Die SAP richtet sich mit ihrem Lösungs-Portfolio weltweit an Unternehmen aller Größen und Branchen. Das Kernangebot reicht dabei von End-to-end-ERP-Suiten, die kleine und mittelständische Betriebe adressieren, über von SAP-Partnern entwickelten Branchenlösungen für den gehobenen Mittelstand hin zu der neuen Flaggschiff-Suite, die als SAP S/4 HANA und SAP S/4HANA Cloud verfügbar ist. Mit diesem Konzept bietet die SAP ihren Kunden Wahlfreiheit zwischen Cloud, lokaler Installation sowie dem Hybrid-Betrieb.
ÜBER 350.000 KUNDEN konnte die SAP bis dato weltweit für sich gewinnen. Aus der Keimzelle SAP Systemanalyse und Programmentwicklung in Weinheim entwickelte sich so innerhalb von 45 Jahren der Marktführer für Software zur Unternehmenssteuerung. Dessen Angebots-Portfolio hat sich in dieser Zeit ebenso vergrößert. Heute bietet die SAP Enterprise Resource Planning (ERP)-Software für nahezu jeden Einsatzzweck und bis auf ganz kleine Betriebe, etwa mit drei Mitarbeitern, auch für jede Unternehmensgröße.
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Deadline für SAP Business Suite: Wartung läuft 2025 aus
Die langjährige Flaggschiff-Produktlinie SAP Business Suite zählt nach wie vor die meisten Installationen. Aber obwohl die SAP den Standard-Support für die SAP Business Suite 7 und deren Kern-Anwendungen sowie die SAP Business Suite powered by SAP HANA 2013 bis 2025 verlängert hat , ist deren Fortbestand endlich. Die Zukunft gehört SAP S/4 HANA beziehungsweise SAP S/4 HANA Cloud. Diese sieht die SAP selbst jedoch als neue Software Generation und nicht als Nachfolger der SAP Business Suite. S/4HANA (Cloud) beschreibt die SAP als eine auf der In-Memory-Datenbank SAP HANA basierende Echtzeit-ERP-Suite. Deren Benutzeroberfläche SAP Fiori ermöglicht ein personalisiertes Anwendererlebnis.
S/4 HANA: Eine Lösung für verschieden Betriebsmodelle
Die neue Software-Generation S/4 HANA konzipierte die SAP für die Cloud, bietet sie aber in zwei Betriebsmodell-Varianten an: S/4 HANA und S/4 HANA Cloud. Während die SAP für S/4 HANA als Betriebsmodell On-Premise, also lokale Installation, oder die Private Cloud, also Hosting in einem Rechenzentrum, anbietet, wird die Cloud-Variante, wie der Name erahnen lässt, aus der öffentlichen Rechnerwolke, der Public Cloud, angeboten.
S/4HANA Cloud lässt keine Änderungen des Programm Codes zu
SAP S/4HANA Cloud lässt sich laut der SAP somit schnell und mit wenigen IT Experten einführen und betreiben. Anwenderunternehmen würden dabei von vorkonfigurierten Business Prozessen profitieren, die in Form von Konfigurationen und Parametrisierungen an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. In der S/4HANA Cloud ist eine Änderung des Programm Codes nicht möglich, Anpassungen und Erweiterungen werden immer side by side in der SAP Cloud Platform vorgenommen. Bei S/4HANA on premise sind Anpassungen des Programmcodes zwar möglich, SAP empfiehlt aber auch hier, im Standard zu bleiben, um die Updates auf neue Releases zu vereinfachen.
S/4 HANA: SAP Cloud Platform macht den Unterschied
Die SAP Cloud Platform (SCP) bietet aber vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten für S/4HANA . In Zeiten der Business Transformation, bei der die gesamte Wertschöpfungskette digital abgebildet werden soll, kommen Unternehmen daher nur schwer an der SCP vorbei. Denn sie ermöglicht es zum einem Systeme anderer Software-Hersteller, Cloud-Anwendungen sowie Systemen und Daten, die außerhalb des eigenen Unternehmens liegen, Stichwort Internet of Things (IoT), in die SAP-Welt zu integrieren. Zum anderen lässt sich S/4HANA über die SCP und dem dazugehörigen Software Development Kit (SDK) über Schnittstellen (APIs) um eigene Anwendungen (Apps) erweitern.
SAP Store und SAP App Center: Lösungserweiterung per Mausklick
S/4HANA-Anwender können so Apps selbst erstellen, oder aus dem SAP App Center beziehungsweise dem SAP Store beziehen. Mit dem App Center bietet die SAP somit ihren S/4HANA-Nutzern einen Echtzeitzugriff auf Partnerlösungen, mit denen sie ihre SAP-Lösungen erweitern können. Im SAP App Center besteht die Möglichkeit, IT-Lösungen direkt bei SAP-Partnern zu kaufen und ihre Einkäufe, Rechnungen und die Kommunikation mit den IT-Anbietern zentral zu verwalten. Der SAP Store ist der Marktplatz, in dem Kunden von der SAP zugelassene und vertriebene Software, Inhalte, Schulungen und Services in einer direkten Online-Interaktion digital kaufen und nutzen können.
SAP erreicht ersten Meilenstein mit S/4HANA
Im Jahr 2017 erreichte die SAP mit S/4 HANA einen ersten Meilenstein. Im September vermeldete die SAP die 1.000 produktive live Installation für S/4 HANA. Unter ihnen befinden sich große Namen wie die Daimler AG, Airbus und der der deutsche Motorenhersteller DEUTZ. Letzterer will zusammen mit der SAP seine Vision eines digitalen Werks mit neuen Anwendungen für das Internet der Dinge (IoT), optimierten Finanzprozessen und einem modernen, durchgängigen Personalmanagement umsetzen.
S/4HANA-Projekte: Herausforderungen und Chancen
Obwohl es erst rund 1000 Installationen von S/4 Hana gibt, könnten es schnell mehr werden. Denn laut einer aktuellen globalen Befragung des Marktforschers IDC unter 300 SAP-Anwendern entdecken SAP-Kunden, die bereits auf SAP S/4HANA umgestiegen sind, den Mehrwert der Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Suite. So zeigt sich jeder Dritte SAP-S/4HANA-Nutzer gemäß der Umfrage sicher, dass SAP S/4HANA die Produktivität der Mitarbeiter steigert und die Kosten senkt (siehe Grafik oben).
Branchenlösungen für den gehobenen Mittelstand
Von SAP-Partnern erstellte Industrie-spezifische Software-Pakete fasst die SAP unter SAP S/4HANA for SAP Business All-in-One zusammen. Die SAP-Partner-Lösungen für 25 verschiedene Branchen sind für 62 Länder lokalisiert. Für die S/4-HANA-Vorgängerprodukte SAP ERP 6.0 beziehungsweise die SAP Business Suite entwickelten SAP-Partner unter dem Markennamen Business-all-in-one ebenfalls eine Vielzahl an Branchenlösungen. Es handelt sich dabei um eine ganze Familie vorkonfigurierter Branchen-Pakete, zum Beispiel für Komponenten- und Kleinserienfertiger, Automobilzulieferer sowie Kunststoff- und Metallverarbeiter. Das Angebot dieser vorkonfigurierten Partner-Lösungen zielt nicht zuletzt darauf ab, einen möglichst schnellen und sicheren Produktivstart zu gewährleisten.
SAP ByDesign: Die Komplettlösung für den Mittelstand
Wie SAP S/4 HANA Cloud bietet die SAP auch die Mittelstandslösung SAP Business ByDesign (SAP ByDesign) aus der Public Cloud an. SAP ByDesign basiert mittlerweile auch auf der In-Memory-Datenbank SAP HANA. Alle SAP ByDesign-Bestandskunden migrierten laut dem für die Produktlinie verantwortlichen Rainer Zinow von MaxDB und TRex auf die neue Datenbank-Plattform. Die SAP hat Business ByDesign für 19 Länder lokalisiert. Rund 4.000 Unternehmen in 128 Ländern arbeiten mit der browserbasierten Cloud-Lösung. Zu den Anwenderunternehmen der Mittelstandssoftware gehört beispielsweise die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG).
Wenngleich sowohl SAP S/4 HANA Cloud als auch SAP ByDesign auf der In-Memory-Technologie HANA basieren, beide mit der Benutzeroberfläche SAP-Fiori ausgestattet sind und die SAP beide Business Solutions ausschließlich im Betriebsmodell Public Cloud anbietet, adressiert die SAP mit den Software-Lösungen unterschiedliche Unternehmensgrößen. Für Unternehmen mit mehr als 250 Millionen Euro Umsatz hat der Software-Konzern S/4 HANA Cloud vorgesehen. Unternehmen bis 250 Millionen Euro Umsatz bietet die SAP, beziehungsweise SAP-Partner, die ERP-Suite Business ByDesign an.
Während es sich bei SAP S/4 HANA Cloud aber um eine laut der SAP „Federated“ Suite of Cloud Solutions around Core handelt, positioniert der Software-Anbieter SAP ByDesign als Komplettlösung an (siehe Grafik oben). Die „Suite-in-a-Box“ SAP ByDesign soll so die Einführungskosten und den Integrationsaufwand für mittelständische Unternehmen klein halten.
Nach Ansicht des SAP-Managers Rainer Zinow sind die meisten von mittelständischen Unternehmen benötigen Prozesse daher auch bereits in der End-to-end-ERP-Suite enthalten. Wie SAP S/4 HANA lasse sich aber auch SAP ByDesign durch Speziallösungen über vorkonfigurierte Schnittstellen erweitern. Beispiele dafür sind SAP Success Factors für die Personalwirtschaft beziehungsweise Concur für die Reiseabrechnung.
SAP Business One für KMUs
An Unternehmen mit maximal 100 Mitarbeitern oder bis 30 Anwender richtet sich die SAP mit der ERP-Suite Business One. SAP vermeldete zum zehnjährigen Jubiläum der ERP-Software 55.000 Business-One-Kunden mit mehr als einer Million Anwendern in rund 150 Ländern. Das kommt nicht von ungefähr. Die schlanke, kompakte End-to-end-ERP-Lösung für die zentralen Geschäftsprozesse eines Unternehmens liefert Nutzern alle wesentlichen Informationen, die sie für fundierte Entscheidungen benötigen. Obwohl sich mit Business One alle vitalen Geschäftsabläufe eines Unternehmens steuern lassen, erfolgt die Einführung der schlüsselfertigen Lösung meist in recht kurzer Zeit. SAP Business One ist zudem personalisiert auf den Benutzer zugeschnitten und gilt somit als relativ anwenderfreundlich.
Kleine mittelständische Betriebe können SAP Business One bei sich vor Ort implementieren oder über die Cloud nutzen und von mobilen Endgeräten auf die ERP-Suite zugreifen. Als Datenbank-Plattform unterstützt SAP Business One sowohl SAP HANA als auch Microsoft SQL. Die ERP-Suite Business One gibt es laut der SAP in 27 Sprachen und 43 länderspezifische Versionen. Diese werden implementiert und gewartet von einem internationalen Netzwerk aus über 700 SAP-Business-One-Partnern.
Wahlfreiheit zwischen Lokaler-Installation und Cloud
Alle SAP-Lösungen lassen sich sowohl lokal im eigenen Unternehmen installiert nutzen als auch in der Private-Cloud beziehungsweise Public-Cloud. Ihre ERP-Cloud-Lösungen, also S/4 HANA Cloud, SAP Business ByDesign und die Cloud-Variante von SAP Business One, ordnet die SAP in die Kategorie SAP Cloud ERP ein. (siehe Grafik rechts)
Die SAP selbst bietet für den Betrieb ihres SAP-Systems aus der Rechnerwolke die HANA Enterprise Cloud (HEC), einem Managed Cloud Service für Private-Cloud-Umgebungen. So setzt beispielsweise die Uniklinik Aachen auf S/4 HANA in der SAP HANA Enterprise Cloud. Aber auch Partner der SAP offerieren als Cloud Service Provider SAP-Anwenderunternehmen ihre Dienste. Sie bieten SAP-Lösungen meist in einer verwalteten, privaten Cloud an. Die Abonnementgebühren werden in der Regel pro Benutzer berechnet und beinhalten den Komplettservice, also die Hardware, die Software und den Support der SAP-Partner.
Cloud-Anbieter stehen im Wettbewerb
Darüber hinaus buhlen auch die großen Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und auch die Google Cloud Platform um die Gunst der SAP-Kunden. Besonders eng kuschelt sich die SAP seit Ende 2017 an die Azure Cloud von Microsoft. Die Integration von SAP HANA Enterprise Cloud, dem Managed Cloud Service von SAP für Private-Cloud-Umgebungen, und der Microsoft Cloud-Plattform Azure soll es Kunden erlauben, SAP S/4HANA in einer sicheren Managed Cloud auszuführen. „Mit der neuen Möglichkeit, SAP S/4HANA auf Microsoft Azure zu betreiben, treten wir in eine neue Phase unserer Partnerschaft ein“, betont SAP-Vorstandssprecher Bill McDermott.
SAP-Anwendergruppe begrüßt Cloud-Alternative von Microsoft
Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) wertet die Kooperation von SAP und Microsoft positiv: „Aus technischer Sicht ist die Kooperation von SAP und Microsoft für die Kunden sicherlich von Vorteil. Hier schließen sich zwei große Anbieter von substanziellen Anything-as-a-Service-Plattformen (Xaas) zusammen, was unseren DSAG-Mitgliedsunternehmen mehr Freiheit gibt. Sie erhalten dadurch Alternativen zu SAP HANA Enterprise Cloud oder Amazon Web Services – und zwar echte Alternativen. Alternativen bei denen man leicht von einem Anbieter zu einem anderen wechseln kann, solange der Service standardisiert ist“, resümiert Jean-Claude Flury (Foto rechts), Vorstand Business Networks Integration der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG)
DSAG warnt vor Provider-Lock-in bei Cloud-Angeboten
Die unabhängige Interessenvertretung aller SAP-Anwender in Deutschland, Österreich und der Schweiz rät aber auch dazu, dass SAP-Kunden ihre Services transportabel halten. Das bedeutet: Sie sollten vorsichtig sein bei „Spezialitäten“ eines Anbieters, die von anderen nicht angeboten werden und schwer durch Alternativen abdeckbar sind. Und grundsätzlich stellen sich laut dem DSAG-Vorstand Flury bei solchen Szenarien die gleichen Fragen wie bei jedem Einsatz von Cloud-Lösungen:
• Welche Szenarien eignen sich für den Einsatz?
• Wo liegen die Daten?
• Wer ist für die Fehlerbehebung verantwortlich?
Letzteres spiele insbesondere bei der Verfügbarkeit oder schwer einzugrenzenden Problemen in der Funktionalität eine Rolle. Daher sollten Anwender auf jeden Fall die minimale Verfügbarkeit aushandeln und vorab auch alle Lizenzfragen klären.
SAP S/4 HANA-Pilotkunde für die Google Cloud
Eine Alternative zu Microsoft Azure bietet beispielsweise die Google Cloud. Michael Korbacher, Director Google Cloud in der DACH-Region, stellt sich dem Wettbewerb mit den Cloud-Größen AWS und Microsoft: „SAP wird den Wünschen seiner Kunden nachkommen. Wir arbeiten daran, dass die Google Cloud deren erste Wahl ist“. Als Pilotkunden für SAP-Systeme nannte Googles Cloud Director die vom ehemaligen SAP-Vorstand Prof. Dr. Claus E. Heinrich gegründete Sovanta. Die in Heidelberg ansässige Sovanta nutzt als erstes Unternehmen die Enterprise-Resource-Plannig (ERP)-Lösung SAP S/4HANA auf der Google Cloud Platform. Sovanta hat SAP S/4HANA den Angaben zufolge in vier Wochen auf der Google Cloud Platform implementiert. SAP S/4HANA Finance werde nun produktiv eingesetzt, und das Unternehmen möchte nach und nach auch weitere Geschäftsprozesse auf die Google-Plattform migrieren.
Private Cloud ist bei SAP-Kunden am beliebtesten
Gemäß der genannten Umfrage von IDC unter 300 S/4HANA-Anwenderunternehmen setzen die meisten der Befragten bei der Implementierung der ERP-Software aber auf eigene Systeme, die sie selbst betreiben oder betreiben lassen. Die Mehrheit nutzt die ERP-Software laut der Umfrage demnach in einer Private Cloud. Dieses Betriebsmodell wählen den Angaben zufolge mehr als 40 Prozent der Unternehmen, die SAP S/4HANA konkret planen oder bereits im Einsatz haben. Unter den Unternehmen, die bereits SAP S/4HANA nutzen, haben sich nach der Befragung von IDC nur 15 Prozent für die Public Cloud entschieden. Die SAP prognostiziert aber, dass diese Zahl künftig stark steigen werde, da SAP S/4HANA Cloud die am schnellsten wachsende Lösung innerhalb des SAP Konzern sei.
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