Die Smart Factory braucht nach wie vor eine Manufacturing Execution Solution, allerdings nicht mehr als monolithisches proprietäres System. Manufacturing Operations Management erfüllt diese Aufgabe deutlich besser, argumentiert iTAC Software.
Steuerpult: Ein Manufacturing Execution System (MES) steuert seit Jahrzehnten Produktionsprozesse. Als autarkes proprietäres System und im klassischen Funktionsumfang erfüllt diese Lösung allerdings nicht mehr die Anforderungen der vernetzten Fabrik. Heute müssen Maschinen, Systeme und Prozesse durchgängig verknüpft werden. Daten gilt es aus verschiedenen Quellen zu erheben, zu analysieren und nutzbar zu machen, um daraus automatisierte Handlungen abzuleiten oder Wertschöpfung zu generieren. Die moderne Produktion braucht daher ein ganzheitliches Fertigungsmanagementsystem, ein so genanntes Manufacturing Operations Management.
Manufacturing Operations Management fängt da an, wo ein Manufacturing Execution System aufhört. Die Funktionalitäten eines Manufacturing Execution Systems sind zwar nach wie vor essenziell für die Smart Factory, aber sie laufen idealerweise nicht in einem monolithischen System.“
Freiheitsgrade zur Digitalisierung und Vernetzung
Manufacturing Operations Management ist eine Weiterentwicklung eines Manufacturing Execution Systems – ausgelegt auf eine vorhersagbare Produktion, die sich Technologie, wie beispielsweise das Internet der Dinge, zu Nutze macht. So besitzt beispielsweise die iTAC.MOM.Suite sämtliche Funktionen für die Vernetzung und Automatisierung von Prozessen. Sie ist modular und skalierbar aufgebaut und lässt sich durch ihre Offenheit nahtlos in die digitalen Plattformstrategien der Kunden integrieren. Die Lösung ermöglicht anhand von Künstlicher Intelligenz die Steuerung, Optimierung und Vorhersage von Produktionsprozessen in Echtzeit. Sie kombiniert dazu die typischen MES-Funktionen mit Lösungen zur Steuerung, Planung und Analytics sowie Fähigkeiten rund um das Internet der Dinge.
Ein System für Manufacturing Operations Management deckt funktional alle Prozesse ab, die auf dem Shopfloor stattfinden, also im Bereich zwischen den Maschinen und dem ERP-System (Enterprise Resource Planning). Schnittstellen binden vorgelagerte Systemen der Fabrikplanung und Konzeption (APS / Advanced Planning and Scheduling) sowie übergeordnete Systemen (ERP, PLM / Product Lifecycle Magagement) an.
Datenanalyse erhöht die Wertschöpfung
Insbesondere prädiktive Systeme benötigen genaue, zeitnahe und vollständige Daten. Diese kommen aus unterschiedlichen Quellen und müssen kontextualisiert werden, um Datenkonsistenz und -qualität zu erreichen. Manufacturing Operations Management ist genau dazu in der Lage. Solche Systeme unterstützen Unternehmen dabei, die erforderlichen vertikalen und horizontalen Informationsflüsse einzurichten, Daten zu erfassen und zu analysieren. Darüber hinaus zeigen sie Optimierungspotenziale auf.
Durch die Integration von Analytics-Funktionalitäten bietet Manufacturing Operations Management neue Möglichkeiten zur Vorhersage von Produktionsergebnissen auf Basis der Daten aus dem Manufacturing Execution System und aus dem Internet der Dinge. Diese Vorhersagen können sowohl Qualität und Produktionsleistung als auch potenzielle Ausfälle in der Fertigung betreffen. Prevention- und Prediction-Services sowie die Einbindung von Edge-Technologien ermöglichen Optimierungen, eine gesteigerte Wertschöpfung und eine Datensouveränität. jf
Der Autor
Martin Heinz ist Vorstand der iTAC Software AG.
Trovarit-Podiumsdiskussion | HANNOVER MESSE Digital Edition
„MES und ERP im Kontext der Digitalisierung“
Diskutanten: Prof. Dr. Jürgen Kletti, MPDV | Michael Finkler, proALPHA | Dr. Volker Liestmann, Trovarit AG
Moderation: Dr. Karsten Sontow, Trovarit AG