Die Frist für das DORA-konforme Informationsregister wurde auf den 30. April 2025 verschoben. Digitale Tools erleichtern die Erstellung und Pflege des Registers erheblich, indem sie Prozesse automatisieren, Fehler vermeiden und Ressourcen sparen. So wird Compliance effizient und transparent umgesetzt.
Die Europäischen Aufsichtsbehörden (ESAs) haben die Einreichfrist für das DORA-konforme Informationsregister auf den 30. April 2025 verschoben. Grund dafür ist u. a. die Verzögerung bei der Finalisierung der technischen Implementierungsstandards (ITS). Den Aufschub dürften viele Finanzunternehmen begrüßen. Besonders der EU-weite „Dry Run“ – der Testlauf zur Erstellung des Informationsregisters – hat gezeigt, wie vielschichtig das Register ist und wie aufwendig sich die manuelle Erstellung und Wartung gestaltet. Mit den richtigen, digitalen Tools können es Finanzunternehmen rechtzeitig schaffen, ihren Berichtspflichten bis zur neuen Frist vollständig und ressourcenschonend nachzukommen.
„Der Versuch, das Informationsregister mittels Microsoft Excel umzusetzen, stellte sich für viele als Irrweg heraus – was auch jene Finanzunternehmen bestätigten, die den Dry Run der ESAs absolvierten“, so Robin Schmeisser, Geschäftsführer der Fabasoft Contracts GmbH. Der Testlauf bot die Gelegenheit, eine erste Version des Informationsregisters zu erstellen und an die Behörden zu übermitteln. Eine nützliche Möglichkeit, sich den aktuellen Status der eigenen Prozesse und die damit einhergehenden Aufgaben zu vergegenwärtigen.
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Deutschlands mangelnde Teilnahme am DORA-Dry Run
Zusätzlich hat der Testlauf relevante Detailfragen an die Oberfläche gebracht, die es nun intern sowie mit den Behörden zu klären gilt. Während in Österreich mehrere Hundert Betriebe an der Generalprobe für das DORA-konforme Informationsregister teilnahmen, nutzte der Großteil des deutschen Finanzsektors mit nur 44 Mitwirkenden die Chance auf diese wertvollen Erfahrungen nicht. Dies könnte in der finalen Vorbereitungsphase einen erheblichen Nachteil bedeuten.
Smarte Software für ein DORA-konformes Informationsregister
Das Informationsregister dient zur Übersicht über alle IKT-Dienstleistungen, die ein Finanzunternehmen von Drittanbietern bezieht. Es besteht aus fünfzehn unterschiedlichen Tabellen, die inhaltlich an zahlreichen Stellen ineinandergreifen. Bis dato setzten die meisten Unternehmen bei der Berichtserstellung auf herkömmliche Tabellenkalkulationsprogramme, die eine manuelle Befüllung der Datenfelder erfordern. Ändert sich ein bestimmtes Detail, müssen die Verantwortlichen diese an jeder Stelle einzeln ausbessern. Das Resultat: Ein enorm hoher Bearbeitungsaufwand sowie Übertragungsfehler und Inkonsistenzen. „Mit einer smarten, auf DORA spezialisierten Software lässt sich das geforderte Informationsregister auf Knopfdruck generieren“, erklärt Schmeisser. „Sind alle relevanten Informationen von Beginn an digital erfasst, ermöglicht dies die Automatisierung des gesamten Outsourcingprozesses eines Lieferanten sowie aller nachfolgenden Aktivitäten.“ Die Daten gelangen dabei automatisch aus den digitalen Akten in den vorbereiteten Bericht.
Digitale Prozesse für ein effizientes Informationsmanagement
Ein großer Teil der erforderlichen Daten stammt aus bestehenden Verträgen mit IKT-Dienstleistern: etwa Lieferantendaten, Leistungsbeschreibungen oder Angaben zu Subunternehmen. Eine spezialisierte Software integriert diese Informationen automatisch in das DORA-konforme Informationsregister und berechnet Inhalte aus bereits vorhandenen Daten selbstständig. Das Ergebnis ist ein stets synchronisiertes, digitales Register, das im vorgegebenen Datenformat exportiert und problemlos mit den Behörden geteilt werden kann. „Dies spart wertvolle Ressourcen, erhöht die Transparenz, minimiert Risiken und sorgt für eine jederzeitige Auskunftsfähigkeit“, so Schmeisser. Ein DORA-konformes Informationsregister ist damit nicht nur eine regulatorische Anforderung, sondern ein Schritt zu mehr Effizienz und Sicherheit im Finanzsektor.
Der Autor
Robin Schmeisser ist Geschäftsführer bei der Fabasoft Contract GmbH.