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Gartner: Warum KI-Projekte scheitern

Der Hype rund um generative Künstliche Intelligenz (KI) wie ChatGPT hat hohe Erwartungen geweckt, doch nun rücken die Herausforderungen bei KI-Projekten in den Fokus. Laut Gartner sind viele Unternehmen mit der Frage konfrontiert, wann sich ihre Investitionen in KI-Projekte rentieren. Die Prognosen dafür sind leider nicht vielversprechend. Um hier Projektfehlschläge zu minimieren hat SAP eine Partnerschaft mit der Anwenderinitiative applied AI geschlossen.

Herausforderungen bei KI-Projekten
©ismagilov | istockphoto.com

Fehlschläge voraus: Mindestens 30 Prozent der Projekte mit ChatGPT&Co werden die Unternehmen bis Ende 2025 einstellen, prognostizieren die Marktforscher von Gartner. Als Gründe dafür benennen sie ausufernde Kosten, unklaren Geschäftswert, schlechte Datenqualität und unzureichende Risikokontrollen.

„Nach dem Hype des vergangenen Jahres rund um generative Künstliche Intelligenz warten Führungskräfte nun darauf, dass sich die hohen Investitionen auszahlen“, berichtet Gartner-Analystin Rita Sallam. „Die Unternehmen tun sich allerdings schwer damit, den Business-Wert nachzuweisen und zu realisieren. Da der Umfang der Initiativen zunimmt, wird die finanzielle Belastung durch das Entwickeln und den Einsatz von großen Sprachmodellen künftig stärker spürbar.“ Dies stellt eine zentrale Herausforderung bei KI-Projekten dar, da beträchtliche Investitionen ohne klare Vorteile schwer zu rechtfertigen sind.

Die Bedeutung des Nutzen Künstlicher Intelligenz

Die möglichen Potenziale von ChatGPT & Co. hat eine Gartner-Umfrage unter 800 CEOs aus Unternehmen untersucht, die schon früh entsprechende Projekte gestartet haben. Die Befragten berichten im Durchschnitt von einer Umsatzsteigerung in Höhe von 15,8 Prozent, Kosteneinsparungen von 15,2 Prozent und einer Produktivitätssteigerung von 22,6 Prozent. „Diese Zahlen sind ein wertvoller Bezugspunkt, um den Nutzen einer Geschäftsmodell-Innovation durch generative Künstliche Intelligenz zu beurteilen“, erläutert Sallam. „Allerdings muss man die Hürden beachten, wenn man den Wertbeitrag einschätzen will. Die Vorteile hängen individuell vom Unternehmen, dem Anwendungsfall und der jeweiligen Rolle der Mitarbeiter ab.“ Oft seien die Auswirkungen nicht sofort erkennbar und zeigten sich erst nach und nach. Generell gebe es für generative Künstliche Intelligenz kein Modell, das überall passt, zudem ließen sich die Kosten weniger gut vorhersagen als bei anderen Technologien.


Anzeige | Aufzeichung aus der Webinar-Reihe KI-Konkret

Präsentation
Geschäftsprozesse mit KI clever digitalisieren (Webinaraufzeichnung)
Webinarreihe "KI konkret" (Teil 1)
Autor: Marc Gehring, Tobias Hetfleisch, Weconnect AI
Erschienen: 2022-04-07
Dateigröße: 742 MB
Schlagworte: Digitalisierung, Fallbeispiele, KI-Lösungen, Künstliche Intelligenz, Unternehmensprozesse
Immer wieder ist zu lesen und zu hören, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Optimierung von Unternehmensprozessen beitragen kann. Trotzdem bleibt der Begriff KI für viele abstrakt und es fällt den Verantwortlichen schwer, sich ein Anwendungsszenario für ihr Unternehmen und ihre Prozesse vorzustellen. Das Webinar gibt zunächst einen Überblick über die Grundbegriffe von KI und erläutert die Anwendungsmöglichkeiten dieser Technologie. Aber auch die Praxis kommt nicht zu kurz: Die Referenten stellen zwei von ihnen umgesetzte KI-Projekte aus den Bereichen CRM und Produktion/Instandhaltung vor und beschreiben, mit welchen KI-Ansätzen hier jeweils konkrete Lösungen erarbeitet werden konnten. (1. Teil der Webinarreihe "KI konkret")
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SAP-Partnerschaft zur Bewältigung von Herausforderungen bei KI-Projekten

Um die von Gartner prognostizierte hohe Rate von Projektfehlschlägen zu reduzieren, hat der Standardsoftwerker SAP eine Partnerschaft mit der Initiative applied AI geschlossen. Hierbei sollen gemeinsam Szenarien für Künstliche Intelligenz untersucht und geeignete Anwendungsfälle für SAP-Kunden identifiziert werden. Diese Partnerschaft ziele darauf ab, die Herausforderungen bei KI-Projekten besser zu meistern und das Potenzial von Künstlicher Intelligenz in Geschäftsprozessen auszuschöpfen.

Applied AI ist nach eigenen Angaben Europas größte Initiative für die Anwendung vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz. Die Initiative wurde 2017 an der TUM München aufgebaut und 2022 in ein Joint Venture mit dem Heilbronner Innovation Park Artificial Intelligence überführt.

„Ein wesentlicher Schlüssel, um mit Künstlicher Intelligenz Effizienzen zu heben, liegt in der Nutzung dieser Technologie in den Geschäftsprozessen“, berichtet Andreas Liebl, CEO und Co-Founder von applied AI. „SAP ist ein idealer Partner für unsere Mission, Europas Wettbewerbsfähigkeit auszubauen.“

Phillipp Herzig, Chief AI Officer von SAP, betrachtet die Partnerschaft als wichtigen Schritt, um weitere intelligente Anwendungen in Geschäftsprozessen zu entwickeln: „Die Zusammenarbeit ermöglicht es uns und unseren Kunden, das Potenzial Künstlicher Intelligenz auszuschöpfen und dabei gemeinsam mit dem Partnernetzwerk von applied AI in den Unternehmen das dazu nötige Wissen aufzubauen.“ Jürgen Frisch