sagt der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann. „Herr Frese hat mit dem neuen Konzept der CEBIT als verantwortlicher Vorstand Mut, Innovationskraft und Pioniergeist bewiesen.“
Die Bedeutung und der wirtschaftliche Erfolg der CEBIT haben sich in den vergangenen Jahren stark relativiert. „Wir haben aber durch andere starke Veranstaltungen und das Wachstum im Auslandsgeschäft unser Geschäft solide aufgestellt“, berichtet Köckler. Die Marke CEBIT soll bei den Veranstaltungen im Ausland weiter genutzt werden. Jürgen Frisch