Intelligente Drohnen krempeln das Geschäft von Logistikunternehmen, Handelsriesen und Möbelhäusern um. Schon jetzt werden weltweit täglich mehrere tausend Lieferungen mit diesen Fluggeräten durchgeführt. Die Anwendungsbereiche sollen künftig stark wachsen.

Drohnen in der Logistik: Über 2.000 Lieferungen werden aktuell weltweit jeden Tag per Drohne abgewickelt. Diese Zahl dürfte steigen, sobald die rechtlichen Rahmenbedingungen und die operativen Fähigkeiten mit den Innovationen Schritt halten. Laut Fortune Business Insights soll der weltweite Drohnenmarkt sich bis 2032 voraussichtlich mehr als verzehnfachen und einen Wert von über 80 Milliarden US-Dollar erreichen. Ein erheblicher Teil dieses Wachstums werde aus den Bereichen Logistik und Lagerhaltung stammen, die bis 2028 allein einen Jahresumsatz von 31 Milliarden US-Dollar erzielen dürften. Die jährlichen Wachstumsraten sollen über 24 Prozent betragen, angetrieben durch die Nachfrage nach schnellen und intelligenten Liefermethoden.
Von Lebensmitteln bis zu Medizinprodukten
Der Drohnen-Einsatz in der Logistik geht deutlich über den E-Commerce hinaus. In Ruanda und Ghana nutzt der Frachtdienstleister Zipline die Fluggeräte, um Blutkonserven, Impfstoffe und lebenswichtige Medikamente in schwer erreichbare Gemeinden zu liefern. In Europa laufen ähnliche Tests auf Inseln, wo herkömmliche Lieferungen kostspielig und zeitaufwändig sind.
Und dann ist da noch die letzte Meile – die Etappe vom Distributionszentrum zum Kunden. In dicht besiedelten Städten erweisen sich Drohnen als praktikable Lösung, um die Lieferzeiten auf wenige Minuten zu verkürzen. Amazon und mehrere Supermarktketten testen autonome Luftlieferungen, während Unternehmen wie Ikea Drohnen für die interne Logistik einsetzen. In 16 seiner Filialen führen etwa 100 autonome Drohnen nach Geschäftsschluss Bestandsaufnahmen durch und übermitteln Echtzeit-Bestandsdaten an die Logistikteams – ohne Leitern und ohne Ausfallzeiten.
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Ein Mietservice soll die Einstiegshürden senken
Der Drohnen-Spezialist ZenaTech hat ein Drone-as-a-Service-Modell gestartet, das die typischen Eintrittsbarrieren beseitigen soll. Es sind keine Hardware-Anschaffungen, Pilotenrekrutierungen oder Zertifizierungen erforderlich. Stattdessen abonnieren Kunden eine schlüsselfertige Lösung, die sofort operative Effizienz bietet.
Im Logistikbereich automatisieren die mit Künstlicher Intelligenz gesteuerten Indoor-Drohnen die Bestandsverwaltung, indem sie Barcodes lesen und Materialbewegungen erfassen. So erübrigt sich ein manuelles Scannen und der Durchsatz steigt. Die gleiche Plattform kommt auch in anderen Branchen zum Einsatz: in der Landwirtschaft für Präzisionssprühungen und Feldanalysen beispielsweise, oder in Grenzpatrouillen, Inspektionen und Aufklärungsmissionen.
Dank hoher Nachfrage expandiert ZenaTech gerade international. In Arizona entsteht eine zweite Produktionsstätte, die Drohnen für das US-Militär herstellt. In Dubai startet ein Reinigungsdienst, der mit Drohnen arbeitet. jf
Der Autor

Simon Henry ist Vice President of Business Development EMEA beim Drohnen-Spezialist ZenaTech.