Start Dienstleistungen Eine abhörsichere Cloud auf Blockchain-Basis

Eine abhörsichere Cloud auf Blockchain-Basis

Die dezentralisierte Cloudlösung der schwedischen Unigrid-Stiftung vernetzt europäische Rechenzentren. Dank der Blockchain-Technologie sollen die Nutzer trotz höchster Daten- und Ausfallsicherheit nur einen Bruchteil der bisher üblichen Gebühren bezahlen.

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Eine dezentralisierte Cloud-Lösung auf Basis der Blockchain-Technologie – dieses Ziel verfolgt der Cloud-Provider Unigrid. Die größte Hürde für eine derartige Cloudlösung war bislang der Initialaufwand für die teilnehmenden Unternehmen. Unigrid hat einen „Plug-and-Switch“-Ansatz entwickelt, der den Umstieg und die Einführungszeit reduziert. Dabei gibt es beispielsweise eine eigene Schnittstelle zum AWS API Gateway. Dies soll die Akzeptanz auf Anbieter- wie auf Kundenseite erhöhen.

Der dezentrale Cloud-Service von Unigrid umfasst ein Netzwerk mit Lastausgleich und Sicherheitsfunktionen wie Sharding, Data Striping und Paritätsblöcken. Dies gewährleistet einen unterbrechungsfreien Service und schützt vor Datenverlusten. Die Kommunikation ist anonym und abhörsicher.

Organisiert wird das System durch eine intelligente Blockchain-Anwendung, welche für eine absolut sichere Datenverschlüsselung sorgt. Die bevorstehende Cosmos-Integration wird einen Austausch zwischen verschiedenen Blockchains ermöglichen und damit erweiterte Anwendungsmöglichkeiten bieten. Cosmos ist ein dezentrales Netzwerk unabhängiger skalierbarer Blockchains.

Eine europäische Alternative zu US-Konzernen

Unigrid hat die Grundlage geschaffen für eine europäische Alternative zu den US-Großanbietern, die eine marktbeherrschende Stellung innehaben. „Unsere Lösung ist fehlertolerant, effizient und kostengünstig“, erläutert Adam Waldenberg, CTO bei der schwedischen Unigrid-Stiftung: „Langfristig sehen wir uns als Alternative zu Anbietern wie Amazon AWS oder Google Cloud. Viele Technologieverantwortliche erwarten nämlich, dass Blockchain die Cloud-Branche grundlegend verändern wird, indem sie die Beständigkeit von Informationen garantiert.“

Cloud auf Blockchain-Basis von Unigrid
Quelle: Unigrid

Die Markteinführung plant Unigrid laut CEO Evan Green im Laufe dieses Jahres. „In der ersten Phase wird das reine Storage-Geschäft im Vordergrund stehen. In Europa stehen enorme Speicher- und Rechenkapazitäten zur Verfügung. Diese könnten in naher Zukunft anspruchsvolle Anwendungsfälle wie Virtual Reality, Augmented Reality, 8k HDR-Streaming, Verschlüsselung oder das Training von Modellen für Künstliche Intelligenz ermöglichen.“

Erlösmodell auch für kleinere und mittelständische Firmen

Gegenwärtig umfasst Unigrid-Ecosystem mehr als 600 Blockchain Knoten, und diese Zahl soll zeitnah auf rund 10.000 wachsen. CEO Green hält dieses Ziel für erreichbar, da sich die teilnehmenden Firmen ohne nennenswerten Aufwand eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen können. Wer Speicherkapazität zur Verfügung stellt, kann eine Vergütung in Euro oder US-Dollar erhalten. Der verantwortliche Strategieberater und Valuex-CEO Paul Kruegel hält das für eine interessante Erlösquelle auch für kleinere oder mittelständische Unternehmen.

Der weltweite Cloudmarkt hat aktuell ein jährliches Umsatzvolumen von mehr als rund 600 Milliarden US-Dollar. Schätzungen zufolge könnte bereits 2028 die Marke von einer Billion US-Dollar Jahresumsatz übertroffen werden.

Energie und Ressourcen effizient und nachhaltig nutzen

In dem dezentralen Clouddienst sieht Kruegel einen Beitrag dazu, die gesellschaftliche Wahrnehmung der Blockchain-Technologie zu verändern: „Diese Blockchain-Anwendung löst eine der größten Herausforderungen in Bezug auf Größe, Wachstum und Energiekosten für die anspruchsvollsten Märkte von heute“, so Kruegel.

Das gilt auch mit Blick auf die effiziente Nutzung von Ressourcen. Je nach Standort eines neuen Rechenzentrums kann auch die Kühlung, Stromversorgung und Konnektivität eine Herausforderung sein. „Was könnte ressourcenschonender sein, als bereits vorhandene Rechnerkapazitäten besser auszulasten?“, argumentiert Unigrid CEO Evan Green. Die Nachhaltigkeit müsse allerdings im Einzelfall geprüft werden. Jürgen Frisch


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