Product Lifecyclemanagement ist aktueller denn je. Ohne diese Applikationen lassen sich die Prozesse im Engineering kaum automatisieren, argumentiert Friedrich Luger, Leiter Competence Center PDM bei DPS Software.
Anfangs hatten Systeme für Produktdatenmanagement (PDM) hauptsächlich die Funktion, Zeichnungen und CAD-Modelle (Computer Aided Design) zu verwalten. Im Laufe der Zeit kamen weitere Aufgaben hinzu, denn es war einfach, Informationen in Mappen abzulegen und sie dort wieder zu finden. Bald haben Fachabteilungen die dazugehörigen Lösungen auch für kaufmännische Aufgaben eingesetzt, zum Beispiel für die Angebotsverfolgung.
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Heute setzen innovative Unternehmen Product Lifecycle Management (PLM) parallel zu ihren betriebswirtschaftlichen Applikationen (ERP/Enterprise Resource Planning) als zweiten Hauptinformationsstrang ein. Davon profitiert nicht nur die Produktion, sondern auch das Management, und das spiegelt sich in den stark gestiegenen Verkaufszahlen der vergangenen fünf Jahre. Ein Blick auf die Basics soll zeigen, was den Siegeszug dieses Instruments bewirkt hat.
Mappentechnik für Jedermann
Sieht man sich ein System für das Product Lifecycle Management an, fällt sehr schnell die Mappentechnik ins Auge. Mappen, die sich wie in der realen Welt öffnen, befüllen und wieder schließen lassen. Die Überschrift zeigt den Inhalt. Ein Unternehmen, das projektorientiert arbeitet, bildet damit seine Projektstruktur ab. Interne Kommunikation, externe Kommunikation, Zeichnungen, Berechnungsergebnisse und viele Inhalte mehr finden hier Platz und lassen sich bei Bedarf schnell wiederfinden.
Unternehmen, die produktorientiert arbeiten, ordnen die Daten entsprechend ihrer Produktstruktur. Entscheidend ist die einfache Bedienung. Schließlich nutzen nicht nur Ingenieure und Techniker diese Applikation, sondern auch andere Gruppen. Zwischenzeitlich kommen auf einen Anwender aus der Konstruktion zehn Nutzer aus anderen Unternehmensbereichen.
Früher haben die Ingenieure am Ende der Konstruktion alle nötigen Arbeitsmaterialien zusammengepackt und in die Arbeitsvorbereitung getragen. Mit Produktdatenmanagement-Systemen kamen diese Informationen elektronisch ans Ziel. Heute gehen viele Unternehmen einen Schritt weiter und lassen auch die nachfolgenden Stellen auf den gleichen Datenbestand zugreifen. Über einen Workflow erhalten die Mitarbeiter eine Nachricht, dass ein bestimmter Datensatz bereitsteht.
Workflow starten komplette Prozesse
Workflows sind vielerorts die Basis für die Automatisierung. Sie reichen vom Freigabe-Workflow bis zum Änderungs-Workflow. Sobald ein definierter Produktstatus erreicht ist, lösen automatisiert Aufgaben aus, um komplette Prozesse zu starten und sie ohne weitere Interaktion von Anwendern erfolgreich abzuschließen. Eine zentrale Rolle spielen Workflows bei der ereignisgesteuerten Kommunikation mit externen Systemen, beispielsweise für die automatisierte Bereitstellung von Daten für ein ERP-System.
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Die Kopplung von Produktdatenmanagement und ERP-System fragen heute sehr viele Unternehmen nach. Als wir 2006 mit der Entwicklung von Solidworks PDM begonnen haben, wurde für eine von zwanzig Installationen eine ERP-Integration gefordert. Heute hat jedes zweite PDM-System von Anfang einen ERP-Anschluss an dabei. Nahezu bei jeder Installation ist es das Ziel, im zweiten Schritt, zu einer solchen Kopplung zu kommen“.
Schnittstellen integrieren externe IT-Systeme
Neben dem ERP-System integriert das Produktdatenmanagement weitere Informationen. Früher war es nur CAD-Daten, heute umfasst unsere Plattform mehr als ein Dutzend Anwendungen, die alle mit dem gleichen Basisdatensatz, nämlich dem 3D-Modell arbeiten. Integriert wird nicht nur MS Office, sondern auch CAD-Systeme wie beispielsweise Autocad, Inventor, Solid Edge, Creo Parametric, Creo Elements und DraftSight. Die Daten aller angeschlossenen IT-Systeme lassen sich im PDM-System weiter nutzen. Schnittstellen steuern diese Verknüpfung. Im Fall von Solidworks PDM sind das Programmschnittstellen sowie das Austauschformat XML (Extended Markup Language).
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5., vollständig überarbeitete Auflage; Autoren: Dr.-Ing. Christian Dölle, Merle-Hendrikje Jank, Berthold Lütticke, Marc Müller; Herausgeber: Dr.-Ing. Michael Riesner, Dr.-Ing. Christian Dölle; Umfang: 156 Seiten; Lieferbar als: lizenzierte PDF-Datei oder Ringbuch;
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Insgesamt verknüpfen und verwalten PDM/PLM-Systeme die Daten von Dutzenden Autorensystemen und stellen diese in einer einheitlichen Oberfläche unternehmensweit zur Verfügung. Intelligent verbunden mit ERP-Systemen zählt Product Lifecycle Management zu den Schlüsseltechnologien für den digitalen Wandel. jf
Der Autor
Friedrich Luger leitet das Competence Center PDM bei DPS Software.