Fachabteilung und IT nähern sich an, Silos verschwinden, die IT-Performance wird transparent, Provider und Cyberhygiene schaffen Sicherheit, der 5G-Mobilfunk startet und Smart Cities sind digitales Vorbild – das prognostizieren die Analysten von SolarWinds, die sich selbst Head Geeks nennen.
1. Fachabteilungen und IT-Spezialisten verstehen einander
Führungskräfte arbeiten künftig in einer service-dominierten Welt. Entscheidungen werden nicht mehr für Jahre oder Quartale getroffen, sondern auf Basis einer schnellen Anpassungsfähigkeit, durch die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben.
Infolgedessen verändern sich die Führungsriegen. In immer weniger Vorstandsetagen haben ältere Führungskräfte das Sagen. Zur Führungskompetenz gehören nämlich auch das Know-how und die Fertigkeiten, die für den Erfolg in technologiegestützten Branchen unerlässlich sind. Während sich Führungskräfte weiterentwickeln, nähern sich die Führungsebenen und die IT-Abteilungen einander an, um in einem Grundkonsens die Organisation zu modernisieren und zu transformieren.
In der Vergangenheit haben Technikexperten und Führungskräfte oft aneinander vorbeigeredet. Der Mangel an Verständnis hat die Komplexität gesteigert, bei modernisierungswilligen Unternehmen zu kostspieligen Missverständnissen geführt. Führungsetagen, die sich weiterentwickeln, begreifen diese Herausforderung als Chance, die Sprachbarriere zur IT abzubauen.
Solche Führungskräfte suchen nach einem Mentoring durch IT-Technikexperten, um Technologien optimal für ihr Geschäft einsetzen zu können. Der neue Dialog mit der IT-Abteilung bringt es mit sich, dass sich die Führungsebene nicht mehr im technischen Jargon verliert. Stattdessen entsteht eine effektive Zusammenarbeit in Richtung eines gemeinsamen Ziels, nämlich der Verbesserung der Unternehmensleistung.
Leon Adato, Head Geek bei SolarWinds
2. Silos in Organisation und IT verschwinden
Multi-Cloud und Multi-Premises werden 2020 Realität. Die abteilungsübergreifende Nutzung von IT in Unternehmen macht es nötig, Silos aufzulösen. Technikexperten aus unterschiedlichen Teams arbeiten zusammen, um Produktivität und Leistung zu unterstützen.
Schwierigkeiten bereitet allerdings die Verwaltung extrem verteilter umgebungsübergreifender Anwendungen und Infrastrukturen. IT-Experten streben integrierte Lösungen an, mit denen sie Umgebungen innerhalb ihrer Firewall sowie als Hybrid- und Public-Cloud-Umgebungen verwalten. Um moderne Multi-Cloud- und Multi-Premises-Architekturen zu unterstützen, sind zentrale Einblicke nötig, die Abhängigkeiten und Beziehungen zwischen Anwendungen und der Infrastruktur aufzeigen. Dann verstehen IT-Spezialisten nicht nur die Leistungsmessdaten über das gesamte Unternehmen hinweg, sondern sie sprechen auch eine gemeinsame IT-Sprache und führen ehemals isolierte Funktionen zusammen.
Sacha Dawes, Director, Product Marketing bei SolarWinds
3. Application Performance Management setzt sich durch
Werkzeuge für das Application Performance Management gibt es seit den 1990er Jahren, aber sie zählen noch immer zu den meistunterschätzten Applikationen. 2020 wird sich dies ändern. Unternehmen setzen die Hybrid Cloud ein und nutzen dabei dynamische Technologien zur Erstellung neuer Anwendungsfunktionen. Diese Änderungen bei der Anwendungsbereitstellung bieten mehr Flexibilität, Agilität und Skalierbarkeit. Sie erschweren oder verhindern jedoch traditionelle Überwachungstechniken, während das Unternehmen gleichzeitig mehr Leistung erwartet.
In Sachen Application Performance Management stehen wir vor einem Scheideweg. 2020 haben wir die seltene Chance, die Kontrolle über die Überwachung der Anwendungsbereitstellung zurückzugewinnen. IT-Experten werden sich nicht allein auf die Infrastrukturleistung konzentrieren, sondern mit erweiterten Erfolgskennzahlen auch die Erfahrungen der Endbenutzer mit einbeziehen. Dieser Prozess beginnt mit einem einfachen Perspektivenwechsel: Es geht darum, wie ein Endanwender zu denken, um die Systeme wie ein weiser Administrator zu überwachen. Application Performance Management rückt wieder in den Vordergrund, und dies bietet Unternehmen Innovationsfreiheit. Das Management bekommt zudem die Möglichkeit, fruchtbare Gespräche mit dem CIO zu führen über neue Wege, Kunden glücklich zu machen.
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Kundenorientierung und Endbenutzererlebnisse haben für Unternehmen weiterhin Priorität. Künftig nutzen sie Werkzeuge für Application Performance Management, um sich innovativ weiterzuentwickeln. Das dürfte zu einer besseren Umsetzung und der entsprechenden Qualifikation führen.
Patrick Hubbard, Head Geek bei SolarWinds
4. Managed Security Services Provider verantworten die Sicherheit
Der nächste Schritt bei der Einführung verwalteter Dienste sind Managed Security Services Provider, also Anbieter für verwaltete Sicherheitsdienste. Diese eignen sich besonders für Unternehmen mit knappem Budget, wenigen Mitarbeitern oder geringen Ressourcen zur Aufrechterhaltung einer effektiven Cybersicherheit. Der Einsatz dieser Dienstleister beendet die gegenseitigen internen Schuldzuweisungen und verschiebt die Verantwortung für Datensicherheit.
2019 kam es in der Cybersicherheit zu vielen Krisen: Von Datenschutzverletzungen bei Capital One, über Ransomware-Angriffe auf Krankenhäuser und Regierungsstellen bis hin zu Angriffen auf die Lieferkette bei Asus – es hat sich gezeigt, dass jede Organisation anfällig für Angriffe sein kann. Unternehmen müssen hier Verantwortung übernehmen. Geht etwas schief können sie es sich nicht leisten, die Schuld für ihre Sicherheitsfehler anderen zuzuschieben.
Für das Outsourcing der Verantwortung für die Cybersicherheit an einen Managed Security Services Provider gibt es viele Gründe: der Fokus auf Sicherheit, der Zugriff auf ausgebildetes Personal rund um die Uhr, der Zugang zu leistungsfähigen Tools, sowie die Fähigkeit, die Compliance-Vorschriften mit spezialisierten Dienste einzuhalten. Viele Unternehmen dürften sich daher 2020 für Managed Security Services Provider entscheiden.
Sascha Giese, Head Geek bei SolarWinds
5. Cyberhygiene vermeidet Sicherheitspannen
Egal, ob Spear-Phishing, Malware oder Ransomware: Kriminelle finden neue Wege, Unternehmen anzugreifen. 2020 werden Unternehmen erkennen, dass es für die Abwehr dieser Gefahren notwendig ist, Best Practices für gute Cyberhygiene sowie Schulungen für alle Mitarbeiter bis hin zu den zu Führungskräften einzuführen. Zu den Best Practices gehören beispielsweise das Nutzen von Passwort-Managern sowie Tools zur Vermeidung von Kontoübernahmen und das Befolgen der 3-2-1-Backup-Regel (drei Kopien eines Datensatzes in zwei unterschiedlichen Formaten und eine Kopie muss offsite gespeichert werden) sowie Endbenutzerschulungen, um Ransomware und Phishing-Angriffe zu vermeiden.
Im kommenden Jahr dürfte sich unsere Einstellung zur Cybersicherheit ändern: weg von einem eher auf Hardwaresicherheit ausgelegten Ansatz und hin zu einem umfassenden Fokus auf die digitale Sicherheit. So lässt sich auch das riesige Online-Volumen an persönlichen Daten schützen. Schon jetzt stehen bei diesem Thema sicherheitsbasierte Kompetenzen im Mittelpunkt. Der SolarWinds-Report IT Trends Report 2019: Skills for Tech Pros of Tomorrow (Das Know-how der Technikexperten von morgen) zeigt, dass 54 Prozent der Teilnehmer in den nächsten drei bis fünf Jahren ihre Fähigkeiten in puncto Sicherheitsmanagement ausweiten wollen.
Thomas LaRock, Head Geek bei SolarWinds
6. Der 5G-Mobilfunk startet holprig
Den Mobilfunkstandard 5G werden im kommenden Jahr Chiphersteller und Internet Service Provider gleichermaßen vorantreiben. Die verbesserte Anwendungsleistung ermöglicht neue Anwendungsfälle im Internet der Dinge. Während Telekommunikationsfirmen wie Verizon in 5G-Ausstattung investieren, dürften Internet-Provider wie Time Warner ihr Portfolio radikal umstellen.
5G ist im Kommen. Auch wenn es den Anschein haben mag, die nächste Generation drahtloser Technologie brächte nichts außer Geschwindigkeit, Reaktionsschnelligkeit und die notwendige Reichweite, um die volle Funktionsfähigkeit aufkommender Technologietrends freizusetzen, dürfte sie auch Problembereiche mit sich bringen, für die es aktuell keine Lösung gibt.
2019 brachten Smartphone-Hersteller die ersten 5G-Handsets auf den Markt. Benutzer konnten damit jedoch nur an der Oberfläche von 5G kratzen, denn Telekommunikationsunternehmen und Netzwerkfirmen bauen noch immer an der dafür nötigen Infrastruktur. Verbraucher, die Anwendungen auf einem 5G light-Netzwerk ausführen, erleben Konnektivitätswechsel zwischen unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Das führt zu unberechenbarer Leistung für solche Apps, die eine hohe Leistung benötigen. Während die Entwickler ihre Anwendungen auch für langsamere Geschwindigkeiten optimieren, steigt in den fragmentierten Netzwerken der Bedarf für Anwendungen zur Leistungsüberwachung. Die Messung der Netzwerkleistung ist nötig, damit 5G-Infrastrukturen die Latenzerwartungen erfüllen.
Patrick Hubbard, Head Geek bei SolarWinds
7. Bei der Digitalisierung lernen Unternehmen von Smart Cities
Beim digitalen Wandel gibt es Parallelen zwischen innovativen Unternehmen und Smart Cities. Beide Unternehmen nutzen Technologien als Motor des Wandels. Angesichts der steigenden Nachfrage nach digitalen Erlebnissen können Unternehmen von einer Smart City einiges lernen.
Smart Cities setzen Technologien und Dienste ein, um das Lebensumfeld der Bürger zu verbessern. Dasselbe gilt für Unternehmen, welche die Lieferkette ihrer Kunden entwirren oder dafür sorgen, dass eine technische Anlage effizient läuft. Städte stehen vor den Herausforderungen der Komplexität, alternder IT-Anwendungen und überfälliger Infrastruktur-Upgrades. Mit all dem haben auch etablierte Unternehmen zu tun. Manch eine Smart City wandelt sich schneller als ein Unternehmen, führt Mobilitätslösungen ein, und entwickelt privat-öffentliche Partnerschaften, um Innovationen voranzubringen. Smart Cities lernen hinzu und machen Fortschritte in Bereichen, die auch Unternehmen angehen möchten. Die Daten und Best Practices, die durch diese Experimente entstehen, helfen Unternehmen dabei, ihren Kurs in die Digitalisierung zu finden.
Patrick Hubbard, Head Geek bei Solar Winds