Räumliche Informationen und Dokumenterstellungsfunktionen für flexible Auswertungen: mit diesen Neuerungen spricht der Analytics-Spezialhersteller Tableau Anwender ohne Statistikkenntnisse an.
Kartenfunktionen für das Auswerten von Standortdaten sind die Hauptneuerung im Analysewerkzeug Tableau. Die Version 2019.2 unterstützt Kartenhintergründe von Mapbox mit hoch aufgelösten Vektorkarten. Dank der detaillierten Standortdaten führen Benutzer Analysen mit kontextreichen Hintergrundebenen durch. Interaktive Parameteraktionen ermöglichen eine visuelle Interaktion mit den Daten. Ebenfalls hinzugekommen sind anpassbare QuickInfos bei der Webdokumenterstellung, eine personalisierte Tableau Server-Startseite, verbesserte Tools zur Dashboard-Erstellung sowie Updates für Ask Data, die Tableau-Funktion zur Verarbeitung natürlicher Sprache.
Standortanalysen in Echtzeit für die Kunden-Interaktion
Bis 2022 sollen laut Tableau etwa 30 Prozent aller Unternehmensinteraktionen mit Kunden von Standortanalysen in Echtzeit beeinflusst sein. 2017 hat dieser Wert 4 Prozent betragen. Der Bedarf an georäumlichen Daten steigt, weil geschäftliche Entscheidungen häufig standortspezifisch getroffen werden. Die vektorbasierten Karten von Tableau bieten mehr Details als bildbasierte Karten. Beim Zoomen oder Schwenken einer Tableau-Karte wird diese sofort skaliert. Bei bildbasierten Karten muss in einem solchen Fall eine neue Bilddatei geladen werden, was den Analysefluss verlangsamt. Mit Technologie von Mapbox stehen Kartenebenen für den Hintergrund zur Verfügung. Damit lassen sich Geodaten um Kontextinformationen ergänzen, beispielsweise U-Bahn-Stationen, Bahnhöfe, Gebäudegrundrisse, Geländestufen und Gewässer.
Von den neuen Standortfunktionen profitiert beispielsweise die weltweite Gesundheitsorganisation PATH, die Tableau und Mapbox nutzt, um Ausbrüche von Erkrankungen wie Malaria zu überwachen. So sollen sich künftig Infektionsherde präziser eindämmen lassen. „Die genaue Verortung gemeldeter Krankheitsausbrüche auf einer Karte erleichtert uns die Überwachung“, erläutert Jeff Bernson, Vice President, Technology, Analytics and Market Innovation bei PATH. Karten seien ideale Hilfsmittel zur Veranschaulichung, da sie eine Vorstellung von geographischer Lage und Entfernung vermittelten. Außerdem könnten Entscheidungsträger sehen, wo bestimmte Infektionskrankheiten ihren Ausgangspunkt haben und wo geeignete Ressourcen zur Verfügung stehen, zum Beispiel Gesundheitseinrichtungen, Arzneimittelvorräte, Diagnosetechnik oder medizinisches Fachpersonal. „Dank der detaillierten Vektorkarten von Tableau behalten unsere Partner in der Initiative ‚Visualize No Malaria‘ Infektionsherde leichter im Auge und organisieren schneller Hilfe“, berichtet Bernson.
Über das Auswählen von Datenpunkte in einer Visualisierung ändern Anwender in Tableau 2019.2 die Parameter für Analysefunktionen, wie Berechnungen, Filter und Referenzlinien. Diese interaktiven Aktionen sollen komplexe Analytics vereinfachen. Anstatt wie bisher in einer Berechnung einen Parameter zu ändern, lasse sich der neue Wert durch Auswahl eines Datenpunkts in der Visualisierung festlegen. Jürgen Frisch