Start Software und Technologie Digitale Souveränität: Hybrid-Cloud und Open Source als Zukunftsmodell

Digitale Souveränität: Hybrid-Cloud und Open Source als Zukunftsmodell

Autarkie ist nicht das dominierende Motiv hinter digitaler Souveränität. Es geht darum, unterschiedliche Services anhand der eigenen Präferenzen sinnvoll zu kombinieren. Ähnlich wie beim Konzept der Hybrid Cloud, das die Highlights aus Cloud und Inhouse-IT bündelt.

Hybrid Cloud
©gorodenkoff, istockphoto.com

Digitale Souveränität mit Open-Source-Hybrid-Cloud: Wer erinnert sich nicht an die Zeit, als „alles in die Cloud“ das neue Allheilmittel war? Kaum ein Unternehmen, das nicht mit Volldampf in Richtung Public Cloud Provider aufgebrochen ist – oft ohne Plan B, manchmal sogar ohne einen Masterplan. Dann kamen die Kostendiskussionen, die Compliance-Bedenken, die Integrationsschwierigkeiten. Und plötzlich wurde aus der Public Cloud eine hybride Strategie – eine Evolution, die Unternehmen eine bessere Balance aus der Skalierbarkeit der Public Cloud und der Kontrolle der Private Cloud bietet.

Heute erleben wir bei der Diskussion um die digitale Souveränität genau die gleiche Entwicklung. Erst der Aufschrei angesichts der Bedrohung unserer digitalen Souveränität von außen, verbunden mit dem Aufruf, sich die Kontrolle zurückzuholen. Dann die Verunsicherung bezüglich der Machbarkeit. Und jetzt die Phase der Differenzierung. Das ist auch gut so, denn das Streben nach Souveränität darf nicht in blindem Aktionismus enden. Es geht keineswegs darum, eine Alles-oder-nichts-Lösung umzusetzen – die ist nämlich nicht realistisch. Vielmehr rückt die Fähigkeit in den Mittelpunkt, unterschiedlichste Infrastrukturen und Services sinnvoll zu kombinieren – vom eigenen Rechenzentrum über die Cloud bis hin zum Edge.

Hybrid Cloud bietet Kontrolle über Speicherort und Compliance

Mithilfe einer hybriden Cloud-Architektur können Unternehmen gezielt steuern, wo ihre Daten liegen, wie ihre Workloads ausgeführt werden und welche Vorgaben eingehalten werden müssen. Ein konsequenter Open-Source-Ansatz schafft dabei die notwendige technologische Offenheit, um nahezu jede Anforderung in Bezug auf Transparenz, Kontrollierbarkeit und Compliance souverän umzusetzen. Der Open-Source-Gedanke fördert darüber hinaus die Innovationskraft enorm, denn Entwicklungen finden jenseits von Kultur-, Länder- oder Firmengrenzen statt.


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Artikel
Multi-Cloud und Hybrid-Cloud: Flexibiltät statt Abhängigkeit
Cloud-Strategien im Wandel
Autor: Dr. Karsten Sontow, Trovarit AG
Erschienen: 2025-05-14
Schlagworte: Cloud, Cloud Computing, Cloud-Management, Hybrid-Cloud
Lange galt die Cloud als eine lineare Entscheidung: Wer modernisieren wollte, verlagerte seine IT in eine Public-Cloud und profitierte von Skalierbarkeit, Effizienz und Innovationskraft. Doch die Realität ist komplexer geworden. Immer mehr Unternehmen setzen heute nicht auf eine einzige Cloud-Umgebung, sondern kombinieren verschiedene Modelle – sei es, um Risiken zu streuen, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen oder technologische Vorteile gezielt zu nutzen.
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Offene Hybrid-Cloud und Open Source: Fundament für vertrauenswürdige KI

Ein offenes Hybrid-Cloud-Konzept bietet Unternehmen nicht nur die Freiheit, jede Anwendung und jeden Workload dort bereitzustellen, wo sie am besten aufgehoben sind. Digitale Souveränität mit Open-Source-Hybrid-Cloud bedeutet, diese Freiheit gezielt zu nutzen, um Kontrolle, Transparenz und Compliance sicherzustellen. Open-Source-Prinzipien sind auch der Weg hin zu einer erklärbaren und nachvollziehbaren Künstlichen Intelligenz. Unternehmen und Regierungen müssen in der Lage sein, intelligente Anwendungen so zu entwickeln und einzusetzen, dass sie mit den nationalen Rahmenbedingungen übereinstimmen und die Kontrolle über sensible Informationen gewahrt bleibt. Open Source unterstützt die Entwicklung souveräner Strategien rund um Künstliche Intelligenz, bei denen Daten-Governance, Modellaufsicht und Infrastrukturkontrolle durchgesetzt werden können. Kurzum: Eine offene Architektur ermöglicht die Transparenz und Überprüfbarkeit, die für einen verantwortungsvollen Einsatz Künstlicher Intelligenz unerlässlich sind. Vertrauen in die Entscheidungen von Algorithmen kann nur entstehen, wenn genau bekannt ist, wie die Modelle trainiert und gewichtet sowie welche Quellen herangezogen wurden, bevor das System in den Produktivbetrieb geht. Die Integrität von Open-Source-Code lässt sich in allen Phasen der Anwendungsentwicklung überprüfen.

Wir sehen nahezu täglich, wie stark Open-Source-Communities und Ökosysteme von globaler Zusammenarbeit profitieren und wie man trotz geopolitischer Komplexität Lösungen schaffen kann, die lokal anpassbar und global wettbewerbsfähig sind. Das ist kein Widerspruch, sondern ein Modell für die Zukunft. Digitale Souveränität bedeutet nicht Autarkie um jeden Preis. Wichtig ist vielmehr, dass Unternehmen bewusst entscheiden können, wie sie ihre Anwendungen umsetzen und wem sie vertrauen. Souverän ist nicht, wer alles selbst macht. Souverän ist, wer frei wählen kann. jf


Der Autor

Digitale Souveränität mit Open-Source-Hybrid-Cloud
Quelle: Red Hat

Gregor von Jagow ist Senior Director und Country Manager Germany bei Red Hat.