Geht es um Digitalisierung, dann verändern sich nicht nur die kundennahen Prozesse. Auch die IT-Infrastruktur muss sich an kürzere Innovationszyklen und größeren Datenmengen anpassen. Pure Storage gibt Tipps für den Aufbau einer Hybrid-Cloud.
Daten sind ein Wettbewerbsfaktor. Erfolgreiche Unternehmen gewinnen daraus Erkenntnisse über ihre Kunden. Sie wissen, dass bei unterschiedliche Datentypen unterschiedliche Anforderungen an Zugriff, Speicherung und Verwaltung bestehen. Nicht alle Informationen müssen demnach im hauseigenen Rechenzentrum lagern.
Das Implementieren einer hybriden IT-Umgebungen stellt allerdings nach wie vor eine Herausforderung dar, insbesondere wenn es um Storage-as-a-Service geht, wie Markus Grau, Principal Systems Engineer, CTO EMEA Office bei Pure Storage erklärt: „Viele Hybrid-Cloud-Anbieter schaffen es nicht, die gestiegenen Anforderungen für Enterprise-Szenarien zu erfüllen.“ Ein wichtiger Faktor dabei: „Lizenzbedingungen beschränken das Verschieben von Workloads. Dadurch verringert sich der Nutzen für die IT-Abteilungen.“
Anwendungen geben das Skalierungsprofil für Storage vor
Wer Unternehmensanwendungen in die Public Cloud migrieren will, der sollte laut Pure Storage sicher stellen, dass die ausgewählten Datendienste nicht nur den Funktionsanforderungen des Geschäftsbetriebs entsprechen, sondern dass die Leistung entsprechend den Anforderungen der Anwendungen skaliert. Geht es um Dienste, die mit dem Storage im Rechenzentrum kompatibel sind, dann muss laut Grau gewährleistet sein, dass Programmschnittstellen und die Management-Werkzeuge überall einheitlich sind. „Erst dann sieht die Architektur wie eine hybride Infrastruktur aus – mit Anwendungen, die frei sind, um sich zwischen Rechenzentrum und Cloud bewegen zu können.“
Rechenzentren, die sich auf Cloud-basierte Anwendungen vorbereiten, sollten sich frühzeitig mit Containern und mit der Objektspeicherung beschäftigen: „Code-Portabilität ermöglicht es, Cloud-native Anwendungen auch im hauseigenen Rechenzentrum auszuführen“, berichtet Grau. „Die dazugehörigen Automatisierungstools und Self-Service-Modelle unterstützten eine Cloud-basierte Anwendungsentwicklung und steigern die Agilität.
Workloads bekommen die jeweils passende Infrastruktur
Moderne IT-Umgebungen sollten nach Angaben von Pure Storage zukunftssichere Datenstrategien auf der Grundlage flexibler Verbrauchsmodelle unterstützen, die sich über lokale, gehostete und öffentliche Cloud- Ressourcen erstrecken. Anwendungs-Workloads ließen sich dann flexibel der jeweils am besten passenden Infrastruktur zuweisen. Vor allem aber sollte die moderne IT-Umgebung mit einer gemeinsamen Managementschnittstelle, einer vollständig unterbrechungsfreien Architektur sowie mit proaktiven beziehungsweise prädiktiven Support-Diensten zusammenarbeiten.
Digitale Bedrohungen sind inzwischen zu einem Schreckgespenst für Unternehmen und Privatanwender geworden. Das Thema Cybersicherheit hat es von der IT-Abteilung in die Vorstandsetage geschafft. Je nach Geschäftsmodell müssen sich Unternehmen Gedanken machen über Zugangsschutz, Disaster Recovery sowie Compliance zu länderübergreifenden Datenschutzbestimmungen.
Backup und Disaster Recocery brauchen neue Prozesse
Auch der Aufbau einer hybriden IT-Infrastruktur erfordert einen genauen Blick auf die aktuellen Sicherheitsrichtlinien und die Formulierung neuer Richtlinien für sichere Umgebung. Unternehmen sollten sich laut Pure Storage nicht scheuen, ihre gesamten Datensicherungs- und Disaster-Recovery-Prozesse neu zu bewerten, um sicherzustellen, dass alle ihre Datenbanken erfasst sind. Die Wiederherstellungsziele können sich vor oder während des Designs einer hybriden Cloud geändert haben. Dann könnte es sein, dass die ursprünglich eingerichteten Wiederherstellungsoptionen nicht mehr schnell genug sind. Einen Ausweg bieten dann Flash-Speicher. „Unternehmen sollten dann langfristig Objektspeicherung in Erwägung ziehen“, rat Grau. „Das gewährleistet eine bessere Zugänglichkeit zu den Daten als die traditionelle Bandspeicherung.“
Gerade deutsche Unternehmen waren gegenüber der Betriebsvariante Cloud lange Zeit sehr skeptisch. Diese Reserviertheit ist nach Beobachtung von Grau gewichen: „Das Konzept der Hybrid-Cloud ist inzwischen so ausgereift, dass die wichtigsten Lehren bereits gezogen wurden. Einige sind gescheitert, andere waren erfolgreich, die digitale Transformation schreitet jedoch unaufhörlich voran.“ Jürgen Frisch