Start Ratgeber Talent-Management-Software bindet Mitarbeiter

Talent-Management-Software bindet Mitarbeiter

Der Fachkräftemangel weckt Begehrlichkeiten der Wettbewerber. Um leistungsstarke Mitarbeiter im eigenen Unternehmen zu halten, helfen Software-Lösungen diese effektiv zu fördern und ihnen bessere – interne – Karriereperspektiven zu bieten. Fünf Punkte sollten IT- und Personalverantwortliche bei der Lösungs-Auswahl beachten.

UM DEN GRASSIERENDEN Fachkräftemangel und die seit Jahren steigende Mitarbeiterfluktuation in den Griff zu bekommen, setzen Unternehmen zunehmend auf die Entwicklung tragfähiger Strategien zur Rekrutierung, Förderung und möglichst langfristigen Bindung neuer Talente. Auch systemseitig gibt es mittlerweile eine Vielzahl sogenannter Talent Management-Lösungen für unterschiedliche Unternehmensgrößen und Leistungstiefen. Doch welche ist die „richtige“? Andreas Rothkamp, Sales Director DACH bei Skillsoft hat fünf Kriterien zusammengefasst, auf welche Software-Funktionalitäten Entscheider besonderes Augenmerk legen sollten, um Talent Management-Kernprozesse und strategische Zielsetzungen wirksam zu unterstützen.

1. Integriertes Talent Management

Längst ist mit Talentsuche nicht mehr ausschließlich die Rekrutierung neuer Kandidaten am Arbeitsmarkt gemeint. Vielmehr wollen HR-Manager das – mitunter verborgene – Potenzial derjenigen Mitarbeiter identifizieren, die bereits im Unternehmen sind. Zusätzlich müssen die veränderten Planungsanforderungen und -ziele im Rahmen eines umfassenden Workforce Management ermittelt werden, um Mitarbeiter gezielt auf eine neue Aufgabe vorzubereiten. Daraus lässt sich nicht nur ein genaues Tätigkeits- und Skills-Profil, sondern auch notwendige Weiterbildungsmaßnahmen ableiten. Diese eng miteinander verknüpften Prozesse aus Recruiting, Talent & Workforce Management sowie einem systemgestützten Lernen (eLearning) sind idealerweise in einem einzigen Software-Werkzeug integriert. Unternehmen, die bereits ein HR-System einsetzen, sollten bei einem Zukauf eines spezialisierten Talent Management-Moduls darauf bedacht sein, dass die verknüpften Prozesse durch einen reibungslosen Informationsfluss in beide Richtungen unterstützt werden.

2. Karriereplanung und Job Matching

Wie können Mitarbeiter sich über die Karrieremöglichkeiten Ihres Unternehmens besser informieren und diese nutzen? – Wie behalten HR-Manager die Übersicht in einem Recruiting-Prozess, der auch bereits bestehende Mitarbeiter einbezieht? – Eine moderne Talent Management-Lösung sollte grundsätzlich „Angebot und Nachfrage“ zusammenführen können. Mit anderen Worten: die Technologie muss leistungsstarke Algorithmen bieten, um adäquate Stellenangebote genau denjenigen Mitarbeitern zu unterbreiten, die aufgrund ihrer Qualifikation potenziell dafür geeignet wären. Ein zentrales Dashboard hilft ungemein, die Stellen- und Kompetenzübereinstimmung übersichtlich darzustellen. Dies ermöglicht dem HR-Verantwortlichen ein ideales Job Matching, während für Mitarbeiter ein effektives Anreizsystem geschaffen wird, die persönliche Karriereentwicklung firmenintern voranzutreiben, anstatt das Unternehmen zu verlassen.

3. Performance Management

Die Führung und Entwicklung von Mitarbeitern ist ein zutiefst kollaborativer Prozess: Insbesondere neue Mitarbeiter sind im Hinblick auf ihre Leistung in Relation zu ihren aktuellen oder zukünftigen Aufgaben stark auf das Feedback von Vorgesetzten und Personalmanagern angewiesen. Gleichzeitig müssen Führungsverantwortliche den Leistungsstatus einzelner Mitarbeiter oder einer Mitarbeitergruppe jederzeit überprüfen können. Die Talent Management-Lösung sollte den damit verbundenen, hohen Anforderungen an die interdisziplinäre Kommunikation unbedingt gewachsen sein. Dashboards im modernen „Look & Feel“ einer Social Media Plattform bieten die Möglichkeit, dass HR-Manager und Vorgesetzte jederzeit den Kompetenzstatus und die Ziele einzelner Mitarbeiter im Blick haben und auf dieser Grundlage regelmäßige Feedbacks zur Mitarbeiter-Performance geben können. Andererseits sollten Mitarbeiter die Möglichkeit zur gezielten Suche, Eingrenzung und Überprüfung von Rückmeldungen über das Dashboard haben sowie gegebenenfalls selbst Rückmeldungen an Vorgesetzte und HR senden können.

4. Optimierung von Lernprozessen

Sowohl die rasche Integration neuer Mitarbeiter, das so genannte Onboarding, als auch die effektive Talent-Förderung sind unmittelbar mit einer gezielten Weiterbildung verbunden. Die Talent Management-Software sollte daher in jedem Fall ein e-Learning-Modul mitführen, dessen Lernangebot hohe Anreize für Mitarbeiter schafft, sich kontinuierlich weiterzubilden. Dies fördert Motivation und Leistungsbereitschaft und erhöht gleichzeitig die Chancen für eine langfristige Mitarbeiterbindung. Das Content Management System sollte die Veröffentlichung, Verwaltung und Aktualisierung von Lerninhalten einfach und komfortabel gestalten. Dies zeigt sich etwa daran, wenn Lernkurse, Videos, Präsentationen, Simulationen oder andere Inhalte auf einfache Weise eingebunden werden können, ohne dass grundlegend neue Content-Versionen erstellt werden müssen. Darüber hinaus wären einfache, formularbasierte Bestätigungs-Abläufe zur Optimierung der organisationalen Lern-Management-Prozesse wünschenswert. Diese sollten gesetzliche Compliance-Vorgaben, etwa SF182- und EHRI-Standards (Enterprise Human Resources Integration), berücksichtigen.

5. Flexibel verfügbar

Talent Management-Prozesse fördern ein zeit- und ortsungebundenes Agieren bzw. Reagieren aller Beteiligten. Neben einem Online-Bereitstellungsmodell in der Cloud – etwa als SaaS-Lösung, ist insbesondere die mobile Funktionalität ein Killer-Kriterium für Talent Management- Tools. Im Anwendungsbereich Performance Management sollte beispielsweise eine für Smartphones optimierte App komplette Ansichten auf Mitarbeiterprofile mit detaillierten Kennzahlen zu deren Leistungen, Zielen, Vergütung, Entwicklung und Weiterbildung liefern. Sowohl Manager als auch Mitarbeiter sollten zusätzlich in der Lage sein, jederzeit Feedbacks über die App zu empfangen und zu senden. – Auch beim e-Learning liegt das unbegrenzte, mobile Lernen voll im Trend und prägt damit maßgeblich die Attraktivität des Lernangebots. Leistungsfähige Apps bieten mobilen Anwendern die Möglichkeit, komplette Lern-Kurse herunterzuladen und an jedem beliebigen Ort und zu jeder Zeit durchzuführen. Weitgehende Endgeräte-Unabhängigkeit versteht sich da fast schon von selbst. Aber: während die meisten Software-Lösungen zwar grundsätzlich den Zugriff über Laptops, Smartphones oder Tablets vorsehen, werden Windows 10- und Windows Surface-Endgeräte noch eher selten unterstützt. hei


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