Start Software und Technologie Veraltete IT-Systeme werden bald zur Kostenfalle

Veraltete IT-Systeme werden bald zur Kostenfalle

Sinkende IT-Budgets zwingen IT-Leiter vielerorts dazu, die eigentlich nötigen Modernisierungen von Systemen zu verschieben. Dieses Verhalten ist gefährlich. Was auf dem Papier wie eine Einsparung aussieht, schlägt allzu schnell ins Gegenteil um.

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Quelle: wildpixel | iStock

Modernisierung der IT-Infrastruktur: Es gibt Zeiten, in denen sind CIOs wirklich nicht zu beneiden. Zum Beispiel dann, wenn sie der Unternehmensführung wieder einmal erklären müssen, warum erneut höhere Investitionen in die IT nötig sind. Ein großes Paradoxon dabei: Kosten steigen auf dem Papier auch dann, wenn eigentlich aus Kostengründen modernisiert wird. Der Umstieg vom eigenen Server im Keller in die Cloud verursacht ebenso Mehrkosten wie ein Update einer Mietsoftware oder eine verbesserte IT-Sicherheit. Um die Finanzprofis aus der Chefetage davon zu überzeugen, dass Investitionen in die Modernisierung der eigenen IT-Systeme nicht nur Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit sind, sondern auch einen tatsächlichen Mehrwert bieten, lohnt sich ein genauerer Blick auf die technologische Entwicklung der vergangenen Jahre.

Modernisierung der IT-Infrastruktur: Mehrwert trotz steigender Kosten

Der bereits erwähnte eigene Server ist lange Zeit das Maß aller Dinge gewesen – zuverlässig, im Vergleich kostengünstig und mit überschaubarer Komplexität. Das gilt längst nicht immer. Der Gang in die Cloud erscheint für viele Unternehmen attraktiv, weil sie hier vergleichsweise viel für ihr Geld bekommen. Neben einem, je nach Anbieter, hohen Schutzniveau, einfacher Backups und bequemen Skalierbarkeit aber auch die Gewissheit, auf eine zukunftsfähige Technologie zu setzen. Vor allem für Unternehmen mit limitierten Ressourcen und geringem internen Know-how stellt die Cloud beispielsweise das Tor zur schnellen und effizienten Nutzung von intelligenten IT-Lösungen dar. Damit steigen die Kosten zwar zunächst, langfristig kann bei richtiger Umsetzung der Mehrwert aber dennoch überzeugen. Für Außenstehende ist die Leistung und der Wert der IT gerade mit Blick auf die Bilanzen in den meisten Fällen nur schwer messbar. Übrig bleiben oftmals Beschwerden über steigende Budgets. Es ist damit das Los der CIOs, hier Klarheit über drohende Konsequenzen zu schaffen, wenn Investitionen in die Modernisierung ausbleiben.


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Artikel
ERP aus der Public Cloud – Fortschritt mit Nebenwirkungen?
ERP und Cloud-Lösungen
Autor: Dr. Karsten Sontow, Trovarit AG
Erschienen: 2025-04-08
Schlagworte: Cloud, Cloud Computing, On-Premise
ERP-Systeme sind das digitale Rückgrat vieler Unternehmen – und zugleich ein Brennpunkt des digitalen Wandels. Denn während On-Premise-ERP über Jahrzehnte hinweg als Standard galt, setzen Software-Anbieter und IT-Strategen zunehmend auf Cloud-Modelle. Die Public Cloud gilt dabei als der ursprünglichste und konsequenteste Cloud-Ansatz und wird von führenden ERP-Herstellern aktiv propagiert.
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Warum veraltete Systeme teurer sind als IT-Investitionen

Wer seine Systeme aus Kostengründen vernachlässigt, notwendige Modernisierungen verschleppt oder Legacy-Software verstauben lässt, der tappt erst recht in die Kostenfalle. Die Folgen sind aufwändige Wartungsarbeiten, ineffizienter, sperriger Code, klaffende Sicherheitslücken und kaum Möglichkeiten, neue Funktionen für die Fachabteilungen umzusetzen. Auch für den sparwilligsten CEO wird angesichts dieser Konsequenzen deutlich, dass ohne beständige Investitionen das digitale Abstellgleis droht. Die IT-Kosten werden dabei steigen – auch weil Aspekte wie die notwendige Testautomatisierung, Pipelines für Continuous Delivery oder eine wehrhafte IT-Security mit hohen Beträgen zu Buche schlagen. Die Unternehmen erhalten im Gegenzug allerdings einen großen technologischen Mehrwert. Zudem legen sie das Fundament für zukünftige Entwicklungen – allen voran eine umfassende Prozessautomatisierung, die nicht nur dem Fachkräftemangel entgegenwirkt, sondern auch die Effizienz und Produktivität auf ein neues Level katapultieren kann. Unternehmen, die das verpassen, laufen Gefahr, aufgrund ehrgeiziger Sparmaßnahmen langfristig den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren.

Investitionen in die Zukunft sind Pflicht – nicht Kür

Eine zentrale Aufgabe der CIOs muss daher auch darin bestehen, transformative Projekte voranzutreiben und gegen finanzielle Bedenken zu verteidigen. Auch wenn im Vergleich zu früher die Kosten zunächst steigen, wird der langfristige Erfolg soliden Modernisierungsstrategien recht geben. Schließlich wachsen die Erwartungen an die IT. Eine Modernisierung der IT-Infrastruktur gibt es nicht kostenlos, sie ist zwangsläufig mit Investitionen verbunden. Sie sind aber auch keine schwarzen Löcher, die einfach nur Geld verschlingen. Cloud, Künstliche Intelligenz und Automatisierung bringen Unternehmen Mehrwert, sofern nicht Bedenken den Fortschritt blockieren. jf


Die Autorin

©Avision

Nadine Riederer ist Geschäftsführerin des auf Software Revival spezialisierten Dienstleisters Avision.