Die Corona-Krise fordert neue Herangehensweisen und Lösungen. Wissensmanagement entwickelt sich zur treibenden Produktionskraft im Unternehmen, argumentiert Franz Kögl, Vorstand von IntraFind, dem Spezialisten für Enterprise Search und Content Analytics.

AnalysewerkzeugDie Zeiten haben sich geändert: Die lässig hingeworfene Maxime „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“ ist längst einem „Was ich nicht weiß, macht mich nicht reich“ gewichen. In einer von Technologie und Information dominierten Gesellschaft ist Wissen zum alles entscheidenden Wettbewerbsfaktor avanciert. Das Wettrennen um die Spitzenpositionen in den Märkten gewinnt nur derjenige, der aus der Flut an Informationen für ihn relevante Erkenntnisse ziehen kann. Informationen alleine bringen allerdings nicht viel. Erst durch ihre Einordnung in einen Kontext entsteht daraus Wissen. Die systematische Identifikation, Aufbereitung, Implementierung und Anwendung wird wiederum unter dem Begriff Knowledge Management zusammengefasst.

Irgendeine Art von Wissensmanagement betreibt jede Organisation. Die Frage dabei: Wie effektiv und effizient tut sie das? Das zwanglose Gespräch zwischen Kollegen in der Kaffeeküche als narrativer Wissenstransfer ist nur ein winziger Baustein. Auch ein personifizierter Wissenstransfer bei Workshops oder im Rahmen von virtuellen Projekträumen hilft nicht weiter, wenn es darum geht, den Berg an Informationen, auf dem Unternehmen sitzen, gewinnbringend zu nutzen. Um einen schnellen Zugriff auf vorhandenes Wissen zu haben, braucht es einen systematischen Transfer über die verschiedensten Informations- und Kommunikationssysteme hinweg. Nun kann sich jeder Mitarbeiter durch Anwendungen klicken – Logik und Denkweise unterscheiden sich aber so sehr, dass ohne eine ausgereifte und verbindende beziehungsweise integrierende Suchtechnologie und unterstützende Systeme sehr schnell viel Wissen verloren geht.


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Eine moderne Variante von Wissensmanagement ermöglichen Enterprise Search-Lösungen – aber nur dann, wenn sie die nötigen Technologien mitbringen. Die Applikationen müssen in der Lage sein, viele verschiedene Quellen aus strukturierten und unstrukturierten Daten anzubinden, und zwar unabhängig davon, ob sie sich auf den eigenen Servern, in der Cloud oder im Deep Web befinden. Darüber hinaus muss die Such- und Analysesoftware nicht nur an einem Standort, sondern auch über viele global verteilte Datacenter und mit dem Datenbestand mitwachsen, um wirkliche Massendatenverarbeitung zu ermöglichen. Unterstützt die Software verteilte Systeme, lässt sich ihre Leistungsfähigkeit bei Bedarf durch das Hinzufügen weiterer Rechner unkompliziert erhöhen. Neben einer zukunftsfähigen Systemarchitektur benötigt eine Enterprise Search Lösung auch einen kompletten Technologiestack für Content Enrichment, Analytics und Künstliche Intelligenz. Unterstützt die Lösung Machine Learning- und Deep Learning-Verfahren, kann sie Inhalte thematisch erfassen, Daten automatisch sortieren, Beziehungen zwischen den Daten erkennen und Trends ausmachen. Trotz dieser komplexen Anwendungen, die im Hintergrund laufen, muss die Lösung für den Nutzer übersichtlich, einfach zu bedienen und am besten personalisiert konfigurierbar sein. Nur so ist sichergestellt, dass alle Mitarbeiter das Tool intuitiv und auch gerne nutzen.

Sind all diese Punkte erfüllt, liegen die Vorteile einer Enterprise Search-Lösung auf der Hand: Da die Informationen einfach und zentral zugänglich sind, sind Unternehmen nicht gezwungen, das Rad jedes Mal neu zu erfinden. Dadurch steigt die Produktivität. Wissensmanagement mit intelligenter Suche – das Stichwort ist Cognitive Search – macht Unternehmen wettbewerbsfähiger, da sie interne Wissensschätze nutzen, mit externen Informationen wie Markttrends anreichern können und sich dadurch einen Vorteil verschaffen. Die Kundenzufriedenheit steigt, wenn Anfragen schneller und fundierter beantwortet werden. Glückliche Kunden wiederum wechseln seltener zur Konkurrenz.

Ohne ein modernes Wissensmanagement geht es heute nicht mehr. Wissen ist längst der Rohstoff moderner Gesellschaften und die treibende Produktionskraft. Franz Kögl/jf


Der Autor

Franz Kögl ist Vorstand von IntraFind, einem Spezialisten für Enterprise Search und Content Analytics.