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SAP harmonisiert Stammdaten aller Applikationen

Das Thema Integration steht bei der SAP wieder weit oben auf der Agenda. Mit dem One Master Data Service wollen die Walldorfer die Stammdatenmodelle ihrer Applikationen harmonisieren. Über die Cloud sollen sich Module anderer Anbieter einbinden lassen.

Divergierende Stammdaten hatte Marco Lenk, Vorstandsvorsitzender der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe DSAG, auf deren Jahreskongress in Nürnberg als eines der großen Hindernisse beim Design von End-to-End-Prozessen bezeichnet: „Die Stammdatenmodelle beispielsweise von C/4HANA und S/4HANA passen semantisch nicht zusammen. Diese Systeme lassen sich zwar technisch integrieren, aber sie können dennoch nicht miteinander reden, weil die Daten nicht die gleiche semantische Struktur haben. Die Entwickler müssten sehr viel Übersetzungslogik aufbauen, um einen Prozess durchgängig abzubilden.“


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Genau dieses Problem geht die SAP nun an, wie Jan Schaffner, Senior Vice President Central Engineering, auf der SAP-Konferenz TechEd in Barcelona im Hintergrundgespräch berichtet. Die Walldorfer arbeiten am One Master Data Service: „Es handelt sich dabei um ein virtuelles Datenmodell, das Begriffe wie Mitarbeiter, Kunde oder Auftrag definiert. Sämtliche SAP-Applikationen sollen zukünftig ihre Stammdaten in diesem Format miteinander austauschen. Der Service funktioniert out of the box, ohne dass der Anwender dabei etwas konfigurieren muss. “SAP-CTO Jürgen Müller stuft das Thema Stammdaten laut Schaffner als Top-Priorität ein. Die Arbeiten am One Master Data Service laufen seit Februar dieses Jahres. Bislang haben die SAP-Entwickler acht Objekte in das vorgelagerte Datenformat gebracht, darunter Mitarbeiter, Kunde, Produkt und Asset. Innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre sollen sämtliche wichtigen Stammdatenobjekte in dieses Format gebracht werden. Das Endziel des One Master Data Service besteht darin, ein neues Datenmodell zu etablieren, das auch andere Anbieter von Business-Applikationen nutzen.


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SAP arbeitet beim Harmonisieren von Stammdaten mit einem dezentralen Ansatz, bei dem die Applikationen Änderungen auch untereinander asynchron austauschen können. Spezialanbieter für Datenqualitätsmanagement wie beispielsweise Informatica oder Information Builders arbeiten demgegenüber nur mit einem zentralen Ansatz, bei dem ausschließlich die jeweils gültige Version in einer Datenbank abgelegt wird.

Auch mit den Applikationen anderer Anbieter will SAP die Stammdaten harmonisieren. Während One Master Data Service die Informationen zwischen SAP-Applikationen automatisch abgleicht, können Kunden und Partner die SAP Cloud Platform Integration auch als flexible Middleware nutzen, um Applikationen von Drittherstellern wie beispielsweise Salesforce anzubinden.

Um den Verkauf der Cloud-Version von S/4HANA anzukurbeln, hat SAP eine Kooperation mit Microsoft geschlossen. „Bei dieser Partnerschaft geht es darum, die Komplexität zu reduzieren und die Kosten für die Kunden zu minimieren, wenn sie S/4HANA in der Cloud einführen“, erläutert die neue Co-Chefin Jennifer Morgan. Betreiben Kunden S/4HANA auf Microsoft Azure, sollen ganzheitliche Support-Pakete die Einführung erleichtern. Microsoft wird zudem SAP-Lösungen über den eigenen Vertrieb verkaufen. Jürgen Frisch