Software as a Service ist die dominierende Outsouring-Variante und lässt das traditionelle Sourcing schrumpfen. Zu diesem Ergebnis kommt die Marktstudie EMEA ISG Index, die vierteljährlich Daten und Trends des Outsourcing-Marktes erhebt.

Performance

Aufschwung: „Der europäische Sourcing-Markt hat im zweiten Quartal deutlich zugelegt – und das, obwohl das wirtschaftliche Umfeld von der Einführung der neuen Datenschutznorm DSGVO und den Themen rund um den Brexit geprägt war“, berichtet Friedrich Löer, Partner bei ISG Information Services Group Germany die Ergebnisse der Marktstudie der EMEA ISG Index.Unternehmen investieren nun in Technologien, mit denen sie ihr digitales Rückgrat stärken. Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen und politischen Lage in Europa ist es ermutigend zu sehen, dass die Unternehmen die Bedeutung einer starken digitalen Infrastruktur wertschätzen. Das erlaubt ihnen, ausreichend agil und anpassungsfähig zu handeln.“

Der EMEA ISG Index stellt vierteljährlich die jeweils aktuellen Daten und Trends des Outsourcing-Markts zur Verfügung. Dabei berücksichtigt er sämtliche kommerzielle Outsourcing-Verträge mit einem Jahresvolumen von mindestens vier Millionen Euro. Für das zweite Quartal 2018 prognostiziert die Marktstudie mit Blick auf Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH) fünf Trends:

  1. Ab 2020 mehr As-a-Service als traditionelles Sourcing in DACH
    Die Betriebsvariante As-a-Service macht in DACH bereits mehr als 35 Prozent des gesamten Outsourcing-Marktes aus und wird wohl Anfang 2020 die 50-Prozent-Marke überschreiten. Dieses kontinuierlich starke Wachstum bei Public Cloud und Software-as-a-Service führt zu neuen Betriebsmodellen und dem Einsatz neuer Technologien in der gesamten DACH-Region.
  2. Traditionelles Outsourcing in der DACH-Region geht zurück
    Der traditionelle Sourcing-Markt in der DACH-Region ist im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 23 Prozent eingebrochen. Die Zahl der Vertragsabschlüsse schrumpfte im gleichen Zeitraum sogar um 82 Prozent.
  3. As-a-Service und Automatisierung verdrängen traditionelles Sourcing
    Auch in den vergangenen Jahren haben sich As-a-Service-Technologien in DACH auf Kosten des traditionellen Sourcings verbreitet. Der ohnehin bereits rasante Wandel des Marktes verschärft sich, da die 100 größten Unternehmen des Marktes immer stärker auf die Angebote der Robotic Process Automation (RPA) zugreifen, um ihre Kosteneffizienz weiter zu verbessern. Das damit verbundene Nachlassen der traditionellen Outsourcing-Aktivitäten trägt ebenfalls zum Rückgang des Marktes bei.
  4. As-a-Service in der DACH-Region bleibt weiter auf Höhenflug
    Das As-a-Service-Segment des Sourcing-Marktes in DACH ist in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich 23 Prozent pro Jahr gewachsen. ISG erwartet für 2018, dass das entsprechende Marktvolumen rund 1,1 Milliarden Euro erreicht. Das bedeutet ein Plus von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
  5. Europäischer Sourcing-Markt wieder auf Wachstumskurs
    Der gesamteuropäische Sourcing-Markt hat sich im zweiten Quartal 2018 deutlich erholt. In EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) belief sich das jährliche Vertragsvolumen des gesamten Outsourcing-Markts im zweiten Quartal auf 3,7 Milliarden Euro, was einem Plus von 23 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahrs entspricht. Das traditionelle Sourcing-Geschäft legte um elf Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zu und drehte damit einen über vier Quartale andauernden Abwärtstrend um. Das Marktvolumen von As-a-Service-Sourcing stieg um 50 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Zum Wachstum trugen gleichermaßen Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Software-as-a-Service (SaaS) bei, die beide Rekordwerte verzeichneten.

Mehr Informationen zum aktuellen EMEA ISG Index sind hier verfügbar: www.isg-one.com/research/research-detail-page/isg-index . Jürgen Frisch