Das enorme Wachstum unstrukturierter Daten erweist sich für viele Betriebe als Falle. Das Speichermanagement und die Mobilität von Daten werden dadurch komplexer. Abhilfe schaffen eine strikte Daten-Policy und die passenden Migrationswerkzeuge.
Die wachsende Datenmenge ist mit 36 Prozent für Unternehmen die größte Herausforderung – noch vor einer Reihe von Themen wie Disaster Recovery (28 Prozent), Kosten für Storage (25 Prozent) und Migration (24 Prozent). Das zeigt ein Forschungsbericht von Datadobi, einem Anbieter von Software für die Datenmigration. Die New Yorker Marktforscher 451 Research hatten für die Studie „Voice of the Enterprise: Storage, Data Management and Disaster Recovery“ 444 US-Unternehmen befragt. Der Bericht macht die Herausforderungen des Anstiegs unstrukturierter Daten auf das Datenmanagement deutlich. In den kommenden 12 Monaten erwarten die Unternehmen ein Wachstum ihrer verwalteten Daten um 26 Prozent.
Viele Daten sind redundant oder unnötig
Ein erheblicher Teil der Unternehmen ist zumindest zum Teil selbst verantwortlich dafür, dass sie das Datenwachstum nicht in den Griff bekommen. Ein Großteil der Befragten attestiert sich selbst, noch am eigenen langfristigen Datenmanagement arbeiten zu müssen: 31 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie keine Richtlinien zur Datenaufbewahrung befolgen oder haben, während 36 Prozent einräumen, dass sie ihre eigenen Richtlinien zur Datenlöschung nicht konsequent beachten. Die Folge ist die Anhäufung sogenannter ROT-Data (Redundant, Obsolete, Trivial), die wertvollen Speicherplatz für Produktionsdaten belegen. Das Problem dieser Daten wird auch dadurch deutlich, dass 40 Prozent der Befragten nach eigener Aussage den Verbrauch von Infrastruktur-Ressourcen wie Speicher den verbrauchenden Kostenstellen intern nicht berechnen. Somit haben diese Abteilungen wenig Anreiz, die von ihnen verursachten kalten Daten zu entsorgen. Die Autoren des Berichts legen den Unternehmen nahe, die Entsorgung alternder Daten zu planen.
Disaster Recovery und Datensicherheit werden komplex
Die eigentlich unnötigen Daten haben nicht nur direkten Einfluss auf die verursachten Speicherkosten und Komplexität. Der Bericht kommt darüber hinaus zu dem Schluss, dass unstrukturierte Daten auch die Konzepte für Disaster Recovery und Datensicherung erschweren. Die immens große Datenmenge würde Unternehmen dazu zwingen, Public Clouds oder Managed Services außerhalb ihrer eigenen Rechenzentren zu nutzen. Damit steige die Komplexität, da Unternehmen nun plattformübergreifende Lösungen für Datenmigration, Datenmobilität, Schutz und Verwaltung benötigten.
Daten-Policy und Cloud-Migration als Ausweg
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, geben die Analysten von 451 Research in ihrem Bericht vier Empfehlungen:
- Unternehmen benötigen einen tieferen Einblick in ihre Datennutzung über entsprechende Tools, um Daten auf dem jeweils günstigsten Speicher-Tier ablegen zu können.
- Unternehmen sollten das Wachstum unnötiger Daten konsequent bekämpfen, indem sie verbindliche Richtlinien für das Löschen erstellen und einhalten – und die verbrauchenden Kostenstellen in die Pflicht nehmen.
- Auch sind Lösungen vonnöten, die es Organisationen ermöglichen, eine breite Palette von Anbietern und Cloud-Angeboten zu nutzen. So haben sie eine größere Auswahl und erhalten gleichzeitig die Möglichkeit, niedrigere Preise und bessere Service Level Agreements auszuhandeln.
- Da die Migration von Daten zwischen verschiedenen Datensilos schwierig ist, sollten Unternehmen in ihre Fähigkeiten investieren, Datenmigrationen durchzuführen. So werden Anwendungsdaten an den richtigen Ausführungsort verschoben, wenn sie aktiv sind, und auf eine geeignete, kostengünstige Speicherebene, wenn auf diese Daten weniger wahrscheinlich zugegriffen wird.
„Unkontrolliertes Datenwachstum ist für viele Unternehmen eine große Herausforderung“, erläutert Michael Jack, Chief Revenue Officer von Datadobi. „Mit der steigenden Akzeptanz der Cloud gewinnt die Datenmobilität an Bedeutung und sollte so weit wie möglich automatisiert werden. Aufbewahrungsrichtlinien, Datenschutzrichtlinien und Datenverfügungsrichtlinien müssen durch interne Partnerschaften zwischen den Eigentümern von Daten und den Bereitstellern der Infrastruktur, die dem Unternehmen Speicherdienste zur Verfügung stellen, klar definiert werden.“ Software für die NAS-Migration ermögliche es, Daten zu verschieben und zu sichern. Unternehmen behielten damit die Kontrolle über ihren Speicherplatz. Jürgen Frisch
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