Bei generativer KI nach dem Muster von ChatGPT erleben kreative Fähigkeiten der rechten menschlichen Gehirnhälfte ein Revival. Laut einer Studie des Automatisierungs-Spezialisten Pegasystems öffnet sich so die Tür für den Einsatz anderer Arten Künstlicher Intelligenz.
Die zunehmende Verbreitung von generativer Künstlicher Intelligenz in Unternehmen begünstigt Projekte mit anderen Arten Künstlicher Intelligenz. Das berichten 95 Prozent der von Pegasystems weltweit befragten Betriebe. Darüber hinaus begünstigen sie Projekte mit anderen Arten Künstlicher Intelligenz. Das berichten 95 Prozent der von Pegasystems weltweit befragten Betriebe. Für rund ein Drittel der Befragten spielten Sprachmodelle wie ChatGPT dabei sogar eine entscheidende Rolle. Bei den deutschen Befragten liegt dieser Wert bei 40 Prozent. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass Generative Künstliche Intelligenz in globalen Unternehmen die am meisten verbreitete Art intelligenter Anwendungen ist und als kreativer Partner für Innovationen und Produktivitätssteigerungen gilt.
Für die Studie hat das Marktforschungsunternehmen Savanta weltweit mehr als 500 Geschäftsentscheider zu ihrem Verständnis und ihrer Verwendung von Künstlicher Intelligenz sowie zu den Herausforderungen und Chancen ihrer Implementierung befragt. Aus Deutschland kamen 100 Geschäftsentscheider. Pegasystems hat für die Umfrage zehn Aussagen formuliert und in Kategorien unterteilt, die sich mit ‚Left Brain AI‘ und ‚Right Brain AI‘ in Verbindung bringen lassen. Diese Aussagen wurden den Teilnehmern in einer zufälligen Reihenfolge gezeigt. Sie wählten diejenigen Aussagen aus, die ihrer Meinung nach am besten zu der Art Künstlicher Intelligenz passen, die in ihrem Unternehmen zum Einsatz kommt. Anschließend zählten die Analysten die ausgewählten ‚Left Brain‘- und ‚Right Brain‘-Statements jedes Teilnehmers. Wer eine jeweils gleich hohe Anzahl ausgewählt hatte, wurde als ‚Middle Brain‘ eingestuft, die anderen Befragten entsprechend der jeweiligen Überzahl als ‚Left Brain‘ oder ‚Right Brain‘.
Kreative intelligente Systeme führen im Ranking
Die Pegasus-Studie untersucht den Einsatz von Künstlicher Intelligenz aus der Perspektive des menschlichen Gehirns: Die Ausgangsfrage war, ob Unternehmen eher rationale, analytische KI-Systeme einsetzen, die Fähigkeiten der linken menschlichen Gehirnhälfte nachahmen (‚Left Brain AI‘) oder eher kreative, generative Systeme, die den Fähigkeiten der rechten Gehirnhälfte entsprechen (‚Right Brain AI‘). Das Ergebnis ist eindeutig: ‚Right Brain AI‘ ist die am häufigsten eingesetzte Künstliche Intelligenz. 44 Prozent der Befragten weltweit und 36 Prozent der befragten Deutschen nutzen nach eigener Aussage vor allem diese Art intelligenter Systeme.
Die beliebtesten Einsatzzwecke sind dabei kreative oder produktivitätssteigernde Aufgaben wie das Erstellen von Inhalten (weltweit: 61 Prozent, Deutschland: 70 Prozent), das Aufbereiten großer Informationsbestände (weltweit: 54 Prozent, Deutschland: 52 Prozent) und Chatbots (weltweit und Deutschland jeweils 51 Prozent). Weniger als ein Drittel aller Befragten nutzt vorwiegend ‚Left Brain AI‘ (weltweit und Deutschland: 30 Prozent). Zum Einsatz kommen dabei vor allem Tools für prädiktive Analysen (weltweit: 57 Prozent, Deutschland: 59 Prozent) und Entscheidungsunterstützung (weltweit: 42 Prozent, Deutschland: 45 Prozent). Zu gleichen Teilen ‚Left Brain AI‘ und ‚Right Brain AI‘ nutzen 25 Prozent der Befragten weltweit und 34 Prozent der Befragten aus Deutschland.
Die Ausgaben steigen ebenso wie die Erwartungen
Die Ausgaben für Künstliche Intelligenz steigen ebenso wie die Erwartungen daran. 92 Prozent der Befragten weltweit und 90 Prozent der Befragten aus Deutschland halten es für wahrscheinlich, dass sie den Einsatz dieser Technologie in den kommenden fünf Jahren ausweiten. 74 Prozent der Befragten weltweit und 89 Prozent der Befragten aus Deutschland sind ‚extrem‘ oder ‚sehr‘ zuversichtlich, dass Künstliche Intelligenz ihrem Unternehmen in den nächsten fünf bis zehn Jahren einen transformativen Mehrwert bringt. Mit 82 Prozent der Befragten weltweit und 89 Prozent der Befragten aus Deutschland erwartet die große Mehrheit, dass sie in den nächsten drei Jahren ihre Gewinnsteigerung bis zur Hälfte direkt auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zurückführen können. Allerdings geben auch 85 Prozent der Befragten weltweit und 91 Prozent der Befragten aus Deutschland bis zur Hälfte ihres jährlichen IT-Budgets für intelligente Lösungen aus. 77 Prozent der Befragten räumen ein, dass sie schon einmal wegen einer fehlenden Strategie Budget verschwendet haben. Das zeigt, dass bei Investitionen eine ebenso sorgfältige Auswahl der Lösungen erforderlich ist wie bei klassischer Business-Software.
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Webinarreihe „KI konkret“ – Praxisnahe Use Cases
In vielen Unternehmen herrscht immer noch große Unsicherheit bei der Frage, ob und wie KI nutzbringend für die eigenen Prozesse eingesetzt werden kann.
Die Webinarreihe „KI konkret“ stellt in mehreren Terminen Use Cases vor, bei denen reale Herausforderungen in unterschiedlichen Unternehmensbereichen durch den Einsatz von KI gelöst werden konnten.
Zu den Aufzeichnungen der Webinar-Reihe KI konkret
Eine Hürde für die Produktauswahl liegt darin, dass Unternehmen ihr Verständnis für Künstliche Intelligenz überschätzen. 93 Prozent der weltweit Befragten und 91 Prozent der befragten Deutschen glaubt, ein gutes Verständnis für diese Technologie und ihre Funktionsweise zu haben. 80 Prozent der Befragten weltweit und 90 Prozent der deutschen Befragten sind allerdings der Meinung, dass Künstliche Intelligenz in Unternehmen erst seit weniger als fünf Jahren zum Einsatz kommt. 7 Prozent weltweit (Deutschland 6 Prozent) glauben, dass diese Technologie bereits seit 10 Jahren oder länger zum Einsatz kommt. In Wahrheit reicht die Nutzung dieser Technologie zurück bis in die 1980er Jahre. Fast zwei Drittel der Befragten (weltweit: 65 Prozent, Deutschland: 69 Prozent) können den Begriff Generative Künstliche Intelligenz nicht korrekt definieren. Ihre Informationslücke geben allerdings lediglich 3 Prozent der weltweit Befragten und 2 Prozent der befragten Deutschen zu. Diese widersprüchlichen Zahlen könnten laut Pegasystems erklären, warum fast zwei Drittel (61 Prozent) der weltweit Befragten und 61 Prozent der befragten Deutschen von gescheiterten Implementierungen berichten.
Transparenz und Voreingenommenheit gelten als Hürden
Unternehmen vertrauen Künstlicher Intelligenz, machen sich aber auch Sorgen. Mit 47 Prozent der weltweit Befragten (Deutschland: 41 Prozent) hat knapp die Hälfte der Studienteilnehmer Bauchschmerzen dabei, den Erfolg ihrer Marke in die Hände von Künstlicher Intelligenz zu legen. Weltweit 51 Prozent (Deutschland: 54 Prozent) sorgen sich bezüglich der Transparenz und Voreingenommenheit gegenüber intelligenter Systeme. Weitere 42 Prozent (Deutschland: 46 Prozent) fürchten, dass ihnen diese Technologie ihren Arbeitsplatz wegnehmen könnte, und 40 Prozent (Deutschland: 44 Prozent) haben Bedenken wegen einer potenziellen Versklavung der Menschheit durch Roboter. Trotzdem traut die Mehrheit (weltweit 62 Prozent, Deutschland: 73 Prozent) der Künstlichen Intelligenz zu, dass sie eine Abteilung vollständig übernehmen kann. Den Aufbau von Kundenbeziehungen würden 41 Prozent der Befragten weltweit (Deutschland: 34 Prozent) am liebsten Menschen anvertrauen, die von intelligenten Systemen unterstützt werden. Einem Mitarbeiter völlig ohne Hilfe von Künstlicher Intelligenz vertrauen hier lediglich 15 Prozent weltweit und 11 in Deutschland.
Die Nachfrage nach einschlägiger Kompetenz steigt. Lediglich 20 Prozent der Befragten (Deutschland: 11 Prozent) glauben, dass die Kenntnisse und -Erfahrungen in ihrem Unternehmen nicht ausreichen. Gleichzeitig sieht aber mehr als ein Viertel (weltweit: 28 Prozent, Deutschland: 22 Prozent) im mangelnden Know-how ihres Unternehmens ein Hindernis für einen erweiterten Einsatz dieser Technologie. Für praktisch alle Befragten (weltweit: 98 Prozent, Deutschland: 100 Prozent) sind Fähigkeiten und Erfahrungen rund um Künstliche Intelligenz besonders wichtig, wenn sie Bewerber für ihr Team auswählen. Am meisten gefragt sind dabei Personen mit praktischen Erfahrungen etwa im Prompt Engineering (weltweit: 64 Prozent, Deutschland: 60 Prozent). Auf dem nächsten Platz folgen Experten für KI-Theorie und Akademiker aus diesem Umfeld (weltweit: 46 Prozent, Deutschland 53 Prozent). Nur ein sehr geringer Teil der Unternehmen (weltweit: 5 Prozent, Deutschland 3 Prozent) sucht gar nicht aktiv nach Mitarbeitern mit derartigen Kenntnissen und Erfahrungen.
Know-How als Schlüssel für den Projekterfolg
„Generative Künstliche Intelligenz ist der Fahnenträger einer neuen Welle des Enthusiasmus“, erklärt Don Schuerman, Chief Technology Officer bei Pegasystems. „Viele Unternehmen nutzen diese Technologie als Katalysator, um andere Arten von Künstlicher Intelligenz zu erkunden und gleichzeitig Kreativität und Innovation voranzutreiben.“ In den nächsten Jahren wird laut Schuermann Künstliche Intelligenz in all ihren Formen an Akzeptanz gewinnen. Um davon zu profitieren, müssten Unternehmen dafür sorgen, dass sie über das erforderliche Know-how und das nötige Verständnis verfügen, um Projekte zum Erfolg zu führen: „Wir gehen davon aus, dass Betriebe in den kommenden Jahren nicht nur intelligente Produktivitätswerkzeuge einsetzen. Sie werden Künstliche Intelligenz auch nutzen, um Innovationen voranzutreiben, die für sie und ihre Kunden die bestmöglichen Ergebnisse erzielen.“ Jürgen Frisch