Optimierte Prozesse in der Fertigung sowie bessere Kundenbetreuung – dies sind typische Motive für den Ausbau betriebswirtschaftlicher Software. Die Hannover Messe Industrie ist die Bühne für den Produktvergleich in Sachen Automatisierung, Digitalisierung und IT-Sicherheit.
Das Thema IT-Sicherheit erfordert in Zeiten von Industrie 4.0 ein Umdenken. Es geht dabei nicht nur um Datensicherheit, sondern um die Absicherung der gesamten vernetzten Produktion und damit der zugrundeliegenden IT-Infrastruktur. „Um im digitalen Zeitalter Maschinen und Anlagen über den gesamten Lebenszyklus sicher betreiben zu können, reicht es nicht aus, Security-Funktionalitäten hinzuzufügen“, warnt der Leitfaden des VDMA zum Thema Industrie 4.0 Security. „Stattdessen muss Security von vornherein in der Produktentwicklung seitens der Maschinen- und Anlagenbauer berücksichtigt werden.“
Auch beim Austausch und in der Verarbeitung von Daten hat Sicherheit Vorrang: „Wegen der zunehmende Vernetzung erfordert Industrie 4.0 Security in jedem Sensor, Aktor, Gerät oder jeder Maschine“, berichtet Oliver Winzenried, Vorstand der Wibu-Systems AG (Halle 6, Stand C15). „Im Gegensatz zur IT-Sicherheit im Büroumfeld hat Industrial Security höhere Anforderungen an Verfügbarkeit und Echtzeitfähigkeit. Offene internationale Standards sind notwendig, um globalen Einsatz und Interoperabilität der Produkte möglich zu machen.“
Ein Aspekt der Sicherheit ist auch die Geschwindigkeit, mit der Fehler oder Störungen entdeckt werden. „Die cloudbasierte Echtzeit-Vernetzung von industriellen Anlagen, Systemen und Maschinen erfordert einen zuverlässigen Datenfluss von und zu der jeweiligen operativen Umgebung“, erläutert Andrey Suvorov, Head of Critical Infrastructure Protection Business Development, Future Technologies, Kaspersky Lab (Halle 6, Stand D15). Gemeinsam präsentieren die Teams von Kaspersky LAB und APROTECH ein Industrial Gateway mit Secure-by-Design-Architektur sowie die MindApp zur Schwachstellenerkennung. „Damit lassen sich auch bei umfangreichen IoT-Infrastrukturen Schwachstellen in Echtzeit visualisieren“, so Suvorov.
Ein weiteres Stichwort im Zusammenhang mit Industrial Security ist Blockchain. Es geht dabei um zwei Aspekte: die Datenintegrität und die Ownership von Daten oder auch Geräten. „Die Blockchain sichert eingangs oder über den Life Cycle hinweg wiederkehrend Referenzdatensätze, die periodisch oder im Verdachtsfall auf Veränderungen geprüft werden“, erläutert Björn Obermeier, Blockchain Lead in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei Accenture (Halle 6, Stand 46). „Dank ihrer Dezentralität bietet die Blockchain eine sehr geringe Angriffsfläche für Attacken. Eine unveränderbare digitale Identität sowohl von Geräten als auch deren Besitzern schafft zusätzliche Sicherheit. Denn bei Streitigkeiten oder Vorfällen rund um das Thema ‚Ownership/Authorship‘ gibt es keinen Interpretationsspielraum. Die Blockchain ist nicht nur etwas für den Shopfloor von morgen, sondern auch den von heute. Jürgen Frisch
Trovarit auf der Hannover Messe
Auf der Hannover Messe bietet die Trovarit AG geführte Messerundgänge zum Thema MES / Fertigungssteuerung unter dem Motto ‚MES als Enabler von Industrie 4.0‘ an.
Treffpunkt: Halle 7, Stand A25