Application Performance Monitoring macht langsamen Applikationen Beine. Mit der Installation dieser Lösungen allein ist es allerdings nicht getan: Progress, Anbieter von Infrastruktursoftware, nennt fünf Best Practices für das effektive Überwachen von Anwendungen.
Die Toleranz der Endanwender sinkt, je größer die Softwareauswahl ist. Performt eine Anwendung nicht, stürzt sie ab oder läuft langsam, kann das für den Anbieter zu Problemen führen – im Zweifel freut sich die Konkurrenz über neue Kunden. Es ist daher wichtig, die Leistung von Anwendungen möglichst engmaschig zu überwachen. Das Mittel der Wahl dafür ist Performance Management. Sogenannte Application Performance Monitoring-Systeme laufen auf Anwendungsebene und sammeln Daten und Metriken, die sie dann mit vordefinierten Richtwerten abgleichen. Läuft eine Anwendung nicht mehr gemäß den Bestimmungen, alarmieren Performance-Monitoring-Systeme IT- und Netzwerkteams. Gleichzeitig geben sie ihnen Einblicke, die das Ermitteln der Fehlerquelle und das Wiederherstellen voller Leistung ermöglichen.
In der Praxis reicht es nur selten aus, ein Werkzeug für Application Performance Monitoring zu installieren. Der Software-Anbieter Progress benennt daher fünf Best Practices, wie Unternehmen die Performance ihrer Anwendungen nachhaltig sicherstellen.
1. Anwendungen zur Überwachung priorisieren
In den meisten Unternehmen nutzen die Mitarbeitenden eine extrem hohe Anzahl an Anwendungen. Die Leistung aller Applikationen in der gleichen Intensität zu überwachen, ist allein aus Personalgründen nicht möglich. Die IT-Abteilung sollte daher in Absprache mit der Geschäftsführung eine Priorisierung durchführen. Nicht jede Anwendung ist gleichermaßen auf eine schnelle Reaktionszeit und eine hohe Performance angewiesen. Buchhaltungssysteme erscheinen kritisch – sie sind immerhin für die finanziellen Transaktionen im Unternehmen essenziell. Entscheidend für das Geschäft ist allerdings die Performance von Applikationen, die kundenseitig zum Einsatz kommen.
2. Performance Management Lösungen eng integrieren
Um die maximale Effektivität auszuspielen, sollten Unternehmen Monitoring-Systeme als integralen Bestandteil ihres Überwachungs-Ökosystems behandeln. Dazu gehört, sie eng mit Lösungen für die Überwachung der IT- und Netzwerkinfrastruktur zu koppeln. Auch das Implementieren der dazugehörigen Dashboards ist sinnvoll. So ist die Korrelation der Daten und Metriken aus unterschiedlichen Teilen der IT-Landschaft möglich.
3. Automatisierung vorantreiben
In Zeiten des Fachkräftemangels ist das Automatisieren ein wichtiger Bestandteil vieler IT-Strategien. Es ist notwendig, um bestehende Teams zu entlasten, sodass sie sich wertschöpfenden Aufgaben widmen können. Unternehmen sollten daher auf Monitoring-Systeme setzen, die ohne manuelles Zutun Daten erfassen und Reports erstellen. Einige Lösungen bieten Funktionen, die Probleme ohne menschliches Zutun beheben: Friert ein Server ein, startet das Tool ihn umgehend neu. Auch für Anwendungen können Administratoren oder Entwickler Skripte schreiben, die automatisch vorbestimmte Reaktionen auf Performance-Einbußen oder hohen Traffic auslösen.
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4. Alerts minimieren
Der Arbeitsalltag von IT-Expert:innen ist oft geprägt vom Dauerbeschuss mit Warnmeldungen. Es empfiehlt sich daher, Performance Management-Lösungen so zu konfigurieren, dass sie Warnungen ausschließlich an die zuständigen Personen weiterleiten. So bewahren Unternehmen ihre IT-Abteilung vor einer Flut von Warnmeldungen, die ein zielgerichtetes Gegensteuern erschwert. Der passende Kanal für die Benachrichtigung – E-Mail, Collaboration-Tool oder auch SMS – ist in Management-Systemen frei wählbar.
5. Maßgeschneiderte Reports erstellen
Performance-Probleme können verschiedene Ursachen haben, und nicht jeder IT-Mitarbeitende braucht die gleichen Messwerte, um ihnen auf den Grund zu gehen. Viele Monitoring-Lösungen bieten die Möglichkeit, auf die Rolle des Empfängers zugeschnittene Reports anzufertigen. Diese Vorgehensweise steigert die Effizienz der Fehlersuche.
„Wer seine Anwendungslandschaft nur oberflächlich überwacht, bekommt vielleicht gerade noch mit, dass etwas nicht stimmt, aber er findet die eigentliche Ursache für Performance-Probleme nur schwer“, erklärt Thomas Schuller, Regional Director DACH bei Progress. „Endanwender haben heutzutage eine sehr niedrige Toleranz gegenüber schlecht laufenden Applikationen. Daher ist es wichtig, sämtliche Fehlerquellen nachvollziehen zu können. Application Performance Monitoring ist die richtige Methode dafür.“ Jürgen Frisch