Start Ratgeber Datenbanksysteme als Ausgangspunkt der Daten-Wertschöpfung im Unternehmen

Datenbanksysteme als Ausgangspunkt der Daten-Wertschöpfung im Unternehmen

Daten und Informationen entwickeln sich mit dem Wandel zur Industrie 4.0 zunehmend zum kritischen Faktor für den erfolgreichen Geschäftsbetrieb. Ihre Erhebung und zielgerichtete Nutzung bildet für Unternehmen eine wichtige Grundlage, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit auch zukünftig zu sichern. Datenbanksysteme können sich in diesem Zusammenhang als wahre Daten-Schatztruhen erweisen, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Datenbanken als Ausgangspunkt der Daten-Wertschöpfung
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Der überwiegende Großteil aller (strukturierten) Daten in Unternehmen findet sich heute in relationalen Datenbanken, die von entsprechenden relationalen Datenbank-Managementsystemen verwaltet werden. Herausragende Eigenschaften dieser Systeme sind:

  • Anwendungsunabhängigkeit der Daten. Durch den Einsatz von Datenbank-Managementsystemen, die neben den eigentlichen Daten auch die Metadaten (Daten über die Daten) verwalten, können beliebig viele Programme komfortabel eine gemeinsame Datenbank für die Datenspeicherung nutzen.
  • Relationales Datenmodell. Die Daten werden in Tabellenform gespeichert, wobei jede Zeile einem Datensatz und jede Spalte einem Attribut mit einem festgelegten Datentyp entspricht. Eindeutige Schlüsselattribute dienen der Identifizierung von Datensätzen, und Beziehungen zwischen Tabellen werden über entsprechende Fremdschlüsselattribute hergestellt
  • Die Anfragesprache SQL, die es Programmen bzw. Programmierern auf einheitliche Weise erlaubt, sowohl Datenbanktabellen anzulegen als auch Daten in diese zu schreiben. Sowohl die Tabellen(strukturen) als auch die darin enthalten Daten können über SQL auch geändert oder gelöscht werden.

Um in Datenbanken gespeicherte Unternehmensdaten wertschöpfend zu nutzen, sollten als Ausganspunkt z.B. die folgenden Fragen gestellt werden:

  • Liegen die Daten überhaupt in einem relationalen Datenbanksystem?
    Auch heute finden sich noch alte Systeme, bei denen Daten über die antiquierte Programmiersprache COBOL abgefragt werden. Gibt es im Unternehmen keine COBOL-Programmier (mehr), die die Struktur der Daten kennen, erschwert sich der Zugriff auf die Daten erheblich.
  • Entspricht das Datenbankschema den aktuellen Anforderungen?
    Häufig werden Datenbanken z. B. über ein ERP- oder CRM-System verwaltet, das von einer bestimmten Datenstruktur ausgeht. Wenn sich Geschäftsprozesse in einem Unternehmen ändern, müssen die verwendeten Systeme an die neuen Abläufe angepasst werden; oft erfordert dies auch den Umstieg auf ein neues System.
  • Sind die Geschäftsregeln, die z. B. die Formate von bestimmten Daten (z. B. Artikelnummern) regeln (also Metadaten), dokumentiert und werden diese auch eingehalten?
    Oft findet man z. B. Tabellen mit sehr kreativen Schlüsselattributen (Einbettung bestimmter Untergruppen, Eigenschaften etc.), die eine automatisierte Verarbeitung erschweren.

Sind eine oder mehrere dieser Fragen im Unternehmen mit „Nein“ zu beantworten, sollten die in der Datenbank verwalteten Daten und auch das Datenbanksystem selbst kritisch hinterfragt werden, um die Voraussetzungen für eine effiziente Daten-Wertschöpfung zu schaffen.

Der Autor

jost-enderle datenmanagementJost Enderle ist Consultant Datenmanagement beim Software-Beratungshaus Trovarit AG.