Die digitale Transformation fordert Unternehmen heraus. Alexander Neff, Vice President Sales des Infrastrukturanbieters Micro Focus für Deutschland, Österreich und die Schweiz, gibt vier Tipps, wie der Umbau der Organisation und der IT-Systeme erfolgreich gelingt.

digitale Transformation

Evolution ist für einen Organismus notwendig, damit er wachsen kann und anpassungsfähig bleibt. Auch Unternehmen müssen auf ihr Umfeld reagieren und neuen Anforderungen gerecht werden. Der Fortschritt des digitalen Ökosystems lässt sich nicht aufhalten. Nur mit der Digitalisierung des eigenen Betriebs passen sich Unternehmen an veränderte Kundenbedürfnisse an und behalten ihre Rentabilität.

1. Schnell und flexibel muss es sein

Technologische Qualität und ihre Kosten müssen im Gleichgewicht bleiben, ohne übermäßige Risiken zu verursachen. Jeder Tag ohne Fortschritt lässt Unternehmen hinter ihre Konkurrenten zurückfallen. Fehlendes Wachstum ist ein Hindernis für den wirtschaftlichen Erfolg. Darüber hinaus agieren Unternehmen heute in einer immer komplexeren IT-Welt. Sie müssen individuelle und anpassungsfähige Software finden, die sie flexibel unterstützt. Neben dem Inhouse-Betrieb und der reinen Cloud-Variante gibt es hybride Systeme, die das Beste aus beiden Betriebsvarianten kombinieren.

2. Insights are key

Informationen sind der Schlüssel, um eine Entwicklung in einen neuen Status Quo zu verwandeln. Neue Möglichkeiten zur Datenerfassung wie etwa das Internet der Dinge liefern ein tieferes Verständnis der Unternehmensstruktur. Der Einsatz von Predictive Analytics bringt unerfüllte Kundenbedürfnisse, unterfinanzierte Geschäftsbereiche oder neue Geschäftsmodelle ans Licht und hilft dabei, die Umsätze hochzutreiben.

3. Sicherheit ist unverzichtbar

Viele Unternehmen befinden sich aktuell in einer Übergangsphase von etablierten Standards zu neuen Prozessen. In Stresstests prüfen sie neue Organisationsmodelle und IT-Infrastrukturen. Der Schutz und die Sicherung von Daten sind dabei unverzichtbar. Die Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) liefert den rechtlichen Rahmen dafür. Zum einen drohen hohe Strafen, zum anderen ist die Veröffentlichung sensibler Daten mehr als nur ein Reputationsschaden. Auf das betroffene Unternehmen können zudem Klagen von Aktionären und Geschädigten zukommen.

4. Nicht immer muss alles neu sein

Neue IT-Systeme sind nicht der einzige Weg in die Digitalisierung. Viele Unternehmen können aus Zeit- und Kostengründen in ihrer IT-Struktur nicht neu starten. Dann würden möglicherweise bewährte Geschäftsprozesse nicht mehr funktionieren, und das wiederum wäre ein Risiko für das Fortbestehen des Unternehmens. Als erster Schritt in einer Modernisierung empfiehlt es sich daher, die bestehende Software und Infrastruktur im Rahmen von DevOps zu modernisieren. Dieser Ansatz der Prozessverbesserung kombiniert Entwicklung (Development) und Betrieb (Operations). Nur, wenn das keine tragfähige Option darstellt, sollte ein Unternehmen eine von Grund auf neue Lösung einführen. Dabei ist zu bedenken, dass eine Ansammlung verschiedenster Produktlösungen nicht der Heilige Gral der digitalen Transformation ist. Aneinandergekoppelte Punktlösungen erfordern sehr viele technische Übergaben und leisten oft dennoch keine systemübergreifenden Analysen. Eine bessere Variante sind integrierte Technologien, die von einem gemeinsamen analytischen Ökosystem getragen werden.

Kosten und Nutzen bei der digitalen Transformation müssen sich die Waage halten. Unternehmen sollten ihre Bestandstechnologien modernisieren statt aus reinem Aktionismus eine komplett neue IT-Infrastruktur aufzubauen. Wann immer möglich empfehlen sich maßgeschneiderte Lösungen. Die digitale Transformation gelingt nur dann, wenn Unternehmen sich als Organismus verstehen, der sich flexibel an den Markt anpasst.


Über den Autor

Alexander-Neff-Micro-FocusAlexander Neff ist seit August 2018 als Vice President Sales für Micro Focus tätig und leitet von München aus die Geschäfte für Deutschland, Österreich und die Schweiz.