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Fertiger fordern Hilfen für intelligente IT-Systeme

Mehr als neun von zehn Befragten wollen, dass der Staat in Unternehmen investiert, die intelligente IT-Systeme nutzen. Das zeigt eine aktuelle Studie. Darüber hinaus erwarten die Unternehmen den Ausbau von entsprechenden Studiengängen.

intelligente IT-Systeme
Quelle: ©AndreyPopov | istockphoto.com

Mehrere Milliarden Euro wollen internationale Konzerne wie Google und Microsoft in den nächsten Jahren in ihre deutschen Standorte investieren. Weil der Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz den Bedarf an Cloud-Infrastruktur hochtreibt, fließt das Geld vor allem in den Ausbau von Cloud-Hubs. Um sicherzustellen, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland vom Hype um Künstliche Intelligenz profitiert, befürwortet eine große Mehrheit der deutschen Unternehmen eine umfangreiche staatliche Unterstützung.

Der Staat soll nach Meinung der Wirtschaft in Unternehmen investieren, die intelligente IT-Systeme in ihre Projekte einbeziehen und zudem die entsprechenden Studiengänge ausbauen. Das zeigt eine Studie der Managementberatung Horváth, für die Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 200 Millionen Euro und mindestens 200 Mitarbeitenden befragt wurden. Die Studie lief branchenübergreifend, wobei die Mehrheit der Befragten aus dem produzierenden Gewerbe kommt.

Ausbau von Studiengängen als drängendste Forderung

95 Prozent der befragten Manager fordern staatliche Unterstützung beim Ausbau von Studiengängen und ähnlichen Weiterbildungsformen rund um Künstliche Intelligenz. Sowohl Befragte aus Vorstand beziehungsweise der Geschäftsführung als auch auf Bereichs- und Fachebene erheben diese Forderung, letztere sogar zu 100 Prozent.

Neun von zehn Befragten fordern darüber hinaus, mindestens einen Minister beziehungsweise eine Ministerin mit dezidierten Kompetenzen zu intelligenten IT-Systemen in die Regierung zu berufen. Eng damit zusammen hängt die zweitwichtigste Forderung: die Gründung einer politischen Ethikkommission. 94 Prozent befürworten ein Gremium, das sich mit ethischen Grundsatzfragen und negativen sozialen Auswirkungen beim Einsatz Künstlicher Intelligenz befasst.

„Wollen wir generative Künstliche Intelligenz hierzulande nicht nur anwenden, sondern weiterentwickeln und neue Standards setzen, brauchen wir viele tausend Fachkräfte, die diese Technologie tief durchdringen und sich mit maschinellem Lernen und Datenmodellen gut auskennen“, berichtet Helmut Ahr, CEO von Horváth.


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Auch staatliche Investitionen stehen auf der Wunschliste

Eine klare Mehrheit der Befragten spricht sich dafür aus, dass sich der Staat selbst an Unternehmen beteiligt, die Innovationen rund um intelligente IT-Systeme entwickeln (93 Prozent). Auf Vorstands- beziehungsweise Geschäftsführungsebene geben 55 Prozent an, diese Forderung „voll und ganz“ zu vertreten, weitere 41 Prozent unterstützen sie.

„Technologieunternehmen, die sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen, sind für den Staat strategisch enorm relevant“, erläutert Horváth-CEO Ahr. „Es geht hier um Wertschöpfung, den Schutz kritischer Infrastruktur sowie internationale Wettbewerbsfähigkeit.“

Ebenfalls fast neun von zehn Befragten halten eine Lockerung von Regularien für notwendig, um Innovationen rund um Künstliche Intelligenz nicht unnötig auszubremsen. Insbesondere strenge Datenschutzvorgaben betrachten die Befragten als Herausforderung beim Entwickeln marktreifer Lösungen.

Übergreifende Allianzen nicht nur für Missbrauchskontrolle

Auf die Bildung von Allianzen mit anderen Ländern und Gemeinschaften setzen 87 Prozent der befragten Führungskräfte. Bislang fokussieren sich länderübergreifende Initiativen auf den Schutz vor Missbrauch beim Einsatz Künstlicher Intelligenz. Neben dem AI-Act auf EU-Ebene, der demnächst in Kraft treten soll, wurde bereits ein Abkommen von 18 Ländern unterzeichnet, unter anderem Deutschland und den USA, das allerdings unverbindlich ist. „Länderübergreifende Initiativen sollten auch für die Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz geschaffen werden, und nicht nur zur Eindämmung illegaler Nutzung“, erläutert Ahr. „Auch Cloud-Infrastrukturen könnten auf EU-Ebene gebündelt werden.“

Um den aktuellen Mangel an Spezialisten mit Kenntnissen in Künstlicher Intelligenz zu überbrücken befürworten 85 Prozent der Befragten eine staatliche Initiative zur Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland. „Derartige IT-Fachkräfte werden sich hierzulande jedoch nur niederlassen, wenn in den Technologiestandort Deutschland insgesamt investiert wird“, warnt der Horváth-CEO. Jürgen Frisch